Gespräch mit Herrn Hofrat Marady:
Teilnehmer: Herr Hofrat Marady, Herr Gruber, Mag. Rebasso, Erika und ich.
Meine Aussage, ich würde alles kurz und klein schlagen, wurde Herrn Marady von Tulln aus zugetragen. Es war klar, dass dies nur von Dr. Heinz Zimper erfolgt sein konnte. Herr Hofrat Marady verlangte von mir Freundlichkeit gegenüber den Ärzten, Abstandnehmen von den Medien und Wiederaufnahme einer geregelten Arbeit. Er fügte noch hinzu, er wüsste, wovon er spräche.
Herr Gruber erklärte, wenn Frau Dr. Slavc wolle, dass ich bei Olivia sei, so würde das für ihn auf alle Fälle zählen.
Herr Hofrat Marady hielt den Wunsch, Dr. Langer als Vertrauensarzt einzubringen, für einen Misstrauensantrag gegenüber der Ärzteschaft des AKH. Auch würde ich in den Arztgesprächen immer wieder Streit vom Zaun brechen und Notizen anfertigen, welche ebenfalls nicht gerade vertrauensbildend wären. Er behauptete weiters, dass ich im letzten Telefonat mit ihm den Wunsch geäußert habe, so schnell wie möglich das Sorgerecht wieder haben zu wollen, damit ich Olivia nach der Neuen Medizin weiter behandeln könne. Dies hatte ich nie erwähnt und zeigte ihm meine Gesprächsnotizen.
Es war wirklich eine Frechheit. Einerseits wurde von mir verlangt, diesen Arztgesprächen beizuwohnen, damit ich zu Olivia durfte, andererseits wurde ich nun hingestellt, als würde ich die armen Ärzte mit Streitgesprächen quälen und unnötig aufhalten. Und war es nicht mein Recht, Gesprächsnotizen anzufertigen? Mit diesen hatte ich nun auch Herrn Hofrat Maradys Behauptung widerlegen können.
Den Gipfel erreichte Herr Hofrat Marady aber damit, dass er eine Viertelstunde nur über Olivias Geschenke referierte, die diese von vielen Seiten erhalten hatte. Er besaß die Unverfrorenheit, Erika die Freiheit zu überlassen, die eingetroffenen Geschenke wirklich Olivia zu geben oder sie an der Station weiterzuverteilen. Es waren Herrn Hofrat Maradys Ausführungen wirklich jedem Anwesenden peinlich.
Erikas Tagebuchnotizen:
Um 11:30 Uhr war ich wieder bei Olivia, dann Lungenröntgen, Ultraschall und eine Chemo. Soweit ging es Olivia ganz gut, allerdings war sie ein bisschen müde.
Abends führte ich ein Gespräch mit Frau Dr. Slavc über unsere jetzige Situation, den ständig anwesenden Sicherheitsbeamten usw.