The Scientific World JOURNAL

Volume 5 (2005), Pages 93-102
doi:10.1100/tsw.2005.16

Review Article

Søren Ventegodt (1),(2),(4)
Niels Jørgen Andersen (3),(4) and
Joav Merrick (5)

(1) The Quality of Life Research Center, Teglgårdstræde 4, DK-1452 Co, DK-1452 Copenhagen K, Denmark
(3) Norwegian School of Management, Sandvika, Norway
(4) The Scandinavian Foundation for Holistic Medicine, Sandvika, Norway
(5) National Institute of Child Health and Human Development, Division for Mental Retardation, Ministry of Social Affairs, Jerusalem and Zusman Child Development Center, Division of Pediatrics and Community Health, Ben Gurion University, Beer-Sheva, Israel

Received 16 November 2004; Revised 14 January 2005; Accepted 15 January 2005

Copyright © 2005 Soren Ventegodt et al.

The aim of this paper is to examine if the “medical laws” found by the German physician Ryke Geerd Hamer are substantiated by contemporary holistic medical theory. He developed a psychosomatic theory after a personal emotional trauma that he believed resulted in his subsequent development of a testicular cancer. From our analysis, it is clear that the two most fundamental principles of Hamer’s work, the psychosomatic “iron law of cancer” (Hamer’s first “law”) and the principle of pathogenesis being reversed into salutogenesis (Hamer’s second “law”), are well-established principles of holistic medicine today. Hamer’s understanding of symbols in medicine, virus and bacteria, and the evolutionary process itself (Hamer’s third, fourth, and fifth “law”) differs a great deal from both traditional and contemporary holistic medical theory and we did not find them substantiated. Hamer’s understanding of cancer metastasis was built on these failing principles and therefore not substantiated either. Altogether, it seems that Hamer’s thinking was basically sound as the most fundamental principles of his work were built on an understanding very similar to holistic medical thinkers of today. We found his postulate that metastatic cancer patients can be healed or their health improved by using his system of holistic medicine likely to be true, at least for some motivated patients. This must be tested scientifically, however, before being accepted. His presentation of his system and work has been idiosyncratic and highly provocative, which has alienated him from the whole medical community.


Übersetzung

Original: Rationality and irrationality in Ryke Geerd Hamer’s system for holistic treatment of metastatic cancer.
The Scientific World Journal, VOL: 5, p. 93-102, 20050128

Rationalität und Irrationalität in Ryke Geerd Hamers Methode der ganzeitlichen Behandlung von metastasierendem Krebs

Das Ziel dieses Artikels ist zu untersuchen, ob die vom deutschen Arzt Ryke Geerd Hamer entdeckten „medizinischen Gesetze“ auf der Basis der heutigen ganzheitlichen Medizintheorie verifizierbar sind. Nach einem persönlich erlebten emotionalem Trauma, das seiner Meinung nach die Ursache seiner Hodenkrebserkrankung war, entwickelte er eine psychosomatische Theorie. Die beiden ersten Grundsätze von Hamers Arbeit, nämlich die psychsomatische „Eiserne Regel des Krebses“ (Hamers erstes „Gesetz“) und das Prinzip der Umkehrung der Pathogenese in Salutogenese (Hamers zweites „Gesetz“) gelten in der heutigen Ganzheitsmedizin als anerkannt. Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess (Hamers drittes, viertes und fünftes „Gesetz“) sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren. Insgesamt scheint Hamers Denkweise korrekt, als seine Erkenntnisse auf einem der heutigen Ganzheitsmedizin ähnlichem Verständnis gründen. Das Postulat, daß Patienten mit Krebsmetastasen mithilfe seiner ganzheitlichen medizinischen Methode geheilt bzw. deren gesundheitlicher Zustand verbessert werden kann, ist wahrscheinlich richtig, zumindest für einige motivierte Patienten. Dies muß jedoch wissenschaftlich überpüft werden, bevor es akzeptiert wird. Die Präsentation seiner Methode wie seiner Arbeit sind eingenwillig und extrem provozierend, was ihn von der gesamten Medizingemeinde entfremdet hat.

