AKH Olivia:

Die Nacht verlief absolut ruhig, kein Erbrechen, keine Störung durch eine Schwester.

Das derzeitige Befinden von Olivia war mir ein Rätsel. Ich hatte den Eindruck, dass ihr keine Chemo verabreicht worden war.

Olivia hatte für den Anfang auch an diesem Tag brav gegessen.

  • Morgens: 1/2 Banane
  • Mittags: 1/2 Nudelsuppe
  • Nachmittags: 1/2 Semmel mit Gulaschsaft, 1/2 Banane, 1 Stk. Keks Zusätzlich wurde sie weiterhin über Infusionen ernährt.

Gewicht 21,6 kg

Vormittags besuchte sie die Schule, und anschließend wurden wir von der Physiotherapeutin in den Turnsaal geleitet. Die Therapeutin war eine liebe Person und Olivia schien sie gerne zu mögen. Es machte dem Kind viel Spaß, im Rahmen seiner Möglichkeiten im Saal mit einem fast so großen Ball als es selbst war, herumzutollen. Das Bücken bereitete ihr offensichtlich Schwierigkeiten, was die Therapeutin auf die geschwächte Oberschenkelmuskulatur zurückführte.

Nachmittags stellte sich Besuch ein. Silvia und Christoph sowie meine Mutter kamen ja fast täglich. Diesmal besuchte aber auch meine Schwester Michaela Olivia wieder einmal. Es war zwar nicht meine Absicht, das Thema Dr. Hamer wieder aufzuwärmen, aber als Michaela erzählte, dass ihr Chef sich eine Knochentransplantation im Kiefer vornehmen lasse, erwähnte ich, dass sich dieser Chef (Zahnarzt) doch einmal mit der Neuen Medizin auseinandersetzen sollte.

Michaela gab darauf hin sarkastisch zur Antwort, dass er sicher noch länger leben wolle. Silvia lachte hämisch. Dann legte ich los, bis zumindest Michaela beleidigt abzog. Speziell ihr machte ich zum Vorwurf, kritiklos auf die Medienkampagne aufzuspringen und sich ungerufen in meine Familienangelegenheit einzumischen.

Meiner Meinung nach müsste vor allem sie sich um eine spirituelle Weiterentwicklung bemühen, um dieses zur Zeit grausig betriebene Spiel durchschauen zu können.

Der Laptop war für Olivia ein neues Spielzeug, welches sie mit großem Interesse erforschte. Ein Malprogramm hatte es ihr sehr angetan. Als ich ihr zeigte, dass auch Stimmen und Geräusche aufgenommen und modifiziert wiedergegeben werden konnten, war sie verzückt.

Den Zeitpunkt für das Schlafengehen konnte sie immer sehr diplomatisch hinauszögern. Vor 23:00 Uhr drehten wir kaum das Licht ab.

AKH:

Gesundheitsbericht über das Kind Olivia Pilhar:

Die Behandlung des unter einem Wilmstumor (Nephroblastom) leidenden Mädchens verläuft planmäßig. Die verbliebene linke Niere hat die Funktion der mit dem Tumor entnommenen rechten Niere übernommen und hat sich in ihrem Ausmaß vergrößert. Die aufgrund der Appetitlosigkeit vorgenommene Infusions- und Sondennahrung hat das Körpergewicht auf 22 kg ansteigen lassen, weshalb wir kurzfristig von der für das Kind unangenehmen Sondennahrung absehen wollen. Die mit dem Ultraschall durchgeführten Kontrolluntersuchungen ergeben keinen Hinweis für ein Tumorrezidiv. Die Leber, die unmittelbar mit dem Tumor in Kontakt stand, stellt sich krebsfrei dar. Olivia besucht regelmäßig unsere Klinikschule und lässt sich im Spiel mit anderen Kindern aufheitern. Die Eltern werden regelmäßig über die Behandlung und unsere Befunde informiert.

Univ. Prof. Dr. R. Urbanek

tagebuch olivia foto 16

Olivia nach Entfernung der Magensonde mit ihrer Schwester Elisabeth

Als ich Dr. Hamer von der angeblichen Vergrößerung der linken Niere berichtete, zweifelte er an der angegebenen Ursache der Vergrößerung. Seine Befürchtung war es, dass nunmehr das Gehirn den vorhandenen und noch nicht völlig ausgeheilten Flüchtlingskonflikt der rechten Niere, nunmehr auf die linke übertragen hatte. Wenn dies der Fall wäre, würde nun die linke Niere ein Sammelrohrkarzinom entwickeln und dadurch vorerst die Niere vergrößern. Abgesehen von diesem Umstand standen noch mehrere Lügen in dem Schreiben und zwar:

Olivia hatte mit einem 8-jährigen Mädchen Bekanntschaft geschlossen, soweit korrekt. Nur dieses Mädchen kam einmal pro Monat für zwei, drei Tage zu einer ambulanten Behandlung in die Klinik. Mit den übrigen Kindern hatte Olivia keinen Kontakt.

Und die regelmäßige Information über Behandlung und Befunde sah so aus, dass wir die Behandlung zwangsläufig wegen unserer ständigen Begleitung von Olivia miterlebten. Befunde jedenfalls bekamen wir niemals zu Gesicht. Die Behauptung, mit Ultraschalluntersuchungen nachgewiesen zu haben, dass Olivia krebsfrei sei, konnte wirklich nur ein absoluter Laie glauben. Würden Ultraschalluntersuchungen genügen, so frage ich mich, wozu dann CTs und MRs notwendig seien. Mit Ultraschall konnte man vielleicht Geschwülste größeren Ausmaßes nachweisen, aber Metastasen in Millimeterbereich sicherlich nicht. Es war klar, dass dem AKH mein öffentlicher Hinweis in der Sendung „punkt 12“ peinlich war.

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