Um 7:00 Uhr lief der Wecker ab. Olivia verleitete ich noch kurz, zu mir ins Bett kuscheln zu kommen. Sie war gut gelaunt und mit ihrem zerzausten, über die Schulter fallendem, dunklem Haar wunderhübsch anzusehen. Olivia war eine Schönheit. Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Der Gedanke, sie verlieren zu können, schnürte mein Herz. Ich nahm mir vor, das meinige zu leisten, zu kämpfen wie ein Löwe und nichts unversucht zu lassen, sie aus den Klauen der Chemotherapie zu reißen. Alles würde ich mit mir geschehen lassen, man könnte mich erniedrigen und einsperren. Und wenn es sein müsste, würde ich mit meiner Familie auswandern. Die Frage war nur, wohin? In welchem Land gibt es noch medizinische Freiheit? Welches Land hat nicht diese medizinische Diktatur wie Österreich?

Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg nach Graz zu Rechtsanwalt Dr. Antonescu. Pünktlich betrat ich die Kanzlei, erhielt aber von der Sekretärin die Entschuldigung, die Terminvereinbarung sei ein Versehen der gestrigen Aushilfskraft gewesen und ich solle um 15:00 Uhr wieder kommen. Ich hatte Zeit, einige Telefonate zu führen.

Telefonat mit Frau Stauffer, „Grüne“:

Sie erzählte von der für heute geplanten Abstimmung der „Grünen“ über die parlamentarische Anfrage Dr. Hamer und Neue Medizin betreffend. Erstmals würden diese Anfragen gleichzeitig an das Justiz-, Gesundheits- und Wissenschaftsministerium gestellt. Dies wäre nun die vierte (!) diesbezügliche Anfrage der „Grünen“ und bisher hätte immer ein Ministerium auf das andere wegen verschiedener Zuständigkeit verwiesen. Diese parlamentarische Anfrage würden fünf Abgeordnete unterschreiben und die Ministerien hätten dann acht Wochen Zeit, diese Anfrage zu beantworten.

Telefonat mit Herrn Rilk, „help-tv“:

Die parlamentarische Anfrage der „Grünen“ fand er als Druckmittel ausgezeichnet. Dr. Hamer wurde bereits vom geänderten Vorhaben verständigt. Herr Rilk versicherte mir, keine Behörden informiert zu haben. Er hatte auch mit Dr. Stangl telefoniert. Dieser rät, Olivia wöchentlich untersuchen zu lassen, da durch die Leberschwellung Komplikationen eintreten könnten. Was sich Dr. Stangl bei diesem Rat gedacht haben mag? Wo sollte ich Olivia untersuchen lassen? Jeder Röntgenologe würde uns sofort zur Anzeige bringen. Ich erzählte Herrn Rilk, dass Dr. Stangls Kinder anonym mit dem Tode bedroht wurden. Schön langsam, so war mein Eindruck, erfasste Herr Rilk die Ausmaße unserer prekären Situation.

Telefonat mit Frau Ingrid:

Sie erzählt von einem Treffen mehrerer Freunde, bei dem beraten wurde, wie betreffend der „orf“-Sendung weiter vorgegangen werden sollte. Sollte eine Live- Sendung stattfinden, so musste rechtzeitig für Eintrittskarten gesorgt werden. Sie selbst wäre jederzeit bereit, als Hamer-Geheilte ein Interview zu geben.

Telefonat mit Herrn Rilk, „help-tv“:

Ein Interview mit Frau Ingrid passte nicht in sein Konzept. Er versprach aber, sich mit ihr in Verbindung zu setzen.
Bis zum bevorstehenden Termin um 15:00 Uhr hatte ich noch Zeit, meine Gedanken auf Papier zu bringen.

„orf“-Vorbereitung:

Uns Eltern wird die Fähigkeit einer Beurteilung Schulmedizin kontra Neue Medizin abgesprochen. Zu Dr. Hamers Neuer Medizin: Nicht nur uns, sondern jedem Menschen ist der direkte Einfluss der Psyche auf die Organe klar und verständlich. Jedermann hat, vielleicht am eigenen Körper oder vielleicht im Bekanntenkreis, die Erfahrung gemacht, dass bei psychischer Belastung der Körper ein symptomatisches Krankheitsbild entwickelt. Vielen ist der Sachverhalt klar, dass die Schulmedizin primär leider nur die Symptome behandelt und die psychische Ursache vollkommen außer Acht lässt.