ZUSAMMENFASSUNG DES ARTIKELS

Autoren: Soeren Ventegodt, Niels Jorgen Andersen, Joav Merrik (Mitgliedschaften siehe 1. Seite des Artikels)

Ryke Geerd Hamer:

Allgemeine biographische Daten zu Dr. Hamer

in Österreich und Frankreich wurde gegen Anhänger von Hamer wegen Mordes ermittelt, nachdem Krebspatienten ihre Chemotherapie abgebrochen hatten, um der Hamerschen Heilmethode zu folgen

1981 hat Hamer seine Entdeckungen an der Universität Tübingen als Habilitation eingereicht. Die Universität hat die Evaluierung abgelehnt. 1994 verkündete die Universität Tübingen, daß eine Verifikation nicht geplant sei.

Hamer steht in enger Beziehung zu den rassistischen Schriften des New Age Verschwörungstheoretiker David Icke

Kritische Bewertung der Arbeit Hamers

Unsere Medline Recherche (www.pubmed.gov) hat ergeben, daß überhaupt keine klinischen Untersuchungen zur Prüfung von Hamers Methode vorliegen.

Einige von Hamers „medizinischen Gesetzen“ sind in Übereinstimmung mit den anerkannten Theorien der heutigen Ganzheitsmedizin, wie zum Beispiel mit der Theorie von Aaron Antonovsky (1923-1994), Abraham Harold Maslow, Victor Frankl und unsere eigene Arbeit, die das Heilen der Gesamtperson ins Auge fassen. Andere Grundsätze Hamers mangeln in bezug auf Inhalt und Struktur dem zu erwartendem medizinwissenschaftlichen Anspuch, da sie anerkanntes Wissen auf Gebieten der Immunologie, Toxikologie und anderer medizinischer Bereiche nicht einbeziehen (S.95)

Hamer war(!) ein guter Arzt (in Hinsicht auf das Vertrauen eines Patienten zu gewinnen und den Patienten in die Behandlung einzubeziehen), aber er war kein guter Theoretiker. Seine Arbeit mangelt an Erklärungen, die akademisch akzeptabel sind. Hamer hätte besser daran getan, sich Hippokrates und der ganzheitlichen Medizingeschichte des Hinduismus, Buddhismus und Islam zuzuwenden, als im Alleingang seine eigene Methode zu entwickeln (S.96)

Hamers Warnungen vor der schulmedizinischen Praxis (insb. die Chemotherapie abzulehnen), könnten ihn verantwortlich machen für den Tod von Patienten, die ansonsten überlebt hätten (S.96)

In dieser vorliegenden Arbeit wollen wir Hamers Methode nicht klinisch überprüfen, sondern von einem theoretischen Aspekt her analysieren (Grundlage für die Untersuchung ist eine Sammlung von Interviews mit Hamer: „Cancer. The Riddle That Does Not Exist“ an Stelle von Hamers umfassendem Gesamtwerk), S.96

Erstes Gesetz: Hamers „Eiserne Regel des Krebs

Das erste Gesetz ist in Übereinstimmung mit der Arbeit von Antonovsky über Koheränz und unserer eigenen Lebensplan-Theorie (S.96)

Hamer lehnt genetische Gründe Krankheitsursache radikal ab, womit er eine ganze Generation von Genforschern vor den Kopf stößt (S.96)

Die „Eiserne Regel des Krebses“ (die den psychosomatischen Faktor hervorhebt) ist in Übereinstimmung mit den Arbeiten von Antonovsky, Frankl und unserer Arbeit. Theoretisch betrachtet können wir daher schlußfolgern, daß Hamers erstes Gesetz richtig ist (S.97)

Zweites Gesetz: Jede Krankheit hat eine Pathogenese und eine Salutogenese

Aaron Antonovsky hat seine klinische Arbeit und seine Theorie über die Salutogenese zur selben Zeit wie Hamer entwickelt. Bedauerlicherweise hat Hamer ihn nicht gekannt. Antonovksy hat erklärt, was Hamer beobachtet hat, nämlich, daß die Pathogenese ein Heilungsprozess ist (S.97)

Hamers Erkenntnisse über den Schmerz sind in Überstimmung mit dem heutigen Verständnis von Schmerz als ein wesentlicher Teil des Heilungsvorgangs.

