Mein Studentenmädchen – Beobachtungen bei meiner dementen Mutter

Meine Eltern verliebten sich als Jugendliche ineinander, heirateten, bekamen zwei Wunschkinder und führten bis zum Tode meines Vaters vor 10 Jahren eine „Bilderbuchehe“. So jedenfalls habe ich es als Tochter wahrgenommen.

Als mein Vater jedoch starb, brach für meine Mutter sprichwörtlich „eine Welt zusammen“. Sie verlor ihre Heiterkeit und Lebensfreude und war fortan sehr traurig und in sich gekehrt. Vor etwa 5 Jahren bemerkten wir zudem, dass sie zunehmend vergesslicher wurde. Auch ihr Gang war zu diesem Zeitpunkt bereits merklich wackelig und sie verlor immer mehr ihre Orientierungsfähigkeit. Zudem machten sich daneben auch zunehmend Sprachfindungsstörungen bemerkbar und zu der bereits vorhandenen Traurigkeit gesellten sich zunehmende Unsicherheit und die Angst vor dem, was da mit ihr geschah. Denn sie nahm/nimmt ihre Defizite sehr wohl selber wahr.

Vor etwa zwei Jahren waren die körperlichen und geistigen dementiellen Symptome meiner damals 70jähr. Mutter bereits so stark voran geschritten, dass sie nicht mehr in der Lage war, alleine für sich zu sorgen. Daher entschied ich, in Absprache mit meinem Bruder und meinen Kindern, ihre Pflege zu übernehmen, was zur Folge hatte, dass sie fortan nicht mehr nur gelegentlich bei mir zu Besuch war, sondern ab diesem Zeitpunkt bei mir und meinen Kindern lebte.

Ich räumte dazu das an mein Schlafzimmer angrenzende Zimmer, welches bis dahin mein Ankleidezimmer war, und richtete es für sie her. Neben der intensiven Betreuung am Tage wurde ich nun auch mehrfach des Nachts aus verschiedensten Gründen von ihr geweckt. Ihr Schlaf war extrem unruhig und die sich daraus ergebene 24 Stunden Pflege für mich ziemlich kraftraubend.

Etwa zu dieser Zeit veröffentlichte Herr Dr. Hamer sein Buch „Mein Studentenmädchen„, welches ich mir direkt nach dem Erscheinen kaufte. Im Beisein meiner drei pubertierenden Kinder hörte ich mir irgendwann nach dem Lesen auch die beiliegende CD an. Uuuuiii!!!! Die darauf folgenden Kommentare waren vermutlich altersgerecht… Jedenfalls hatten sie zur Folge, dass wir die CD danach nicht mehr im Wohnzimmer hörten.

Da ich nach dem Lesen des Buches jedoch neugierig auf die CD war, stellte ich sie nun beim Zubettgehen in meinem Schlafzimmer an, wo sie außerhalb der Hörweite meiner Kids und nur für meine Mutter und mich wahrnehmbar war.

Erstaunlicherweise verbesserte sich nach einiger Zeit die Schlafqualität meiner Mutter deutlich. Ihre Schlaflosigkeit wurde weniger und auch ihre häufigen nächtlichen Toilettengänge nahmen ab. Zudem rief sie mich immer seltener. Mittlerweile gibt es sogar Nächte in denen sie (und somit auch ich) wieder komplett durchschläft. Ein wahrer Segen…

Ganz herzlichen Dank für diese, wie Sie selbst absolut zutreffend sagen, Zaubermelodie, lieber Herr Dr. Hamer!!!

PS: Ich habe mit Dr. Hamer vor wenigen Tagen über meine hier beschriebenen Beobachtungen zum Schlafverhalten meiner demenzkranken Mutter gesprochen und er hat mich ermuntert, diese in Berichtform auch anderen Menschen zugänglich zu machen, was ich hiermit versucht habe. Da er mir zudem ans Herz legte, das nächtliche Hören auch auf den Tag auszudehnen, stehe ich aktuell in intensiven Verhandlungen mit meinen (aus Liebe zu ihrer Großmutter) schon etwas zugeneigteren Kindern… 🙂

Dr. KH

Anmerkung von H. Pilhar

Wie kann man junge Erwachsene beeindrucken?

Durch hautnah erlebte Tatsachen!

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