Jährliche Archive: 1995

Mittwoch, 18.10.1995 – Ärzte und Medien beschönigen

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Der morgendliche Kampf um das Aufstehen war um nichts besser geworden. Meine Motivation, gegen diese Übermacht weiterzukämpfen bezog ich lediglich aus dem Wissen, menschlich gesehen, Recht zu haben. Was hier mit uns getrieben wurde, war Unrecht. Unangemeldet erschien ich auf dem Gericht und erbat das Protokoll der letzten Pflegschaftsverhandlung. Es wurde mir auch sofort ausgehändigt. […]

AKH-Wien – 17. Bulletin

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MAGISTRAT DER STADT WIENAllgemeines KrankenhausÄrztliche DirektionInformationszentrum – Außenbeziehungen1090 Wien, Währinger Gürtel 18-20DVR: 0000191 Pat. Olivia Pilhar Wien, 18.10.1995 17. Medizinisches Bulletin – Olivia Pilhar Die stationäre Behandlung des Mädchens gestaltet sich plangemäß. Die Gaben von zytostatischen Medikamenten (gegen Krebs) werden toleriert. Olivia wird zusätzlich regelmäßig physiotherapeutisch behandelt. Ihre einerseits von der Grunderkrankung her andererseits auch von […]

Dienstag, 17.10.1995 – staatlicher Psychoterror

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Morgens aufzustehen, fiel mir immer schwerer. Ich hatte kaum mehr Kraft. Der erste Gedanke war immer, ob heute ein Termin eines Psychiaters auf mich wartete oder ob vielleicht gar schon die Polizei kommen werde, um mich zwangsvorzuführen! Oder stand irgendein Gerichtstermin bevor, oder wird die Post wieder irgendeinen Gerichtsbeschluss überbringen? Aber was sollte es schon. […]

Montag. 16.10.1995 – Giftspritze

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Gegen 9:00 Uhr kam ich nur schwer auf. Am liebsten hätte ich weitergeschlafen und geschlafen und geschlafen … Ich organisierte einen transportablen Computer mit Drucker für Sigrun. AKH: Erika und auch Olivia waren guter Dinge. Aber diese Woche sollte Olivia an fünf Tagen die Chemo verabreicht werden. Ich konnte gar nicht zusehen. Am Fenster stehend […]

Sonntag, 15.10.1995 – Besuch bei meinen Eltern

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Mit den Kindern und Verwandten aus Maiersdorf gingen wir auf die Weide. Die Weide in Maiersdorf ist eine große Wiese, welche sich am Fuße der Hohen Wand entlang zieht und im Sommer von vielen Rindern genutzt wird. Es war ein wunderschöner Tag und ein erholsamer Ausflug. Über das Handy erzählte Olivia, dass sie heute das […]

Samstag, 14.10.1995 – meine Familie mauschelt mit den Behörden

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AKH: Es kam zu einem Gespräch zwischen meiner Schwester Silvia, meinem Schwager Thomas, meiner Mutter und uns. Silvia erwähnte, dass Hofrat Marady sie bereits vor Wochen gefragt hatte, ob sie gewillt wäre, das Sorgerecht von Olivia zu übernehmen. Sie bat ihn damals, uns noch Zeit zu gewähren, so dass sie uns noch für die Chemotherapie umstimmen […]

Freitag, 13.10.1995 – Pflegschaftsverhandlung

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Gegen 9:15 Uhr trafen wir uns mit Herrn Benedetto am Bezirksgericht. Er übergab uns ein von ihm bearbeitetes Schreiben an das AKH und instruierte uns, keine voreiligen Zusagen bei der Verhandlung zu treffen, sondern uns zuvor mit unserem Anwalt zu besprechen. Kurze Zeit später traf sein Freund, unser Anwalt, und kurz vor 10:00 Uhr trafen […]

Donnerstag, 12.10.1995 – die Rechte entrechteter Eltern

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An diesem Tag blieb ich zu Hause, ergänzte die Pressemappe und erledigte die Post. Telefonat mit Erika: Als sie mit Olivia und der Physiotherapeutin in den Turnsaal ging, erwartete sie dort ein Kameramann. Er erklärte, von Olivia Aufnahmen machen zu wollen, konnte aber weiters keine genaueren Angaben über seinen Auftrag machen. Auch die Physiotherapeutin wusste […]