Nicht so bei Dr. Hamer. Er erklärt, durch Beseitigung der psychischen Ursache gesunde der Körper zwangsweise. Zur schulmedizinischen Krebstherapie: Nicht, dass sie nur Symptome behandelt, sie formuliert auch blanke Hypothesen derart, dass diese als Tatsachen oder Fakten erscheinen. Mit der nicht bewiesenen Behauptung der Metastasenbildung, ausgehend von einem Primärtumor, wird derart gedroht und unnötig Angst verbreitet, dass jedermann zur sofortigen Behandlung einwilligt. Wir alle haben diese Behauptung schon so oft in den Medien und von Ärzten gehört, immer nur ohne den Hinweis, lediglich eine Behauptung zu sein, dass es uns als Laien bereits in Fleisch und Blut übergegangen ist. Das gleiche geschieht mit der Zeckenimpfung, mit dem Rauchen und vielem mehr.

Bis dato wurde noch keine einzige Krebszelle in einer Arterie entdeckt. Bis dato konnte eine Krebszellenänderung von z.B. einer Darmkrebszelle in eine Knochenkrebszelle nicht wissenschaftlich bewiesen werden. Gleich zwei Hypothesen auf einmal, nur um die Metastasenbildung vertreten zu können.

Im Gegensatz dazu kann Dr. Hamer wissenschaftlich beweisen, dass ein spezifisches, isolatives Schockerlebnis bei einem eindeutig zum jeweiligen Konflikt zugeordneten Organ Krebs hervorruft. Und dass gerade eine Chemotherapie, abgesehen von ihren Nebenwirkungen, Nährboden für eine Vielzahl von psychischen Konflikten bereitet, liegt wohl auf der Hand.

Wie würden Sie reagieren, wenn Ihnen die Haare ausfallen, wenn Sie durch nicht nachwachsende Schleimhäute nicht mehr schlucken können, wenn Ihnen tagelang speiübel ist, wenn Ihnen aufgrund eines kleinen Knötchens in der Brust, diese vollständig entfernt wird und wenn Ihnen nach Jahren der Chemotherapie eröffnet wird, Ihr Körper sei hoffnungslos voll Metastasen, und sie hätten nur mehr ein paar Wochen zu leben? So geschehen bei Frau Ingrid im Jahre 1991.

Wenn wir Eltern es nicht beurteilen können, ob unsere Tochter eine solche Therapie aushält, fragen wir: Wer dann? Die Ärzte? Aber was ist mit den angeblichen 10% Misserfolg, die diese Behandlung birgt? Wissen die Ärzte im Vorhinein, welches Kind unter diese 10% fällt? Kann das ein Gericht beurteilen, das sich auf die Aussagen dieser Ärzte stützt?

Telefonat mit Großvater:

Ich solle mich mit einem gewissen Herrn Bengt Pflughaupt in Verbindung setzten.

Telefonat mit Herrn Pflughaupt:

Er wurde über uns von Dr. Hamer unterrichtet, sei freier Mitarbeiter zweier Fernsehgesellschaften sowie der Zeitschrift „spiegel“ etc. Den Herrn Dr. Hamer habe er durch den Tod seines Sohnes kennen gelernt24 und bereits im Laufe der Zeit fünf Artikel über die Neue Medizin gebracht.

Er bat mich um Erlaubnis, unsere Story an seine Nachrichtenagentur weiterzuleiten. Natürlich war ich einverstanden. Kommenden Freitag solle ich ihn anrufen, dann werde er wissen, ob Interesse vorliegt. Sollte dies sein, würden wir dann einen Termin vereinbaren, bei dem ebenfalls unsere Familie gefilmt werden könnte.


Ich kam aus dem Staunen nicht heraus. Jetzt würden wir sogar im deutschen Fernsehen gebracht werden. Ob Prof. Jürgenssen oder Richter Masizek damit wohl gerechnet hatten?

Termin bei Rechtsanwalt Dr. Antonescu:

Er hatte bald unsere Situation erkannt und war bereit, unsere Vertretung zu übernehmen. Da aber noch nichts vorlag, konnte er auch nicht aktiv werden. Ich war so froh, dass ich ihn am liebsten umarmt hätte. Jetzt fühlte ich mich wieder stark genug um weitere Schritte zu setzen.

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