Buchauszug – Beispiel einer Erkenntnisunterdrückung

Autor: Prof. Hanno Beck

…. In seinem Leserbrief wies Rektor Kenner darauf hin, er habe sich zu „einer Bewertung unter der Voraussetzung bereiterklärt, daß die Fachleute unserer Fakultät und die zuständigen Stellen, (u.a. Landessanitätsrat, Ärztekammer etc.), die sonst für das Gesundheitswesen und die ärztlichen Verantwortungen zuständig sind, teilnehmen.“

Das ist insofern lehrreich, weil Rektor Kenner, ein Physiologe, sich selbst nicht für kompetent hält wie die „Fachleute“ seiner Fakultät, d.h. die Onkologen. Bei der Beobachtung des Streites um Dr. Hamers System ist mir immer wieder aufgefallen, daß Mediziner, d.h. Spezialisten, offen sagen, sie könnten die Richtigkeit nicht beurteilen, so auch Rektor Kurt Fleischhauer (Universität Bonn), um dann doch anschließend ein System abzulehnen, das viele Mediziner, die eigens die Nichtlektüre Hamerscher Werke eingestehen, ebenso ablehnen, obwohl sie das mithin eigentlich gar nicht könnten, getreu dem spitzen Aphorismus Lichtenbergs, der besagt, wenn man ein Buch nicht gelesen habe, dann sollte man doch wenigstens eine Rezension darüber schreiben.

Gelehrte, die ihre eigenen Widersprüche nicht mehr erkennen, können augenscheinlich kraft ihres Amtes Dinge ohne Prüfung ablehnen. Petri Heil!

Auf keinen Fall stimmt es aber, daß Ärzte oder Professoren der Medizin zugunsten Dr. Hamers unter Druck gesetzt oder zu Unterschriften herbeigeredet worden seien. Das ist wissenschaftliche Greuelpropaganda. Ebenso stimmt es überhaupt nicht, daß man zur Prüfung des Hamerschen Systems Jahre benötige. Natürlich gibt es Gelehrte mit langsamer Denkfunktion.

Rektor Kenner jedenfalls hatte die Landessanitätsdirektion ins Spiel gebracht, und so kam es vor dem neuen Treffen im Schloß Burgau zu einem Gedankenaustausch des Landessanitätsdirektors und Hofrates Dr. med. Rauter mit Dr. med. Hamer. In erfreulicher Sachlichkeit wurde dieses Gespräch geführt, bei dem sich Dr. Rauter davon überzeugte, daß Dr. Hamer tatsächlich die Approbation wegen Nichtabschwörens seiner grundlegenden Erkenntnisse aberkannt worden war. Es schienen sich neue Möglichkeiten in Österreich zu eröffnen: Dr. Rauter wollte zur neuen Tagung schon am 2./3. März 1991 erscheinen, das Fernsehen sollte live übertragen, es sollte, so wurde es in einem Protokoll schriftlich festgelegt, eine Urkunde unterzeichnet werden.

So kurz der Zwischenraum zur neuen Tagung auch war, der Landessanitätsdirektor wurde derart mit „Informationen“ bedacht, daß er schon bedenklicher Stimmung, aber immerhin dennoch an der Tagung teilnahm. Kurz vorher hatte das Fernsehen abgesagt, wie immer schon üblich. Die Teilnehmer kamen teilweise von weit her. Es entstanden einem Arzt, der von der akademischen und juristischen Inquisition des 20. Jahrhunderts um seine Approbation gebracht wurde, Kosten, die in die Tausende gingen. Sie konnten mit Hilfe guter Freunde gedeckt werden. Das alles rührt die monotonen Ableugner wenig, da es längst Teil ihrer Taktik ist. In dieser Beziehung waren sie wenigstens erfolgreich wie viele geistig Arme vor ihnen. Immerhin war wiederum für eine eigene Video-Dokumentation gesorgt worden. Es gab nichts, was einen Dr. Hamer auch nur im geringsten widerlegen konnte.

