Lieber Herr Pilhar,

so, wie es mir neulich passierte, macht Kranksein fast Spaß – zumal, wenn man die Konflikte gleich zuordnen kann. Vielleicht gefällt Ihnen dieses Beispiel für drei Konflikte einer typischen Erkältung, wenn auch als Miniaturausgabe.

Mit besten Grüßen
Viola H.

Eine 15 minütige Grippe

Es war die letzte Nacht in der Ferienwohnung. Plötzlich weckte mich der Hund mit einem lauten Wau. Ich denke: „Was will der denn?“ und schlafe direkt weiter. Nächstes Wau. „Was kann der denn nur wollen??“ Drittes Wau. Es wird mir klar, daß ich aufstehen muß. Der Hund kommt mir im Flur überglücklich springend und wedelnd entgegen, rennt dann zur Wohnungstür. Der Fall ist klar: Er muß dringend raus. Es ist 4 Uhr.

Die ganze Situation ist ungewöhnlich: Normalerweise muß der Hund nicht nachts raus. Normalerweise bellt er nicht, wenn er mal müßte und zeigt es auch nicht so deutlich. Er kann ewig aushalten, wenn man ihn nicht auffordert rauszugehen.

Ich habe Angst, er könnte die fremde Wohnung beschmutzen, und beeile mich: Rock und Jacke übers Nachthemd, mit nackten Füßen in die Schuhe geschlüpft, Halsband und Schlüssel in die Hand – und bloß schnell die Treppe runter. Draußen haut der Hund im Dunkeln ab und kommt erst nach langen 2 Minuten wieder. Nun gehe ich noch spazieren, er setzt einen Haufen ab und pinkelt etliche Male. Nach 15 Minuten bin ich mir sicher, daß es dem Hund wieder gut geht.

Als ich die Treppe hochgehe, verspüre ich links Halsschmerzen. Aha, der (Kot-) Brocken, den ich nicht (in der Wohnung) haben wollte. Die Halsschmerzen sind nach ca. 10 Minuten wieder vorbei.

Durch die Bewegung ist mir warm, aber die Haut ist komplett kalt, als ich wieder ins Bett gehe. Nun fange ich an zu husten. Zum Glück ist es mir sofort klar, daß es sich um einen Schreckangstkonflikt gehandelt hat und daß der Husten höchsten 15 Minuten dauern wird. Es kam plötzlich und unerwartet, ich war ganz allein vor dem Problem (der Rest der Familie schlief), und ich hatte große Angst, daß der Hund die Wohnung beschmutzen könnte. Konfliktaktiv war ich nur, solange der Hund nicht draußen war, also max. 2 Minuten, eventuell muß man noch die 2 Minuten dazu rechnen, die er verschwunden war. Danach war eine viertel Stunde vergangen. Also dauerte der Husten auch eine viertel Stunde. Und zwar habe ich eine viertel Stunde am Stück gehustet. Nicht nur so ein Kitzeln; es löste sich sogar was, und zum Schluß war es überwiegend nur noch ein Räuspern. Ein Husten im Zeitraffer gewissermaßen. Faszinierend.

Zusätzlich bekam ich, nachdem ich 5 Minuten wieder im Bett war, einen Schnupfen – für fünf Minuten war mein rechtes Nasenloch total zu. Hatte ich denn einen Stinkekonflikt? Nein halt, es geht um Witterung. Und ich weiß genau, wie ich die Wohnung bei der Rückkehr noch mal ganz gründlich abgeschnuppert habe, ob da nicht doch schon was gelandet war. Das hatte ich mir auf dem Spaziergang schon vorgenommen. Ich wollte etwas wittern – also rechts.

Wie wäre ich früher mit der Geschichte umgegangen, als ich die Neue Medizin noch nicht kannte? Ich hätte einen riesen (!) Schreckangskonflikt bekommen, daß ich mir schon wieder eine Erkältung eingefangen habe, denn ich war leicht bekleidet eine viertel Stunde bei Temperaturen um den Nullpunkt draußen gewesen – und dieser Husten hätte, wie früher üblich, wochen- oder monatelang gedauert! Das ganze hätte mir echt gestunken – und der Schnupfen wäre dann auch entsprechend ausgefallen. Natürlich ist die Erkältung auch ein Brocken, den ich nicht will, also Halsschmerzen inklusive.

Da ich in diesem Frühjahr schon zweimal unter dreiwöchigem, schwerem Husten zu leiden hatte (Konflikte gefunden!), wäre ein arztgläubiger Patient an meiner Stelle vielleicht ganz besorgt mal zum Arzt gegangen. Der wäre vielleicht auf „Immunschwäche“ gekommen. Vielleicht wäre das ganze ein Jahr später als AIDS-Fall geendet – durch das Bellen eines Hundes.

Es ist so schön zu wissen, warum man „krank“ ist. Das erspart viele Folgekonflikte!


Anmerkung von H. Pilhar

herzlichen Dank für diese gut beschriebene Alltags-Geschichte.

Man sieht an diesem kleinen Beispiel, dass man sich vor Konflikten kaum schützen kann. Selbst wenn man die Germanische verstanden hat (Konflikte sind die Krankheitsursache). Und erst recht nicht schützen kann man sich vor den anschließenden Heilungsphasen.

Aber! Wenn man den Namen „Rumpelstilzchen“ kennt, dann hat man keine Angst und alles ist nur mehr halb so schlimm. Dann gönnt man sich eben mal eine Auszeit …

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