Kind drohte wegen fehlendem Geländer ein Stockwerk tief zu fallen

Ich bin weiblich, 43 Jahre jung und Rechtshänderin.

In unserer Dachgeschoß-Wohnung haben wir in den Kinderzimmern eine zweite Ebene, die wir Spielebene nennen. Diese Spielebenen konnten von unseren Kindern jedoch noch nicht genutzt werden, da noch einige Schreinerarbeiten zur Absicherung und der Aufgang gemacht werden mußten.

Mein Mann ist selbst Schreiner und hat unseren Kindern versprochen, alles in diesem Winter fertig zu machen. Gegen Ende Januar war alles fertig, bis auf eine Sache: Der Treppenaufgang hat kein Geländer!

Die Treppe besteht aus einem Wandregal in Stufenform und zwei zusätzlichen, etwas breiteren Stufen vom Regal zur Spielebene. Ich hatte von Anfang an die Sorge, daß es ohne Geländer zu gefährlich ist, aber mein Mann meinte die Kinder sollen lernen damit umzugehen und vorsichtig zu sein.

Am Mittwoch den 30. Januar ereignete sich dann folgendes:

Ich ging mit meiner 4½ jährigen Tochter auf ihre Spielebene. Als wir diese wieder verließen, ging sie voraus. Beim Übergang auf die erste, also die oberste Stufe, blieb sie mit ihrem Fuß oben hängen und stolperte auf die Stufe runter. Ich war zu weit weg um sie zu halten und konnte nur einen Schrei von mir geben, weil ich dachte sie fällt runter.

In dem Moment erlitt ich ein DHS. Ich dachte, das war’s jetzt, sie fällt kopfüber runter und ist tot.

Zum Glück hatte sie das Gleichgewicht schnell wieder gefunden und ging vorsichtig die restlichen Stufen runter.

Der Schock saß ziemlich tief. Ich wollte gleich meinen Mann anrufen, daß er beim Baumarkt irgendetwas für die Absicherung der Stufen besorgen sollte, ließ es aber sein und wartete bis er nach Hause kam. Als ich ihm dann erzählte was passiert war und daß da so schnell wie möglich ein Geländer hin müsse, sagte er wieder, das wäre nicht nötig und daß die Kinder lernen müssen aufzupassen.

Das war natürlich absolut nicht das, was ich hören wollte!

In den nächsten Tagen drehten sich meine Gedanken nur um die Absicherung der Treppe. Wenn meine Tochter rauf und runter ging, hatte ich furchtbare Angst um sie.

Ich konnte schließlich meinen Mann davon überzeugen, daß wenigstens an die oberen Stufen ein Geländer hin muß.

Eine Woche nach dem Ereignis, kam die Haupt-Fasnet und meine Tochter war so beschäftigt damit, daß sie die Spielebene vergaß und diese die ganzen Tage nicht mehr betrat. Ich weiß nun nicht, ob ich deswegen in die pcl-Phase kam oder weil mein Mann mir versprach, daß die Treppe so schnell wie möglich abgesichert wird.

Jedenfalls kam ich am Rosenmontag in die Heilungsphase: Schon am Morgen fühlte ich mich fiebrig und ich spürte einen Druck in der Lunge. Ich ging trotzdem mit meiner Familie auf die Fasnet. Als wir am Nachmittag nach Hause kamen, ging es mir zunehmend schlechter, da ich dann erst zur Ruhe kam. Das Fieber stieg auf über 39,5° (genau weiß ich es nicht mehr), ich bekam Kopfschmerzen und fühlte mich immer schwächer.

Die weiteren Symptome waren dann folgende: Heftige Schmerzen und Druck im Kopf; das linke Auge tat weh, tränte fürchterlich und ich konnte die Augen kaum offen halten; Ohrenschmerzen auf beiden Seiten, jedoch links mehr; Druck im unteren Lungenbereich hinter dem unteren Teil des Brustbeins; leichter Husten, anfangs noch ohne Auswurf; extreme Schwäche; erschwerte Atmung mit dem Gefühl nicht genug Sauerstoff in den Körper zu bekommen; Appetitlosigkeit; Schweißausbrüche.

Am Dienstag verschwand mein Fieber, ich hatte nur noch leicht erhöhte Temperatur, die anderen Symptome (außer dem Husten) waren sehr heftig. Nachts hatte ich Nachtschweiß, jedoch kein Fieber. Ich konnte trotz Erschöpfung kaum schlafen.

Am Mittwoch wurden die Symptome im Kopf schwächer. Es tat nur noch die linke Gehirnseite weh, das Auge tränte nicht mehr so stark. Die Ohrenschmerzen waren noch sehr intensiv. Abends stieg meine Temperatur wieder auf über 39° und ich fror fürchterlich. Mein Mann legte mir noch zwei Teppiche auf meine Bettdecke. Im Laufe der Nacht mußte ich die Teppiche entfernen, mein Fieber war verschwunden. Am Donnerstag waren die Symptome im Kopf verschwunden. Mir tat inzwischen von der Hüfte abwärts alles weh und ich wußte nicht mehr wie ich liegen soll. Sitzen ging wegen der extremen Schwäche und Atemnot aber auch nicht. Am Freitag mußte ich viel husten und hatte den ganzen Tag blutigen Auswurf. Ich fühlte mich aber schon ein bisschen besser und konnte länger sitzen oder auf den Füßen bleiben. Appetit war noch keiner da, ich hab aber trotzdem ein bisschen gegessen. Am Samstag konnte ich schon meinen Kindern etwas zu essen kochen (mein Mann war den ganzen Tag nicht zu Hause), hatte aber noch ziemlich Atembeschwerden und Schwäche. Täglich wurde es ein bisschen besser, ich konnte mich immer länger auf den Füßen halten. Am Donnerstag, also nach 10 Tagen, fühlte ich mich wieder fast hergestellt. Ich war den ganzen Tag auf den Füßen und erledigte einiges im Haushalt. Der Hustenreiz mit leichtem Auswurf und leichtem Druck hinter dem Brustbein hielt noch bis Samstag an, dann war auch dieser verschwunden.

Liebe Grüße,
Dagmar aus Sigmaringen


Anmerkung von H. Pilhar

Das war ein heftiges Ereignis mit mehreren Konflikten;

  • blutiger Husten = Heilungsphase von Lungenrundherd (Lungen-Tb) wegen Todesangst um Kind (extreme Schwäche, Erschöpfung)
  • Nachtschweiß = tuberkulöse Heilung
  • Ohrenschmerzen links = Heilungsphase von Mittelohr, Hörbrocken nicht loswerden (wir bauen kein Geländer)
  • Ohrenschmerzen rechts = Heilungsphase von Mittelohr, Hörbrocken nicht bekommen (wir bauen ein Geländer)
  • Auge links = Heilungsphase Aderhaut, visueller Brocken nicht loswerden (Kind stürzt das Stockwerk runter)
  • Hüfte = nicht durchsetzen können (Hüfte), nicht durchstehen können (Schenkelhals)
  • Muskulatur Beine = motorischer Konflikt (zu weit weg, um stürzendes Kind aufzufangen)

Das ging ja gerade nochmal gut. Hoffentlich wird rasch das fehlende Geländer gebaut zum Schutz der Kinder, aber auch um Rezidive bei der Mutter zu vermeiden.

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