Im Saal saß auch eine meiner Töchter, der ein hinter ihr sitzender Mann regelmäßig an den Stuhl trat, womit er ein hohes Maß innerer Unruhe und Unsicherheit offenbarte. Er trug als einziger einen Mantel, womit er einen nur kurzen Aufenthalt im geheizten Vortragssaal andeutete – oder seine jederzeit mögliche Flucht? Er meldete sich schon während des einleitenden Vortrags von Dr. Hamer zu Wort, wurde aber auf die Möglichkeit der anschließenden Diskussion verwiesen. Es zeigte sich, daß er in Übereinstimmung mit Dr. Rauter handelte. Gegen Ende des Einführungsreferates kam Dr. Hamer auch noch auf die verschiedenen Sorten von Bronchial-Karzinomen zu sprechen. Er erläuterte, daß nach seiner Terminologie, die sich aus den ontogenetischen Gegebenheiten der Embryologie herleitet, gar nicht alles, was als Bronchial-Karzinom bezeichnet wird, überhaupt eines ist, z. B. das sog. kleinzellige Bronchial-Karzinom, das, seiner Erkenntnis nach, ein Restzustand nach der Heilung eines Kiemenbogengangs-Ulcus im Mediastinum (Herzhinterraum) sei und folgerichtig auch keinen aktuellen Hamerschen Herd im Gehirn und keinen aktuellen Konflikt aufweise. Es sei daher auch nicht auf seiner medizinischen Schautafel aufgeführt. Dr. Hamer schien etwas geahnt zu haben: Der Mann in Wartestellung, der sich als Dozent Dr. Kullnick, Neuroradiologe, entpuppte, sprang sofort nach Ende des Eingangsreferates von Dr. Hamer auf und hielt diesem eine Computertomographie des Gehirns vor und fragte, ob er denn in diesem Computertomogramm des Patienten auch den Krebs des Betreffenden erkennen könne. Genau dies beweist Dr. Hamer ständig, und so sah er sich das Gehirn-CT des ihm unbekannten Mannes auf einer Leuchtwand an. Sofort zählte er einige Herde auf, die zum Teil alten Krebsen entsprachen. Daraufhin sprang der fragende Arzt höhnisch auf und schrie: „Nein, alles falsch, der Patient hatte ein Bronchial-Karzinom, und daran ist er auch gestorben. Danke, das reicht mir“. Er packte seine Bilder in Blitzestempo zusammen und wollte sofort aus dem Saal stürmen, hätte Dr. Hamer ihn nicht zum Bleiben genötigt.

Nun gibt es bei Dr. Hamer, wie erwähnt und für Laien nochmals wiederholt, eine entwicklungsgeschichtlich begründete Differenzierung der Bronchial-Karzinome, die zu dem Ergebnis kommt, daß die sogenannten kleinzelligen Bronchial-Karzinome gar keine echten Karzinome sind, sondern abgeheilte Kiemenbogengangszysten darstellen. Folgerichtig werden die sogenannten kleinzelligen Bronchialkarzinome auf der großen Diagnose Tabelle, die Dr. Hamer entwickelt hat, auch gar nicht aufgeführt … Dr. Hamer hatte den bösen Verdacht, daß der ehemalige Kollege genau solch ein Karzinom herausgesucht hatte, um ihn hereinzulegen. Er forderte deshalb ganz entschieden die Herausgabe des histologischen Befundes und bat, das CT noch einmal aufzuhängen. Wieder kam er zu dem Ergebnis, der Patient könne kein Bronchial-Karzinom haben. Mehrfach drängte Dr. Hamer nun den Dozenten: „Sagen sie doch, was der Patient hatte!“ Der histologische Befund wurde schließlich erst nach sechsmaliger lautstarker Weigerung widerstrebend vorgelesen. Er lautete: „Kleinzelliges Bronchial-Karzinom“!

Offensichtlich hatte der Dozent damit etwas getan, was ein Akademiker und dazu ein habilitierter Dozent, der zur Wahrheit besonders verpflichtet ist, nicht tun sollte. Die anwesenden Ärzte und die Besucher samt der Patienten waren empört. Der Dozent rannte mit rotem Kopf davon, doch Frau Dr. med. Elisabeth Rozkydal verstellte ihm die Tür, um ihn zur Diskussion zu zwingen.

