Mitten in der Nacht schrie Olivia schrill auf. Mir blieb fasst das Herz vor Schreck stehen, bis ich mich endlich orientieren konnte. Sie war aus dem Bett gefallen und steckte mit ihrem Oberkörper zwischen Bettgestell und Nachtkästchen. Als ich ihr half, wieder ins Bett zu kommen, war auch schon eine Schwester, aufgeschreckt durch den Lärm, zu Hilfe herbeigeeilt. Sie erklärte, einen Arzt rufen zu müssen, damit dieser Olivia wegen des Sturzes untersuche.

Irgendwie hatte ich den Eindruck, sie befürchtete, ich wäre an diesem Zwischenfall schuld. Die gerufene Ärztin stellte aber nichts Böses fest. Sie untersuchte Olivia auf Schrammen und kontrollierte den Katheder. Olivia war mit dem Schrecken davongekommen.

Gegen 8:15 Uhr weckte mich eine Schwester, Olivia war bereits munter und spielte in ihrem Bett. Ich war wie gerädert, ein böser Traum hatte mich gequält.

Gleich nach dem Wachwerden vollführte ein Arzt die morgendliche Prozedur der Blutabnahme. Dabei zuzusehen, war für mich immer eine Überwindung, und meistens sah ich weg. Ich vergaß völlig, seine Arbeit zu kontrollieren, um einen Vorfall wie den gestrigen zu vermeiden. Der Arzt kam aber immer in Begleitung einer Schwester, so dass Fehler oder Unachtsamkeiten minimiert werden konnten. Vermutlich wurde der gestrige Vorfall sowieso gemeldet, und der Arzt von seinem Vorgesetzten zurechtgewiesen. Immerhin könnte ein solcher Zwischenfall von mir an die große Glocke gehängt werden.

Das Vergessen eines Abschlussstückes an einem Katheder ist sicherlich nicht ungefährlich, aber wenn man die Vorrichtung betrachtet, so müssten drei Ereignisse zur gleichen Zeit eintreten, damit es wirklich zu einem Unglück kommen kann. Erstens, der Abschluss muss fehlen, zweitens, das Drehventil muss in Durchflussrichtung gestellt sein und drittens, die Klemme am dünnen Schlauch zum Herzen muss offen sein. Sicherlich besteht auch hierfür eine gewisse Wahrscheinlichkeit, welche auf alle Fälle minimiert werden muss.

Leider ereignen sich immer wieder solche Anhäufungen von Zufällen, wie zuletzt bei der irrtümlichen Hodenamputation vor ein paar Wochen im AKH. Hierbei muss man aber sorgfältig unterscheiden zwischen unabsichtlichen, vielleicht auch fahrlässigen Tatbeständen und Vorgängen, welche von höherer Stelle „vorgeschrieben“ werden. Hier möchte ich auch nochmals auf den §1 des Ärztegesetzes hinweisen: Verstößt der Arzt bei seiner Behandlung gegen auf medizinisch-wissenschaftlicher Erkenntnis aufbauende Regeln, begeht er einen Kunstfehler… Behandlungsfehler beruhen nicht auf Nichtwissen oder Nichtbeherrschen von Kunstregeln, sondern auf Nachlässigkeit. Somit war die „Hodenamputation“ kein Kunstfehler, sondern pure Nachlässigkeit. Dagegen könnte man die Anwendung der üblichen Onkologie, also Chemo– und Strahlentherapie, voreilige und ein Zuviel an Operationen, sowie die Anwendung von Morphium gegen Schmerzen als Gesamtes als Kunstfehler bezeichnen. Denn Dr. Hamers fünf Naturgesetzmäßigkeiten sind auf reinen empirischen Erkenntnissen aufgebaut, und somit müssen sie auch eine rein medizinisch-wissenschaftliche Geltung besitzen. Leider schreibt aber dieses Ärztegesetz auch vor, dass sämtliche Heilmethoden durch den Obersten Sanitätsrat anerkannt werden müssen. Nicht dass diese Einrichtung an und für sich negativ einzuschätzen ist … Es ist jedoch so, dass sich diese Kotrollinstanz in rein schulmedizinischem Oktroi befindet und dadurch ein Durchbruch des Dr. Hamer, der wirklich die gesamte Medizin auf den Kopf stellen würde, von vornherein keine Chance bekommt.

Es ist also nicht die Schulmedizin wegen eines einzelnen Arztpfuschers oder wegen einer unglücklichen Aneinanderreihung von Zufällen verdammenswürdig, man muss sie allerdings sehr in Frage stellen, wenn sie sich, wie im Falle der Neuen Medizin des Dr. Hamer, strikt und vehement, ohne Angabe von prüfbaren Gründen, einer Verifikation dieser und somit einem möglichen Fortschritt in den Weg stellt.