Von großer Wichtigkeit ist, daß Hamer die Bedeutung des Lösens existentieller Probleme im realen Leben – und nicht nur in der Psyche – betont. Den Heilprozess zu verstehen und den Patienten in den Heilprozess einzubeziehen, macht erst einen guten ganzheitlichen Arzt. Was Hamers Erfolg mit seinen Patienten betrifft, scheint ihm das gelungen zu sein.

Drittes Gesetz: Die Krebsentwicklung folgt einem einfachen System von symbolischer Transformation von der Psyche zum Gehirn und zu den Organen des Körpers.

Das dritte Gesetz mit Bezug auf Phylogenese und Ontogenese ist von unserem bisherigen Wissenstand betrachtet kaum als richtig zu betrachten. Wir geben zu, daß es möglicherweise so ein symbolisches psychosomatisches System in unserem Organismus geben könnte, aber mit einer Reihe von viel komplexeren Regeln, die jedoch bis heute noch nicht entdeckt wurden (S.97)

Viertes Gesetz: Bakterien und Viren werden vom Körper gesteuert und unterstützen den Körper im Heilungsprozess

Dieses Gesetz steht im völligen Widerspruch mit unserem derzeitigen Wissen im Bereich der Immunologie. Deshalb ist es wahrscheinlich falsch (S.98)

Fünftes Gesetz: Alle Krankheiten sind vernünftig und zum Nutzen des Patienten

Hamer argumentiert von einem evolutionären und wahrscheinlich theologischen Blickwinkel aus. Wir haben keine Erkenntnisse gefunden, die dieses Gesetz bestätigen (S.98)

Erörterung

Hamer wollte, daß seine Kollegen seine Entdeckungen als Wissenschaft anerkennen. Um diese Anerkennung zu erreichen, verwendete er Hirn CTs und fand konzentrische Kreismuster (bekannt als Artefakte), die wichtige Informationen hinsichtlich Erkrankung und Heilung enthalten … Die Wahrscheinlichkeit, daß der „Hamer Focus“ tatsächlich eine große neue wissenschaftliche Entdeckung ist, ist sehr gering. Es ist viel wahrscheinlicher, daß es sich um Artefakte handelt, denen Hamer aufgrund eines Mangels an wirklichen Beweisen für seine Theorie (die er dringend für seine Rehabilitation brauchte), zu viel Bedeutung zuschrieb (S.98)

Leider haben wir nicht die nötigen Mittel, diesen Teil von Hamers Arbeit zu testen (S.98)

Wir empfehlen, daß Ganzheitsmedizin so praktiziert und verstanden wird, daß CTs und andere moderne technische Geräte überflüssig sind, weil die direkte Kommunikation und der emotionale Kontakt mit dem Patienten alle wichtigen Informationen für die Amnese und die Behandlung liefern. Unserer Meinung nach war einer von Hamers Fehlern der, die hippokratische Tradition der Ganzheitsbehandlung mit den CT Bildern von Krebspatienten kombinieren zu wollen, was es seinen Kollegen leicht machte, sein „spiritistisches Lesen“ der CT Bilder lächerlich zu machen (S.98)

Die problematischste Folge seines Festhaltens am Dritten Gesetz und an den CTs war sein Glaube, daß Krebs nicht metastasieren kann. Er glaubte, daß Metastasen neue Krebsentstehungen seien, ausgelöst durch einen neuen Schock durch die Erfahrung mit der Schulmedizin („biomedicine“). Mit dieser Überzeugung hat er sich bei vielen Onkologen äußerst unbeliebt gemacht, da viele seiner Glaubensgenossen ermutigt wurden, die Schulmediziner abzulehnen. Unsere eigener Standpunkt ist gerade das Gegenteil. Wir denken, die moderne Ganzheitsmedizin sollte die gut dokumentierte wenn auch traurige Tatsache anerkennen, daß Krebse metastasieren, oft mit dem Tod des Patienten als Folge (S.98)

Es scheint uns, daß Hamer viel zu wenig in der Biologiewissenschaft verwurzelt war, um ausreichende Theorien über das überaus dynamische Bild von Krebs zu entwickeln (S.98)