In die Enge getrieben und von Mißfallenskundgebungen der Teilnehmer begleitet, wandte sich Dr. Kullnick an Bürgermeister Wallner und bat um Entlassung. Ein Neuroradiologe mit besonderer Kompetenz in der Beurteilung von Computertomogrammen des Gehirns entfloh einer notwendigen Diskussion, die er allerdings nie gewinnen konnte, nachdem er sie schon verloren hatte. Muß man denn wissenschaftlich jede Diskussion gewinnen? Hätte er mit Anerkennung seines Irrtums nicht mehr für sein künftiges Wirken als Forscher und Dozent erreicht gehabt? So kann nur von ihm gesagt werden: „Er war ein Gesandter, aber kein geschickter“!

Dr. Rauter verpaßte infolgedessen seinen an dieser verpatzten Stelle vorbedachten Abgang und mußte zwei Tage aushalten, und obwohl sämtliche 20 Patientenvorstellungen die Ansicht Dr. Hamers bestätigten, konnte er nicht diskutieren, weil er Bakteriologe sei. Schließlich wollte er noch nicht einmal seine Anwesenheit bestätigen. In die Enge getrieben, griff er dreimal an seine Kehle, wie die Video-Aufnahme zeigt. Eine vielsagende Geste. Daraufhin sprang ihm ein Nothelfer bei, der dummes Zeug redete, nur um aus der peinlichen Lage herauszukommen.

Oh, armes Österreich, auch in deinen Grenzen machen die leeren Flaschen den meisten Lärm.

Dr. Rauter sagte, er sei noch nicht ganz überzeugt und tönte später, er habe noch keine Zeit gefunden, sich mit den Hamerschen Vorstellungen zu befassen und sei in dessen Werk erst bis zur Seite 3 gekommen … Dr. Rauter jedenfalls floh plötzlich entnervt und widerlegt aus dem Saal wie ein Hase.

Empörung entstand unter den anwesenden Ärzten und Patienten, und diese Empörung steigerte sich zum Zorn, als die Teilnehmer hinterher von einem Brief der Ärztekammer an alle Amts- und Distriktsärzte erfuhren, der vor der Überprüfungskonferenz (2./3. März 1991) in Burgau abgesandt worden war. Da sprach sich nämlich der gleiche Landessanitätsdirektor gegen die Überprüfung aus, obwohl er sie doch selbst schriftlich zugesichert hatte und sie schon genehmigt war. Auch dem Landeshauptmann der Steiermark wurde mit Recht vorgeworfen, sein Überprüfungsauftrag sei nicht wahrgenommen worden und die Art seiner Ausführung sei „schlichtweg eine Blamage für die Landesregierung um nicht zu sagen ein Skandal“. Eine Patientenpetition von ca. 150 anwesenden Personen, die nur eine freie Therapiewahl für den Patienten forderte, also auch auf einer Wahl der Neuen Medizin bestehen wollte, wurde seitens der Landesregierung bis heute nicht beantwortet.

Hofrat Dr. Rauter hatte keinen Fall beanstandet oder nicht gelten lassen. Die biologischen Gesetzmäßigkeiten waren auch für Laien deutlich erkennbar gewesen. Ein Grund zur Flucht bestand wirklich nicht. Es war kein haltbares Gegenargument vorgebracht worden, was dem Unterzeichnen einer Urkunde, die zuletzt nur seine Anwesenheit bestätigen sollte, im Wege gestanden hätte.

Nichts gewesen außer Spesen? Oh nein, auch diesmal gab es eine vollständige Video-Dokumentation. Es kann hinterher nicht gelogen werden!

Oh, armes Österreich … Und ein Beamter gab die Weisheit der Intriganten preis, man habe nur einen Kanzleitrost gewähren wollen, man habe von Anfang an nie ernstlich eine Überprüfung der Neuen Medizin durchfuhren wollen … Intriganten der Welt, wenn ihr Anregungen braucht, seht auf diesen Fall.

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