Eltern Pilhar und AKH – Problematik Reporter

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Erika und Ing. Helmut PILHARMaiersdorf 2212724 HOHE WAND 1995 10 12 An dasAllgemeine Krankenhaus der Stadt WienHerrn Prof. Dr. Urbanek1080 Wien Betrifft: unser Kind Olivia Filmaufnahmen während der Physiotherapie Sicherheitsbeamter Sehr geehrter Herr Professor!Sehr geehrte Damen und Herren! Vor einiger Zeit erwähnten Sie, daß es zweckmäßig wäre Olivia beim Gehen zu filmen, damit die Funktionen […]

Mittwoch, 11.10.1995 – AKH betreibt Rufmord

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Telefonat mit einer Reporterin von „focus“: Sie bat um ein Interview und erzählte mir, dass die Pressestelle des AKH die Story verbreitete, wir hätten auf fahrlässige Weise einen Reporter in Olivias Zimmer eingeschleust. Ich erbat mir von ihr eine schriftliche Gesprächsnotiz über ihr, mit dem AKH geführtes Gespräch. Somit war die Frage geklärt, wer die […]

Dienstag, 10.10.1995 – ein Martyrium für Olivia

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Ich musste zeitig auf, denn Dr. Herz wollte bereits um 8:00 Uhr zu seinem Arbeitsplatz aufbrechen, und ich wusste nicht einmal seine genaue Wohnadresse. Doch ich schaffte es rechtzeitig, bei ihm anzukommen. Anschließend fuhr ich zu Olivia und Erika. AKH: Die Magensonde musste Olivia um 10 cm weiter vom Magen in den Dünndarm geschoben werden. […]

Montag, 09.10.1995 – psychiatrisches Gutachten steht an

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Treffen mit Sigrun: Wir besprachen alle notwendigen Schritte und Vorbereitungen, damit sie ihren Job antreten konnte. Meine größte persönliche Sorge galt dem angedrohten psychiatrischen Gutachten. Ich musste diesem mit einem Privatgutachten zuvorkommen und da hatte ich eine Idee. Doktor Herz und Prof. Ängstler waren im selben Spital tätig. Wenn nun Dr. Herz als Kenner der […]

BG Wr. Neustadt – Pflegschaftssache Olivia

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P 218/95 ÜBERTRAGUNG DES SCHALLTRÄGERPROTOKOLLES vom 09. Oktober 1995aufgenommen vom Bezirksgericht Wiener Neustadt an Ort und Stelle im AKH Wien/Kinderklinik Pflegschaftssache: mj. Olivia PILHAR, geboren am 31.12.1988 Beginn: 15 Uhr 45 An Ort und Stelle im AKH Wien/Kinderklinik gibt Dr. Rainer SEIDL, Assistenzarzt, nach WE als Auskunftsperson vernommen an: geboren am 26. 03. 1963, röm. […]

Sonntag, 08.10.1995 – Chemoprotokoll Stadium II

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AKH: Frau Dr. Slavc konnte der Bitte Erikas, mit der Chemo so lange zu pausieren, bis Olivia wieder bei Kräften sei, nicht entsprechen. Sie erklärte, dass derzeit nach dem Chemoprotokoll für das Stadium II vorgegangen werde, und dass die Chemodosen vor und nach der Operation bereits um die Hälfte reduziert wurden. Diese Reduktion hätte allein […]

Samstag, 07.10.1995 – Hamer-Patient

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Besuch von Freunden aus Bremen: Es kamen Vater und Sohn. Martin war körperbehindert, deshalb wollte ihn sein Vater nicht alleine die weite Reise antreten lassen. Sie scheuten weder Mühen noch Kosten, um uns persönlich kennenzulernen. Mit knapper Not war Martin der schulmedizinischen Krebstherapie entronnen und ging zu Dr. Hamer. Damals leitete Dr. Hamer noch eine […]