Treffen mit Herrn Rebasso:

Herr Rebasso fand unsere Entscheidung, das Filmprojekt abzulehnen, unklug, akzeptierte sie aber und half mir, ein Schreiben an die Filmgesellschaft aufzusetzen. Seiner Meinung nach entginge uns damit die Möglichkeit, aktiv an einer korrekten Darstellung der Begebenheit mitzuwirken, und es würde uns eine schöne Stange Geld entgehen.

Dass das Filmprojekt auch ohne unser Mitwirken durchgeführt werden könnte, war anzunehmen, aber nicht sicher. Immerhin hätten wir noch einige juristische Möglichkeiten, diesem entgegenzuwirken, und um Geld war es uns nie gegangen.

Sollte der Film trotzdem gemacht werden, würde er sicher inkorrekter die Story wiedergeben.

Es war ein Für und Wider, und ich war mit diesem Problem auch überfordert, so dass mir einmal unser Nichtmitwirken, das andere Mal wieder unser Mitwirken am Film erfolgversprechend und vor allem schadensminimierend erschien.

Alles in allem erfüllte mich aber Zorn über die Unverfrorenheit dieser Filme- und Geschäftemacher, die uns Eltern in dieser schwierigen Situation mit zusätzlichen Problemen konfrontierten.

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Olivia am 22. 10.1995

AKH:

Hildegard kam mit ihrer Familie zu Besuch. Sie war wegen des Gesundheitszustandes von Olivia zutiefst traurig und dem Weinen nahe. Sie fasste sich jedoch wieder und wir führten ein längeres Gespräch im Café.

Später im Krankenzimmer ereignete sich folgender Vorfall: Ich filmte gerade, als eine Schwester ins Zimmer kam und Olivias steril gehaltene Ventile des Herzkatheders offenlegte. Diesen Vorgang nahm ich auf. Die Schwester dürfte angenommen haben, dass sie gefilmt wurde. Etwas später, ich filmte gerade Olivias Fußauftritt beim Gehen am Gang der Station, kam ein etwas älterer Arzt auf mich zu und sprach mich darauf an, ja nicht die Schwester zu filmen. Ich räumte seine Befürchtungen aus und versicherte ihm, sehr wohl über die Wahrung von Persönlichkeitsrechten Bescheid zu wissen und mir diesbezüglich keine weiteren Schwierigkeiten aufhalsen zu wollen.

Der Arzt zeigte großes Interesse an meiner technisch hochwertigen Kamera.

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Olivia mit ihrer Mutter am 22. 10.1995

Erikas Tagebuchnotizen:

Olivia hatte morgens starke Halsschmerzen, und ich hielt sie an, Propolistropfen zu gurgeln.

Liste mit allen Tagebucheinträge, chronologisch sortiert, aufrufen

Olivas tagebuch als PDF-Datei

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