Telefonat mit Dr. Hamer:
Kommenden Montag sei ein Termin in Burgau mit dem „help-tv“-Team. Wir vereinbarten, dass auch wir mit Olivia erscheinen würden, um sie nochmals von ihm anschauen zu lassen. Außerdem wollte ich wissen, was er zu den letzten CTs sagen würde. Er versicherte nochmals, sich nicht derart geirrt haben zu können und schätzte die Dauer der Leberschwellung noch auf ein paar Wochen.
Telefonat mit Herrn Rilk, „help-tv“:
Laut Auskunft von Prof. Jürgenssen beurteilte ein sachverständiger Urologe im Auftrag des Gerichts, ob für Olivia Lebensgefahr bestehe. Sei diese gegeben, so würden wir gesucht. Die „Grünen“ hätten in ihrem Klub beschlossen, folgende parlamentarische Anfragen zu stellen:
- Freie Behandlungswahl
- Dr. Hamers Neue Medizin wissenschaftlich zu untersuchen
Laut Herrn Rilk war die Verlagerung unseres Falles auf die politische Ebene die Chance, aus der Illegalität herauszukommen. Würden wir nun aber mit allen Mitteln weitere Medien mobilisieren, könnte sich dies auf eine Entscheidung negativ auswirken. Meiner Meinung nach hatte Herr Rilk Sorge, nicht als erster die Story bringen zu können.
Laut Herrn Rilk wäre Herr Prof. Gadner mit einer Tumorbeobachtung einverstanden gewesen (?): Für uns kamen allerdings nur mehr Ultraschalluntersuchungen in Frage, aus Angst, Olivia könnten andere als hierfür vorgesehene Mittel gespritzt werden.
In Sachen Drehort für den Filmvorspann konnten wir uns lediglich auf einen Kinderspielplatz einigen. Einen Platz in der Nähe unseres Heimatortes wollte Herr Rilk nicht. Er hatte vielmehr die Absicht, unsere Flucht zu verkaufen. Seinem Wunsch gemäß sollte der Drehort weiter entfernt sein und die leer stehende Wohnung zu Hause in Maiersdorf sollte auch gefilmt werden. Der Großvater sollte nebenbei ebenfalls interviewt werden, um zu zeigen, dass es nicht nur die Entscheidung einer überängstigten Jungfamilie gewesen sei.
Telefonat mit dem Schwiegervater.
Vom Gericht sei das Protokoll der Pflegschaftsverhandlung eingetroffen. Es gab sonst kein weiteres Schreiben.