Heiserkeit und Husten nach Revierangst-Konflikt
Hintergrund:
Mein sehr sportliches „Brüderchen“ (58) war im Januar 2015 von oben zwischen zwei Mülltonnen gefallen, hatte 2 Rippen gebrochen und klagte immer über Schmerzen im Brustbereich.
Anfang August rief er mich (72) an und berichtete er hätte Plasmozytom/Multiples Myelom.
Ein Gespräch über die GH lehnte er kategorisch ab, er hätte sich für Chemo entschieden! Ich hielt mich an seine Forderung. Für mich war die Sache klar: Leukämiestadium bedeutet Heilungsphase. Ich machte mir nun Hoffnung, daß er diese Tortur mit seinen robustem Körper abwettert, man ihn danach in Ruhe läßt und Mutter Natur wieder heilt.
Erfahrung:
Am Heilig Abend, nachdem ich eine geräucherte Forelle gegessen hatte, in der noch einige kleine Gräten gesteckt hatten, rief ich ihn an, um ein geruhsames Fest zu wünschen.
Er antwortete auf meine Frage, die 6 Chemos hätten nicht angesprochen. Er bekäme nun am kommenden Montag nach Weihnachten ein anderes Mittel und dann käme die Sache mit den Stammzellen.
Diese Nachricht erzeugte bei mir das DHS:
Ich erinnerte mich erst drei Tage später, nachdem mir mein SBS klar geworden war, daß ich für den Bruchteil einer Sekunde das Gefühl eines sanften leichten blitzartigen Durchzuckens rechts im Kopf (Telefon am rechten Ohr) fast bis zum Hals gespürt hatte mit dem inneren Bild in Form einer zusammengeballten „diffusen Vorstellung des unausweichlichen auf mich zukommenden Unglücks, vermischt schemenhaft mit der Gestalt eines Arztes mit Spritze“, etwa wie man es in einem blitzartigen Traum „sieht“.
Das alles zusammen war der Eindringling in mein Familienrevier, den ich nur herannahend wahrgenommen hatte aber nicht fassen konnte. Daß ich in der Folgezeit ab und zu mal leicht husten/mich räuspern mußte, schob ich auf eine „kleine Gräte“ von Heiligabend, die es natürlich nicht war, sondern die leichte Reaktion der ca-Phase, denn bei der Lösung war „sie“ weg.
Das damit verbundene Zwangsdenken veranlaßte mich, über beide Weihnachtstage, im „Vermächtnis“ und den anderen GH Büchern alles über Leukämie, Chemowirkung etc. noch einmal durchzulesen, in der GH-Netzseite zu suchen, was es mit dem Begriffe Multiples Myelom genau auf sich hat. Ich habe im Zweiphasigkeitsschema den Leukämieablauf eingezeichnet, wie er sich aufgrund meiner spärlichen Informationen für ihn darstellt, um ihm zu verdeutlichen, wo in welcher Phase er sich schon befand und durch die Chemo nun wieder steht. Ich fand den Clinical Oncology Bericht mit der Aussage, daß der Chemoerfolg bei Multiples Myelom gleich null ist. Das schickte ich alles mit ePost.
Alles das tat ich in der Kampfbereitschaft, doch eine Chance zu bekommen, diese Chemo am Montag zu verhindern.
Am Sonnabendabend vor dem Einschlafen fühlte ich den Zwang, mich zu entscheiden am nächsten Tag von Kiel nach Siegburg/Bonn zu fahren und zu versuchen, mit seinen Kinder zusammen sein Gehör zu finden und zumindest die tags darauf geplante erneute Chemo zu verschieben.
Anders als ich es mir vorgestellt hatte, traf ich alle zusammen in der Runde beim Kaffee.
Ohne große Begrüßung erklärte er vor versammelter Runde an mich gerichtet in scharfem bestimmten Ton, daß er nie mehr etwas von „dieser Sache“ hören wolle, nie mehr. – Das war’s, Thema durch. – Nach einigen Schreckminuten, in denen ich mich innerlich geschüttelt hatte und einer Tasse Kaffee, herrschte in der Runde wieder gutes Wetter.
Später unter vier Augen mußte er mir in versöhnlichem Ton seine Entscheidung und Zuversicht für die Chemo noch einmal bestätigen. Wir verabschiedeten uns nach vier Stunden Besuch sehr herzlich, (wobei man uns nicht fragen sollte, wie’s drinnen aussah).
Das war die Lösung:
Ich habe meinen Bruder zwar nicht ansprechen können, nichts bewirken können, aber in meinem Revier herrscht nun wieder Klarheit. Ich weiß, woran ich bin und sehe, obwohl nicht rosig, klar voraus. Die wahrgenommene aber noch nicht gestellte Bedrohung war jetzt dingfest gemacht, kein Grund mehr für Angst.
Ich saß keine halbe Stunde im Auto auf der Rückfahrt, da mußt ich mich räuspern, dann noch ein paar Mal, leicht lockerer als bei „der Gräte“. Nach drei Stunden etwa rief meine Frau an. Erst als ich sprechen mußte, merkte ich, daß ich eine völlig kaputte, rostige, quietschende Stimme hatte, was „von unten“ hoch kam. Ich wußte sofort, was die Stunde geschlagen hatte, und sagt ihr, daß ich gerade eine schönes SBS erlebe.
Konfliktdauer:
drei Tage, Heiligabend bis Sonntagabend, normalerweise braucht die Heilung etwa eben so lang.
Am Montag gegen 09:00, etwa Mitte der Heilungsphase, wieder am Steuer, bemerkte ich kalte Hände am Lenkrad und kalte Füße und ich fröstelte „wie bei einer Erkältung„.
Erkältung war auch mein erster Gedanke, doch nein, das mußte die epileptoide Krise sein. Nach dem Mittagsschlaf gegen 13:00 waren die Hände warm, die Füße auch und ich fühlte mich normal und war froh, ein SBS einmal bewußt mitzuerleben.
Der kleinen Spöttelei meiner Frau, ich sollte doch Kreide essen, entgegnete ich, daß die Stimme morgen Abend, spätestens übermorgen wieder in Ordnung sein werde.
Am Donnerstag, Sylvester, 4. Tag in Lösung, ist nur noch eine etwas „markige“ Stimme und vereinzelt aufräumendes Husten/Räuspern übrig, was wohl noch bei diesem SBS normalerweise ein Weilchen so weiter gehen wird. Es sollte noch erwähnt werden, daß ein leichter Stinkkonflikt/Rezidiv mit morgendlichem krustigen Ausschnupfen schon vorher lief.
Ich verhehle die heimliche Freude nicht, daß einige schulmedizingläubige Familienmitglieder und Bekannte das alles hautnah, vom Anruf auf der Hinfahrt, als noch alles in Ordnung schien trotz Konfliktaktivität, bis zum Ende, pcl, miterleben mußten (Bist Du erkältet? – Nein!) und hoffe, daß die Vorstellung hilft zu überzeugen und hoffe – auch mit Dr. Hamer – auf ein gutes 2016.
Fritjof O.P.
Anmerkung von H.Pilhar
Sehr geehrter Herr Fritjof,
ein selten derart exakt beschriebener Erfahrungsbericht! Vielen Menschen wird er helfen, ihre eigenen Symptome besser zu verstehen.
Herzlichen Dank!