Es kratzte im Hals, Claire Osborn (37) räusperte sich, hustete und plötzlich war da dieser Knubbel. Die Britin spuckte den blutigen Klumpen in ein Taschentuch, sie spuckte den Tod aus.

Claire hatte Rachenkrebs ohne es zu wissen. Das zwei Zentimeter lange, herzförmige Gewebestück war ein Tumor. Sie hustete ihn aus, als sie gerade mit ihrem Sohn im Auto unterwegs war. Am Abend zuvor passierte ihr etwas Ähnliches, doch dieser Auswuchs war größer, blutverschmiert.

Plötzlich hat Claire Osborn Angst.

Die sechsfache Mutter aus Coventry (Großbritannien) fährt direkt zum Arzt. Das Gewebe wird zur Untersuchung weggeschickt, Claire fährt mit ihrem Mann (53) in den Urlaub. Sie kann nur an diesen Knubbel denken.

Als sie nach zwei Wochen wiederkommt, erwartet sie die Schock-Diagnose: Adenokarzinom aus dem Rachen – ein äußerst bösartiger Tumor aus Drüsengewebe, inoperabel, Claire soll sich auf die Chemotherapie vorbereiten.
„Ich dachte einfach, dass ich sterben würde. Die Todesrate bei diesem Krebs ist ziemlich hoch, 50 Prozent, also fing ich an, für meine Beerdigung zu sparen“, erzählt sie der britischen Tageszeitung „The Daily Mail“.

Wenn der Krebs sogar so groß ist, dass sie ihn aushustet, muss da noch viel mehr im Körper sein, so die Annahme der Ärzte.

Sie untersuchen Claire Osborn von Kopf bis Fuß nach Tumoren – ohne Ergebnis!

„Der Arzt drehte sich zu mir um und sagte ‚Sieht so aus, als hätten Sie Ihren Tumor ausgehustet – Herzlichen Glückwunsch!“, sagt Claire.

Aber kann man Krebs wirklich einfach aushusten? BILD.de fragte bei Dr. Harald Schmalenberg, Geschäftsführender Oberarzt des UniversitätsTumorCentrums in Jena, nach: „Es ist auf jeden Fall vorstellbar, dass man einen Tumor im Halsbereich nicht bemerkt und sich dann Teile davon lösen, die man praktisch ‚aus Versehen‘ aushustet. Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, dass keine Krebszellen im Körper zurückgeblieben sind“, erklärt der Experte.

Doch genau das stellen die Ärzte bei Claire fest. Computertomographie und PET-Untersuchung sind negativ. Lediglich ein kleiner Eingriff war nötig, um Krebszellen von ihrer Zunge zu entfernen. Nun ist sie gesund.

„Wenn ich ihn nicht ausgehustet hätte, wäre der Tumor gewachsen und hätte ziemlich sicher in andere Organe gestreut“, ist sich Claire sicher.

Mund- und Rachenkrebs werden meistens spät entdeckt, die Symptome sind unspezifisch. Besonders gefährdet sind laut Dr. Schmalenberg Raucher, Alkoholiker und ältere Menschen.

Grundsätzlich sollten alle Menschen mit andauerndem Husten oder Entzündungen im Mund einen Arzt aufsuchen.

https://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/tumor/claire-osborn-hustete-tumor-aus-ohne-krebs-zu-wissen-22016130.bild.html

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