Drei Jahre nach der Affäre um krebskrankes Kind

„Fall Olivia„: Jetzt Anklage gegen Wunderheiler Hamer

Die Staatsanwaltschaft Köln hat Anklage gegen Wunderheiler Ryke Geerd Hamer (62) erhoben. Und zwar im „Fall Olivia Pilhar„, der vor dreieinhalb Jahren für großes Aufsehen gesorgt hatte. Hamer wird vorgeworfen, die schulmedizinische Behandlung des damals krebskranken Kindes um Monate verzögert zu haben.

Die Affäre um das krebskranke Mädchen war im Sommer 1995 das Gesprächsthema in Osterreich. Die spektakuläre Flucht der Eltern mit dem Kind nach Spanien sorgte für Schlagzeilen. In ihrer Begleitung befand sich Ryke Geerd Hamer. Jener Wunderheiler, dem es seit 1986 verboten ist, seinen Beruf als Arzt auszuüben.

Nach langwierigen Verhandlungen konnte die Familie Pilhar zur Rückkehr nach Österreich bewegt werden. Die Chemotherapie für Olivia mußte viel höher dosiert werden, als es notwendig gewesen wäre das Mädchen sofort nach der Erstdiagnose behandelt worden. Das Kind ist wieder völlig geheilt.

Ryke Geerd Hamer wurde im Sommer 1997 zu 19 Monaten Haft verurteilt. Weil er in drei anderen Fällen Schwerkranke verbotenerweise behandelt hatte. Im Sommer 1998 wurde Hamer aus der Haft entlassen.

Die Anklage lautet nun auf fahrlässige Körperverletzung und Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz. Die Staatsanwaltschaft hat auch die Psychiatrierung des Wunderheilers beantragt. Der Prozeß in Köln ist für 1999 geplant.

Anmerkung von H. Pilhar

Man hat die Chemotherapie im Gegenteil um 2 Klassen vermindert. Offiziell hatte Olivia Tumorstadium IV. Pseudotherapiert wurde sie nach Tumorstadium II.

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