Telefonat mit einer Reporterin von „focus“:

Sie bat um ein Interview und erzählte mir, dass die Pressestelle des AKH die Story verbreitete, wir hätten auf fahrlässige Weise einen Reporter in Olivias Zimmer eingeschleust. Ich erbat mir von ihr eine schriftliche Gesprächsnotiz über ihr, mit dem AKH geführtes Gespräch.


Somit war die Frage geklärt, wer die Schuld an dieser, im „kurier“ vom 3.10.95 veröffentlichten Lüge trug. Es war das AKH!

Mir reichte es! Als nächstes bat ich den Reporter von „bild am sonntag“ um eine schriftliche Erklärung über den tatsächlichen Hergang des Zustandekommens der erteilten Erlaubnis von Prof. Dr. Urbanek. Auch diese sollte ich noch erhalten.

Man hielt es nicht für möglich, aber Prof. Jürgenssen bot uns brieflich „Olivia zuliebe“ ein Gespräch an. Wir waren zutiefst gerührt, bei diesem leidgeprüften und sich um Olivia sorgenden Medizyner, noch immer ein Anteil nehmendes Ohr zu finden.

In einem Retourschreiben an diesen Arzt, der den Stein ins Rollen gebracht hatte und schuld daran war, dass wir nun gleich zwei Strafprozesse hatten und Olivia zwangstherapiert wurde, wollte ich wissen, ob auch er dafür plädierte, dass wir nun auch noch psychiatrisiert werden sollten.

Mit Hilfe der Familie Benedetto verfassten wir eine Eingabe an das Bezirksgericht betreffend unserer nächsten Pflegschaftsverhandlung. Wieder einmal mussten wir feststellen, dass wir ohne diese Familie wohl schon längst verkauft und verloren wären und dankten Gott für diese Bekanntschaft.

Wir fuhren zu Olivia.

AKH:

Olivia konnte die Ankunft von Erika schon kaum erwarten, denn sie wusste, dass wir für sie ein Geschenk dabei hatten. Die Zeit der Freude über das Geschenk nutzten wir für ein gemütliches Abendmahl im Cafe. Meine Mutter blieb noch so lange bei Olivia.

Mutter brachte ich anschließend nach Grünbach, da ich sowieso ein Werkzeug aus meinem Werkzeugkasten holen musste. Während der Fahrt wurde kein Wort gesprochen. Zu tief saß noch der Schmerz des Verrats. Meinen Besuch zu Hause hielt ich mehr als nur kurz. Meine Eltern sollten nur am eigenen Leib verspüren, ein Kind zu verlieren.

Zu Hause in Maiersdorf begann ich mein Tagebuch am PC abzutippen.

Bezirkshauptmannschaft:

Laut Auskunft von Frau Dr. Rostovsky verfasste Dr. Heinz Zimper am Donnerstag, den 27.7.95 in Tulln ein Schreiben, dessen Inhalt ausdrücklich eine Zwangstherapierung von Olivia ohne Beisein der Eltern als undurchführbar erklärte. Dies hätte, laut ihrer Auskunft, Dr. Heinz Zimper, Dr. Marcovich, sie und eine Kinderpsychologin unterfertigt. Wesentlich erschien mir die Tatsache, dass diese Entscheidung von einer Kinderpsychologin mitgetragen wurde, deshalb forderte ich dieses Schreiben von der BH an.

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Olivas tagebuch als PDF-Datei

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