5000 Köln 41, 31.10.96

Dr. med. Ryke Geerd Hamer
Sülzburgstraße 29

Herrn
Professor Dr. med. K.F. Klippel
Urologische Klinik
Allgemeines Krankenhaus Celle
Siemensplatz 4
29223 Celle

Sehr geehrter Herr Professor Klippel,

Wie ich erfahren habe, haben Sie heute freundlicherweise die Familie Amstutz in Begleitung einer Kollegin von der Pathologie, in Luzern aufgesucht und Angelo untersucht.

Zu unserem großen Bedauern haben Sie der Mutter dann erklärt, Angelo sei inoperabel, Sie rieten zu Chemo und Bestrahlung – wie bei Olivia.

Die Mutter berichtete, sie haben sie gefragt, ob es denn stimme, daß Sie kleinere Nephroblastome nicht mehr operieren würden, weil sie eh‘ gutartig seien. Dies hätten Sie vorbehaltlos bejaht. Sie habe Sie daraufhin gefragt, was denn der Unterschied sei – vom Prinzip – zwischen einer kleiner indurierten Zyste und einer größeren.

Das hatten Sie ihr nicht beantworten können.

Frau Amstutz, die jahrelang Sprechstundenhilfe in einer Arztpraxis war und die ‚Celler Dokumentation‘ auswendig weiß, meinte, Sie hätten wohl sehr große Angst gehabt, sich auf dieses Neuland einzulassen.

Herr Klippel, das nimmt Ihnen niemand sehr übel, da wir ja alle wissen, daß Sie – spätestens seit der Medienhetzkampagne im Fall Olivia -, als Präsident der deutschen onkologischen Gesellschaft der ‚Chemoseite‘ dogmatisch verpflichtet sind. Die Eltern von Angelo sind Ihnen zu tiefstem Dank verpflichtet, daß Sie es auf sich genommen haben, persönlich die Familie Amstutz aufzusuchen.

Wir haben noch gestern abend einen Kompromiß gefunden: Ein sehr erfahrener Bauchchirurg aus Spanien, der den Fall Angelo gut kennt, hat es übernommen, zusammen mit seinem Freund, einem Urologen, eine Teiloperation bei Angelo zu machen. Dabei soll in einer relativ kurzen Operation lediglich versucht werden, den paravesikalen ‚Tumor‘ samt dem im Mittelbauch befindlichen ‚Tumor‘, die beide aus der ausgelaufenen linken Nierenzyste stammen, abzutragen.

Die ‚kleine Operation‘ scheint uns allen notwendig geworden zu sein, um einerseits Platz zu schaffen (ca. 1,5 Liter ‚Tumor‘), andererseits angesichts der floriden Leber-Tbc (Nachtschweiß!) und Vagotonie seit etwa 1 Woche, nur den vital unbedingt notwendigen Teil der insgesamt notwendigen Eingriffs zu machen.

Andererseits soll die ‚kleine Operation‘ über zwei Dinge Aufschluß geben:

1.) Ob die indurierte Zyste schon überall abgelöst ist (bekanntlich sind seit der Conflictolyse erst 7 Monate vergangen, statt 9 wie es erwünscht wäre), allerdings hat die indurierte Zyste (= Nephroblastom) keine liquide Anteile mehr.

2.) Es soll festgestellt werden, ob die rechte Niere, die es zu erhalten gilt, einigermaßen ‚machbar‘ von der indurierten Nierenzyste abgeschält werden kann.

In Frage kommt auch eine keilförmige Verkleinerung des Nephroblastoms intra operationem,
In Frage kommt schließlich auch die Möglichkeit, daß man bei der Operation feststellt, daß voraussichtlich auch zu einem späteren Zeitpunkt der Erhalt der – ja bestens funktionierenden – rechten Niere nicht möglich sein wird. In diesem Fall wird die Mutter, die bei der Operation zugegen sein wird, ad hoc entscheiden, zusammen mit dem Operateur und dem Narkosearzt, ob man sich zur Extirpation der rechten Niere samt Nephroblastom entschließt.
Entscheiden werden das, wie gesagt, die Eltern, bzw. für die Eltern, die medizinisch bestens vorgebildete Mutter mit dem operierenden Ärzteteam.

Mir persönlich wäre, rein theoretisch, folgendes Vorgehen das sympathischste: Kleine Operation – Exploration der abdominalen Verhältnisse – Schluß. Dann hat man erst mal Zeit, um das Ende der Leber-Tbc samt Vagotonie abzuwarten. 3 Monate später eine zweite Operation unter ungleich besseren Bedingungen, mit Abtragung der indurierten Nierenzyste.

Meine Frage an Sie, Herr Klippel:

Wir wissen alle, daß Sie ein exzellenter Operateur sind. Wir kennen Ihre spezielle Technik der Nierenarterienabklemmung für die Zeit der Operation, die dann in Blutleere erfolgt bei gleichzeitiger Unterkühlung der Niere. Ich wäre sehr beruhigt, wenn Sie in diesem Fall Ihre ganze operative Kunst und Erfahrung samt der neuen Op-Technik mit einbringen, bzw. zur Verfügung stellen würden. Deshalb meine spezielle Frage: Wenn Sie ja durch die Voroperation in Madrid vorher wissen, was Sie zu der eigentlichen Operation erwartet – natürlich wird die Operation professionell gefilmt – würden Sie dann immer noch a priori der Meinung sein müssen (dogmatisch), daß der Fall ‚inoperabel‘ sein müsse?

Oder wären Sie evtl. bereit, der Bitte der Eltern zu folgen und Ihr Bestes zu versuchen, die Niere zu erhalten – auch wenn Sie dann, als Chef der deutschen Onkologen, im reinsten Sinne der Neuen Medizin arbeiten würden?

Wenn wir Ihre Antwort möglichst bald haben, beeinflußt sie möglicherweise die Überlegung der Eltern und Ärzte während der ‚kleinen‘ Operation. Deshalb ersuchen wir Sie sehr höflich, dazu Ihr Einverständnis schon grundsätzlich im Voraus zu erklären!

Mit freundlichen Grüßen!
Dr. med. Ryke Geerd Hamer

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