Morgens wollte Olivia kein Frühstück zu sich nehmen. Lediglich von einer Banane biss sie einmal ab. Früher als sonst gingen wir in die Schule. Zuvor hatte sie ein Arzt von der künstlichen Ernährung abgeschlossen. Nach der Schule holte sie die Physiotherapeutin ab, und wir gingen gemeinsam in den Turnsaal. Beim Bücken tat sich Olivia nach wie vor schwer. Auch musste sie immer noch die Kunststoffschienen tragen, um überhaupt gehen zu können.

„news“ formulierte das Erscheinungsbild von Olivia beim Gehen bildlich als „marionettenhaft“.

Nach ein paar sanften Bewegungsübungen, wie Durchkrabbeln eines Stofftunnels oder Ringewerfen, schaffte Olivia sogar zwei Stockwerke die Treppen hochzusteigen. Aus reiner Langeweile beschloss sie nochmals die Schule aufzusuchen, in der die Pädagoginnen gerade ein Pausengespräch führten, für Olivia aber sofort für ein UNO-Spiel bereit waren. Im Allgemeinen war das Klima, abgesehen von den Ärzten, mit allem anderen Personal, wie Schwestern, Therapeuten usw. sehr gut, und die Umgangsformen waren höflich.

Gespräch mit Prof. Dr. Urbanek:

Er kam, um mir den aktuellen und schriftlichen Gesundheitsbericht über Olivia zu bringen. Dieser las sich, so wie jeder bisherige, durchaus positiv und mit kleinen Lügen gespickt.

Es entwickelte sich ein kürzeres Gespräch. Konkret wollte ich von ihm eine Erklärung darüber, wie er sich die Entlassung von Olivia vorstelle. Natürlich kam das psychiatrische Gutachten über meine Person zur Sprache. Professor Urbanek war der Ansicht, dass wir, er und ich, sich nach dem österreichischen Gesetz zu richten hätten, und wenn nun der Richter ein solches Gutachten verlange, müssten wir beide dies akzeptieren.

Als Beispiel brachte er einen Gefängniswärter, der einen Vielfachmörder in die Gesellschaft entlassen möchte. (Diese Assoziationen waren psychologisch gesehen interessant, Gruß von Sigmund Freud!)

Auch dieser Wärter würde ein psychiatrisches Gutachten benötigen. Er könne uns Olivia ohne dieses Gutachten nicht nach Hause mitgeben. Ich fände es absurd, mich darüber zu befragen, ob ich nochmals so entscheiden würde, wenn eindeutig Patienten nach der Neuen Medizin gesund geworden sind und außerdem in Spanien derzeit die Neue Medizin gerichtlich anerkannt sei, entgegnete ich. Dass es zur Zeit in Österreich nicht erlaubt sei, ändert an diesen Fakten nichts und dass wir uns dem Gesetz beugen, sei bekannt. Außerdem wäre ziemlich klar, was in einem Gutachten über mich, erstellt von einem schulmedizinischen Psychiater, stehen würde. Professor Dr. Urbanek wollte dies relativieren und entgegnete, dieser käme sicherlich zum selben Schluss wie er selbst (?). Wir müssten die eingeschlagenen Wege anscheinend weiter beschreiten, die Behörden müssten Olivia in ein Heim stecken und vielleicht sogar unsere beiden anderen Kinder ebenfalls, resümierte ich.

Meine Beurteilung:

Olivias Überlebenschance liegt bei 8%. Das Establishment möchte uns nun mit unserem Kind erpressen, um zu einem psychiatrischen Gutachten zu gelangen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Gutachten für uns positiv ausgehen könnte, ist gleich Null, denn dann würde es ja auch nicht verlangt werden, vor allem aber würde es uns dann auch nicht daran hindern, weiter gegen die etablierte Onkologie zu wettern.