Unsere Kritik von Hamers Arbeit führte zum selben Schluß wie die Schweizer Studiengruppe für komplementäre und alternative Krebsbehandlung (SCAC), die für die meisten seiner Annahmen keinen Beleg ihrer Richtigkeit fanden, kein Fall einer Heilung wurde bisher publiziert, und eine Untersuchung von „Der Spiegel“ durch die deutschen Behörden hat ergeben, daß von 50 Krebspatienten, die von Hamer behandelt wurden, nur 7 überlebt haben (siehe Artikel Anm. 56). Dennoch sind wir der Meinung, daß eine Erfolgsquote von 15% mit einer rein psychosozialen Therapie bei einer Gruppe von todkranken Metastasen-Krebspatienten beachtenswert ist und zu weiterer Forschung anregt (S.99)

Schlußfolgerung

Unsere Untersuchung hat klar ergeben, daß die zwei wesentlichen Grundsätze von Hamers Arbeit (sein erstes und zweites Gesetz) als anerkannte Richtlinien der heutigen Ganzheitsmedizin gelten, die der jüdische Denker Aaron Antonivsky bestens formuliert hat, und die in Wirklichkeit bis zu Hippokrates, dem Vater der Medizin, zurückreichen. Hamers Verständnis von medizinischen Symbolen, von Viren und Bakterien, vom Evolutionsprozess sowie von Krebsmetastasen, das deutlich von der traditionellen und zeitgenössischen Medizintheorie abweicht, können wir nicht verifizieren. Es scheint, daß Hamer mit den Theorien der heutigen Ganzheitsmedizin insgesamt übereinstimmt, da seine wesentlichen Grundsätze auf einem Verständnis aufbauen, das dem heutigen und früheren ganzheitlichen medizinischen Denken sehr ähnlich ist. Das Postulat, daß Patienten mit Krebsmetastasen mithilfe seiner ganzheitlichen medizinischen Methode geheilt werden können, könnte für einige motivierte Patienten zutreffen. Dies muß jedoch wissenschaftlich überpüft werden, bevor es akzeptiert wird. Sollte der Beweis erbracht werden, müssen wir eine Rehabilitation des Namens und der Arbeit von Ryke Geerd Hamer befürworten. Klinische Tests einer Krebsheilung durch Hamers Methode muß es die Mühe wert sein. Wenn überhaupt möglich, muß dies von Ärzten, die von Hamer ausgebildet wurden, durchgeführt werden.

In der Forschungsklinik für Ganzheitsmedizin in Kopenhagen führen wir klinische Forschungen durch, um zu verstehen, wie Hamers zwei „Krebsgesetze“ angewendet werden könnnen: daß wir durch schmerzvolle Lebenserfahrungen anfällig sind für die Entstehung von Krebs und daß wir heilen können, indem wir den pathogenen Prozess in einen salutogenen umkehren, um das biologische Gleichgewicht wieder herzustellen. Es ist von größter Wichtigkeit, daß wir die Wirkung solcher experimenteller Behandlungen dokumentieren. Wir haben deshalb eine einfache, leicht anwendbare und preiswerte Strategie entwickelt, um ganzheitliches Heilen zu dokumentieren. Wir laden die medizinwissenschaftliche Gemeinde ein, mit uns auf diesem neuen Gebiet der evidenz-basierenden ganzheitlichen Medizin, erwachsen aus einem wissenschaftlichen Verständnis des Zusammenhangs zwischen Gesundheit, Lebensqualität und Bewußtsein, zusammenzuarbeiten. Wir möchten Regierungen und Forschungsstiftungen dazu anregen, der Finanzierung auf dem vielversprechenden Gebiet der ganzheitlichen Krebsbehandlung höchste Priorität einzuräumen; viele Patienten verlangen nach dieser immer beliebter werdenden Art von Behandlung. Theoretisch besteht für die Entwicklung einer Krebsheilung auf wissenschaftlich ganzheitlicher Basis eine gute Chance, und Hamers Arbeit hat uns eine Richtung gewiesen, auch wenn wir seine besondere Methode nicht anwenden wollen.


Anmerkung von H. Pilhar

Weitere Hinweise zu Joav Merrick, MD, MMedSci, DMSc:

https://sites.google.com/site/jmerrick50/home

http://www.internetandpsychiatry.com/joomla/distinguished-guests/674-joav-merrick-md-mmedsci-dmsc.html

http://ssteach2.cityu.edu.hk/~cswc/plenary/cv-merrick.pdf

Hier anerkennt ein israelisches Regierungsmitglied OFFIZIELL die beiden ersten von Dr. Hamer entdeckten Naturgesetze!

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