MARIENHOSPITAL
Katholisches Krankenhaus Herne
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Kinderchirurgische Klinik
Prof. Dr. J. Engert
Marienhospital 44621 Herne Postfach 101880
27.12.96
Familie
Hanspeter und Daniela Amstutz
Obere Wiese 2
CH-6020 Emmenbrücke
Sehr geehrte Frau Amstutz,
da wir beide vor Ihrer Abreise miteinander telefoniert haben, darf ich mich an Sie wenden.
Wie Sie wissen, hatte ich Sie gebeten, sich an Ihren zuständigen Arzt bzw. Kinderarzt zu wenden und eine Einweisung zu besorgen. Sie sagten mir seinerzeit am Telefon, daß das kein Problem sei. Sie sind dann ohne Einweisung hier erschienen und haben angegeben, daß Prof. Stemmann mit „mir persönlich eine Einweisung telefonisch organisiert habe“. Dieses ist offensichtlich von der diensthabenden Ärztin akzeptiert worden, obwohl zu keiner Zeit eine persönliche, telefonische Einweisung über Herrn Prof. Stemmann gelaufen ist noch ohne eine schriftliche Einweisung ein Patient aufgenommen werden kam, es sei denn, es handelt sich um einen Notfall. Insofern haben Sie sich nicht an die Abmachung gehalten.
Was Ihre Aussage anbetrifft – daß ich gegen eine Abmachung verstoßen hätte, und daß ich eine Variation der Operation vorgenommen hätte, so kann diese Information nur von der Unperson stammen, die Ihnen seinerzeit riet und Sie davon auch überzeugte, daß bei Angelo keine Chemotherapie durchgeführt werden dürfe. Mit diesem Rat und Ihrer Entscheidung wurde der sichere Tod Ihres Kindes eingeläutet; unter der Chemotherapie hätte er wenigstens noch eine Chance gehabt!
Ich habe mir schon gedacht, daß dieser „Herr“ im entsprechenden Fall sich wie eine Schlange häuten und die Tatsachen verdrehen würde. Ich hatte Sie nicht umsonst gebeten, bei der Operation dabei zu sein, was möglicherweise wiederum Ihnen von diesem „Herrn“ ausgeredet worden ist. So gab es aus seiner Sicht keine anderen Zeugen als er, und so gibt es für Sie natürlich nur seine Aussagen. Daß diese Unperson trotz der Gelegenheit, bei der Operation dabei sein zu können – bei der er übrigens ganz anders gesprochen hat – diese nicht dazu nutzte, um sich von dem Befund zu überzeugen, erstaunt im nachhinein nicht mehr. Dieser „Herr“ kennt Begriffe wie „retroperitoneal“ nicht, auch hat er überhaupt nicht gemerkt, daß der Tumor von retroperitoneal operiert wurde, obwohl ich es Ihm gezeigt habe. Seine nebulösen Vorstellungen, bar jeder anatomischer Kenntnisse, – „von hinten operieren“ – kann nur so vorstanden werden. Wer wollte denn einen Menschen durch die Wirbelsäule operieren?!
Gott sei Dank ist unser Vorgehen während der Operation auch bildlich dokumentiert, so daß diesem „Herrn“ seine fortgesetzten Lügen nichts nützen werden. Das in Kürze dazu.
Im übrigen geht es überhaupt nicht darum, daß von meiner Seite dieser „Fall“ vernebelt werden soll (Diktion Hamer); auch geht es nicht darum, daß ich nicht so viel Rückgrad hätte, um zu dem, was ich gemacht habe, zu stehen (Diktion Hamer), sondern es geht darum, daß Sie als Eltern dieses armen Kindes und diese weiteren Unpersonen dazu stehen – oder lernen -, was sie getan haben und daß sie letztlich am Tode Ihres Kindes Schuld sind.
Mit Ihnen, Frau Amstutz, habe ich besprochen, daß ich dem Jungen nicht mehr helfen könnte, was das Leben anbetrifft, daß ich aber versuchen wollte, ihn aus diesem elenden Zustand für eine Weile herauszuholen; darum haben Sie gebeten. Wir haben über einen palliativen Eingriff gesprochen, nicht über einen kurativen!
Sie und Ihre diabolischen „Berater“ haben aber letztlich Ihrem Kind die einzige Chance, die es nach den Voroperationen noch hatte, genommen!
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Med. J. Engert
PS: Ich gehe davon aus, daß die Einweisung hier unverzüglich eintrifft, damit alle Unterlagen an Ihren Hausarzt, selbstverständlich mit Durchschlag an Sie, endlich abgesandt werden können.