Das Gutachten muss negativ ausgehen. Erstens, damit wir endlich für die Ärzte und Behörden keine Gefahr mehr darstellen und zweitens, dass in Zukunft jedem Elternteil, der nicht mit der empfohlenen Therapie einverstanden ist, der Psychiater als Druckmittel angedroht werden kann. Außerdem hätten wir dann nicht nur unser Sorgerecht für Olivia, sondern im Grunde stellvertretend auch das Sorgerecht für die Eltern anderer Kinder verloren. Es könnte dann öffentlich erklärt werden, dass die Causa Olivia eigentlich nur durch verrückte Eltern und einen verrückten Arzt zustande gekommen sei. Die Medien könnten uns dann den Todesstoß verpassen. Wir werden dieses Gutachten verweigern. Das Gericht muss dies als Aussageverweigerung werten und selbst zu einer Einschätzung gelangen. Ohne Gutachten müssen uns dann Olivia und vielleicht sogar auch die beiden anderen Kinder weggenommen werden. Dies müssen sie aber erst einmal vor der Bevölkerung rechtfertigen. Dass wir dann erst recht auf die Barrikaden steigen, muss ihnen bewusst sein. Oder es wird nur geblufft. Steigen wir auf die Forderung eines Gutachtens ein, dann haben sie uns, oder wir steigen nicht ein, dann lassen sie vielleicht alles fallen und die Geschichte geht weiter.

Telefonat mit Mag. Rebasso:

Er berichtete von einem heute geführten Telefonat mit Prof. Franz Blasius Pazl, dem Wr. Neustädter Psychiater. Dieser erklärte ihm, dass er für das geforderte Gutachten genügend Videomaterial über mich vorliegen habe, über Erika jedoch zu wenig und deshalb ein Gespräch mit Erika als notwendig erachte.

Mir wurde weich in den Knien. Jetzt, so glaubte ich, hatten sie mich. Herr Rebasso sah die Situation noch immer in einem harmlosen Licht. Seiner Meinung wollte der Richter Zak, der Staatsanwalt und auch Prof. Pazl lediglich eine Schiene legen, um das Strafverfahren gegen uns einzustellen.

Ich sprach mich vehement gegen eine Psychiatrisierung von Erika aus. Wenn sie mich nun schon durch diesen Untergriff ausschalten konnten, so soll zumindest Erika das Sorgerecht der Kinder nicht auf so einfachem Wege entzogen werden können.

Telefonat mit Dr. Hamer:

Als ich ihm von dieser gemeinen Vorgangsweise des Psychiaters berichtete, meinte er trocken, dass dies die Standesregeln nicht zulassen würden. Es könne niemand auf Grund von Videoaufnahmen psychiatrisiert werden. Er schlug vor, Prof. Pazl als befangen zu erklären und ihn wegen Erpressung anzuzeigen. Dr. Hamer selbst war mehr als zwei Jahre in einer psychiatrischen Station tätig und daher wisse genau, was erlaubt und was illegal sei. Außerdem würden, wenn es so einfach wäre, gegen ihn dann bereits jede Menge psychiatrischer Gutachten erstellt worden sein.

Telefonat mit Mag. Rebasso:

Auf diesen Hinweis aufmerksam gemacht, bemerkte er, dass ja kein allumfassendes persönliches Gutachten erstellt werden solle, sondern lediglich ob „wir das Unrecht unseres Tuns erkennen konnten oder nicht und somit als Überzeugungstäter eingestuft werden konnten“.

Unser Ziel muss es sein, dieses Gutachten als nicht notwendig erklären zu können. Immerhin übergab ich dem Richter in unserem ersten Treffen dieses Schreiben vom Gesundheitsministerium, aus dem hervorgeht, dass sämtliche Zytostatika im Verdacht stehen krebserregend zu sein. Es liege doch auf der Hand, dass Eltern ihr krebskrankes Kind nicht mit krebserregenden Mitteln behandeln lassen wollen.

Telefonat mit Dr. Hamer:

Ob wir ein Unrecht begangen haben, kann erst geklärt werden, wenn die Neue Medizin überprüft wurde.

Wenn man bisher noch normal war, so besteht langsam die Gefahr, wirklich verrückt zu werden. Oder wie sehen Sie das?

Gespräch mit meiner Mutter:

Es bereitete mir wirklich große Schwierigkeit, mit ihr sprechen zu können. Zu groß und anscheinend unüberwindlich waren die gegenseitigen Vorwürfe. Ihrer Meinung nach hätte ich mich völlig geändert und sei nicht wiederzuerkennen. Wieder musste ich ihr den Vorwurf machen, ohne von der Medizin Ahnung zu haben und ohne dass ich ihr jemals einen Anlass gab, an mir zweifeln zu müssen, mich als ihren Sohn im Stich gelassen zu haben, und dass sie sich in mein Familienleben eingemischt hatte, ohne dass ich sie darum bat.

Sie litt unter dieser familiären Belastung sehr, mir aber war es nicht möglich, ihr dabei zu helfen.

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