Olivias Schmerzen hielten weiter an. Der einzige Lichtblick in dieser katastrophalen Situation versprach das heutige Treffen mit Dr. Hamer zu werden.

Gleich nach dem Frühstück fuhren Otto und ich nach München.

Treffen mit Dr. Hamer:

Im vereinbarten Hotel am Bahnhof angekommen, wurden wir von einem Herrn Schneider, ein freier Fotograf, angesprochen. Dieser hatte über dieses Treffen von Dr. Hamer erfahren. Er wollte unbedingt Fotos von uns und Olivia. Ich hatte keinen guten Eindruck von diesem Herrn.

Etwas später traf Dr. Hamer ein. Ich sprach über meine Sorgen Olivia betreffend, und obwohl er gerade auf dem Weg nach Spanien war, erklärte er sich bereit, uns in unserer Ferienwohnung zu besuchen. Mehr nebenbei erwähnte er, dass Olivia auch an einer Knochenosteolyse in einem unteren Wirbel der Wirbelsäule leide. Diese wäre auch für ihre Rückenschmerzen verantwortlich. Auch Gerald hatte bereits erkannt, dass hier eine Störung vorlag. Somit hatte Olivia also vier verschiedene Krebse: die Nierenzyste und das Sammelrohrkarzinom an der rechten Niere, das Leberkarzinom und ein Knochenkarzinom an einem Wirbel. Wieso? Warum muss Olivia gleich so massiv von Krebskrankheiten betroffen sein?

Er erzählte von der „help-tv“-Sendung. Herr Rilk habe ihm gesagt, es wäre von den Studiogästen niemand so recht vorbereitet gewesen, da angenommen wurde, die Suchaktion der Polizei von Mittwoch, den 5. Juli, begonnen um 8:00 Uhr morgens, würde erfolgreich verlaufen. Es war geplant, uns festzusetzen, Olivia sofort in das St. Anna-Kinderspital einzuliefern und die Sendung dann kurzfristig abzusetzen.

Ich war schockiert. Um 7:00 Uhr hatten wir die Grenze überschritten und um 8:00 Uhr wurde eine österreichweite Großfahndung nach unserer Familie gestartet.

Wir fuhren mit Dr. Hamer zurück zu Olivia. Dem Reporter gestattete ich mitzukommen, und in seinem roten Porsche fuhr er hinter uns her.

Olivia lag noch immer in argen Schmerzen. Dr. Hamer meinte aber, dass die Leberschwellung doch nicht so arg sei, wie ich ihm erzählt hatte. Die Schmerzen könnten aber noch bis Ende Juli andauern. Dass Organe dadurch lebensbedrohend gequetscht werden könnten, befürchtete er nicht.

Dr. Hamer beabsichtigte, in Spanien einen kompetenten Schulmediziner für ein Gegengutachten aufzusuchen.

Betreffend das Ärztekonsortiums überlegten wir folgendermaßen:

Ärzte der Neuen Medizin könnten sein: Prof. Stammer, Dr. Papadakis, Dr. Mühlengart und Dr. Hamer.

Die Leitung und Aufsicht könnte Frau Dr. Petrovic übernehmen. Wir bräuchten schriftlich, dass keine Zwangstherapie oder Zwangsoperation durchgeführt werde mit Entzug unseres Sorgerechts. Das erste Treffen hätte in Deutschland stattfinden können.

Gespräch mit dem Fotografen, Herrn Schneider:

In seinem Porsche brachte er Dr. Hamer zum Flughafen. Nach seiner Rückkehr besprachen wir mögliche weitere Medienschritte. Unsere, an Herrn Pflughaupt abgetretene Exclusivrechte, bezeichnete Herr Schneider als Fehler. Herr Pflughaupt ginge seiner Meinung nach absolut unklug vor. So sei die Sendung „taff“ in „pro 7“ eine neue und damit nicht bekannte Sendung und hätte dadurch auch keine nennenswerte Einschaltquote. Außerdem würde Herr Pflughaupt mit unserer Story viel zu viel Geld verlangen, was wiederum die Medienlandschaft verärgert. Durch diese Vorgehensweise werde die Möglichkeit versperrt, auflagenstarke Zeitungen und einschaltstarke Fernsehsender zu gewinnen. Der Reporter meinte weiters, dass Herr Pflughaupt anscheinend zu wenig Bescheid wisse über die Medienwelt. Er selbst wäre zwar durch seinen derzeitigen Auftrag vertraglich gebunden, fand aber unsere Story sehr stark und meinte, einiges daraus machen zu können.

Otto verhielt sich dem Reporter gegenüber überaus aufgeschlossen. Er erzählte ihm viel von seiner persönlichen Weltanschauung, die sehr geistig tendiert ist. Der Reporter war sichtlich überfordert, Otto in allem zu folgen. Mir war dies schon recht peinlich, wollte aber Otto nicht bremsen, da ich der Meinung war, er müsse dies selbst alles vertreten können.

Natürlich begann ich an der Seriosität des Herrn Pflughaupt zu zweifeln und wollte ihn zur Rede stellen, konnte ihn aber nicht erreichen.

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