Donnerstag, 26.10.1995:
Bis heute war Veronika bei Olivia. Zu Mittag fuhren wir alle zu ihr ins AKH. Sie war recht gut gelaunt, konnte aber nur zwei Esslöffel Suppe zu sich nehmen. Immer wieder traten diese Bauchschmerzen und das Erbrechen auf.
Freitag, 27.10.1995:
Olivia klagte über Halsschmerzen. Frau Dr. Slavc sprach mit mir über die derzeitige Ernährung von Olivia und riet mir, dass ich sie zu mehr Bewegung animieren sollte.
Zwischen 10:00 und 11:45 Uhr ging Olivia regelmäßig in das Schulzimmer auf der Station.
Bauchschmerzen und Erbrechen sind ständige Begleiter geworden. Gegen 21:30 Uhr löste mich Helmut ab.
Samstag, 28.10.1995:
Helmut blieb bei Olivia.
Sonntag, 29.10.1995:
Gegen 8:30 Uhr war ich wieder im AKH. Olivia hatte laut Helmut die ganze Nacht durchgeschlafen, das Bauchweh schien besser geworden zu sein.
Abends musste sie jedoch nach der Medikamentenverabreichung wieder erbrechen. Gegen 21:00 Uhr erwachte sie, klagte wieder über Bauchschmerzen und erbrach die künstliche Ernährung.
Montag, 30.10.1995:
Olivia war stark depressiv und blieb nur eine halbe Stunde in der Schule.
Dr. Seidl meinte, um die Therapie nicht zu gefährden, müsste entweder die Magensonde tiefer in den Dünndarm hinein verlegt werden oder ein Zugang durch die Bauchdecke geschaffen werden.
Es wurde die Magensonde weiter geschoben. Olivia schrie wie am Spieß.
Zusätzlich zur Ernährung über die Magensonde erhielt sie intravenöse Ernährung über den Herzkatheder. Über diesen wurde ihr auch wieder die Chemo gespritzt.
Man versuchte nicht, Olivia eine Pause zu gönnen. Das Programm musste erfüllt werde, egal wie es Olivia dabei erging, egal wie stark sie unter Bauchschmerzen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Halsschmerzen und Depressionen litt.
30.10.1995:
Das Programm musste erfüllt werden …
30.10.1995:
… egal wie es Olivia dabei ging