Gleich am frühen Morgen kam Hanni und vollführte ihre energetische Körperarbeit mit Olivia. Als Olivia in die Schule ging, lud ich Hanni auf einen Frühstückskaffee im Restaurant ein. Etwas später kam auch Sigrun hinzu, mit der ich die weitere Vorgehensweise betreffend der Medien besprach.

Sigrun machte mich darauf aufmerksam, dass zur Zeit lediglich eine schöne, liebliche Weihnachtsstory gefragt war, und wir keinerlei wesentliche Informationen an die Bevölkerung weitergeben konnten. Ich musste ihr Recht geben.

Gegen 11.30 Uhr machte ich mich mit Olivia auf den Weg nach Maiersdorf.

Telefonat mit Herrn Ehgartner „ganze woche“:

Herr Falk wünsche, ein fertiges Manuskript vorgelegt zu bekommen, um zu einer Entscheidung einer eventuellen auszugsweisen Vorveröffentlichung meines Tagebuches zu kommen.

Herr Ehgartner bat mich um ein schönes Weihnachtsbild und kündigte auch seine Absicht an, eine Geschichte rund um Olivias Geburtstag zu Silvester machen zu wollen.

Telefonat mit Dr. Loibner:

Er erzählte, dass bei seiner geleisteten Zeugenaussage ein eher junger willfähriger Richter ihm zugeteilt war, der kaum Verständnis für unsere Situation aufbringen wollte. Sein Protokoll gelang somit trotz seiner Vorbereitung nur zu einem gewissen Prozentsatz für uns positiv. Doktor Hamer käme in diesem Protokoll auch nicht sonderlich gut weg. Auch hatte Dr. Loibner dem Richter erklärt, dass Erika früher als mir Zweifel an der Neuen Medizin gekommen seien (?!).

Wegen Olivia meinte er, wenn ihre Bauchschmerzen stärker werden sollten, müssten wir ihr die zweite Dosis des erhaltenen homöopathischen Mittels verabreichen.

Auf dieses Protokoll war ich wirklich gespannt. Unklar war noch, ob Dr. Loibner der einzige vorgeladene Zeuge bleiben sollte, oder ob auch Dr. Liebner, Dr. Stangl sowie unsere Freunde Sepp und Frau Ingrid, wie von uns beantragt, vorgeladen würden.

Telefonat mit Herrn Mag. Rebasso:

Es gelang ihm wirklich, sich bei der morgigen Konferenz im AKH einzuladen. Laut Prof. Urbanek seien wir Eltern dabei jedoch nicht erwünscht.

Für nächste Woche nahm er sich den Angriff gegen die verschiedenen Zeitungen vor, welche in der Vergangenheit schändlich über uns berichtet hatten.

Telefonat mit Frau PichIer, „deutsches fernsehen“:

Sie hatte mir vor Tagen die Frageliste zu dem von ihr gewünschten Interview gesendet. Ich gab ihrem Wunsch nach und willigte in einen Interviewtermin für morgen ein.

Telefonat mit Frau I., „Freya-Verlag“:

Sie faxte mir einen Brief sowie einen üblichen Standardvertrag. Sie bat mich, sie so rasch als möglich mit den Arbeiten am Tagebuch beginnen zu lassen.

Telefonat mit Dr. Hamer:

Das Filmprojekt konnte seiner Meinung nach nur schädlich sein. Ich versuchte zwar, ihm meinen Standpunkt zu vermitteln, doch stieß ich nur auf taube Ohren. Keines meiner Argumente ließ er gelten. Ich verstand ihn nur zu gut, und wenn ich gekonnt hätte, hätte ich von diesem Projekt Abstand genommen. So aber, in dieser Zwangslage, musste ich versuchen, meinen eigenen Weg zu gehen.
Auf der einen Seite standen nun die Filmemacher, von denen ich kaum Gutes zu erwarten hatte, welche mir aber bei Nichtzusammenarbeit mit Prozessen und einem Film ohne unser Mitwirken drohten. Auf der anderen Seite stand Dr. Hamer, der sich vehement gegen den Film aussprach und mir prophezeite, dass ich damit der Neuen Medizin und Olivia schaden würde. Mein Plan war es, soweit als möglich auf dieses scheinbar unvermeidliche Filmprojekt Einfluss zu nehmen.

Telefonat mit Erika:

Sie war bereits gegen 17:00 Uhr mit Olivia ins AKH zurückgefahren und berichtete nun, dass Olivia eine Blutkonserve verabreicht wurde, damit sie auf alle Fälle über Weihnachten bei uns zu Hause sein könne. Wahrscheinlich waren die roten oder weißen Blutkörperchen wegen der Chemo gefallen.

Bei dieser Nachricht drehte sich mein Magen um. Welcher Leidensweg steht uns noch bevor?

Strafverfahren:

Ein Gnadengesuch eines Pfarrers i.R. wurde zurückgewiesen.

Zeugeneinvernahme des Dr. Stangl.

Liste mit allen Tagebucheinträge, chronologisch sortiert, aufrufen

Olivas tagebuch als PDF-Datei

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