Sehr interessante Informationen wurden mir zugetragen:
Herr Bartenstein, Umweltminister und Präsident der österreichischen Kinderkrebshilfe war bis Anfang April 1995 Geschäftsführer bzw. Besitzer dreier Pharmafirmen. Eine davon, die Lannacher Heilmittel GesmbH mit Sitz im steirischen Lannach, erzeugte unter anderem ein spezielles Chemopräparat für Wilmstumor, das Olivia anfänglich verabreichte Doxorubicin. Herr Bartenstein hatte in einem Interview 1992 der Jungen ÖVP auf die Kurzfrage „Pharmaindustrie?“ geantwortet: „Wichtiger Industriezweig, der für mein Einkommen sorgt.“
Hier hatte man den Wolf zum Schäfer gekürt: Als Vater von Olivia fordere ich hiermit Herrn Bartenstein auf, seine Funktion als Präsident der österreichischen Kinderkrebshilfe zurückzulegen, da er offensichtlich ein zu großes, rein finanzielles Interesse am onkologischen „status quo“ hat.
„orf“-„Report“:
Diese Sendung war eine einzige Frechheit, und deutlich konnte ich wieder einmal erkennen, mit welcher Skrupellosigkeit man hier vorging: Kari Nowak, der sich mit einer Interessenvereinigung für die Patientenkammer, mehr Eigenverantwortung für Patienten und freie Therapiewahl stark machte, stempelte man kurzerhand zum Neonazi, ebenso Frau Dr. Rostovsky. Ein wirklich abenteuerliches und skrupelloses Konstrukt!
(Herrn Nowak gelang es, gerichtlich eine Gegendarstellung zu erwirken)
Vor Tagen hatte ein „orf“-Reporter mit mir Kontakt aufgenommen, mit der Bitte, für ein Interview zur Verfügung zu stehen. Er selbst gab als persönliche Referenz an, einen kritischen Beitrag über das krebskranke Kind Stefan Dan verfasst zu haben, das zur Zeit von Dr. Langer behandelt wurde. Vorerst hatte ich einem Interview bei Herrn Nowak zugesagt, nahm dann aber später intuitiv wieder davon Abstand.
Die nun ausgestrahlte Sendung war ein eindeutiger Versuch, Herrn Nowak primär als Rechtsradikalen und sekundär als Handlanger Dr. Hamers hinzustellen.
In welcher Gesellschaftsform leben wir eigentlich? Wieso wird versucht, Kritiker derart massiv mit falschen, öffentlich behaupteten Unterstellungen zu diffamieren? Vor allem aber, welche Struktur muss ein System besitzen, die gerade das „Rechtsradikale Eck“ bevorzugt als generelle Schublade für Kritiker verwendet? Was hat Rechtsradikalismus mit der Gründung einer Patientenkammer zu tun oder mit seinem Buch, in welchem alternative Krebsheiler zu Wort kommen? Ich finde diese Vorgehensweise sehr bedenklich. Es ist bekannt, dass in allen sogenannten Ethikkommissionen, auf deren Bestimmungen sich Schulmediziner und deren Sympathisanten so gerne berufen, keine einzige Patientenvertretung sitzt.
Jeder darf sagen, was für den Patienten gut ist, nur der Patient selbst nicht!
Zum Glück hatte ich dem „orf“ abgesagt. Uns Eltern versuchte man bisher in die Schublade der „Sektenangehörigen“ und in die der „Guru-Anhänger“ zu drängen. Gelang das nun nicht mehr? Versuchte man es nun mit einer „Alternative“?
Wie formulierte treffend Frau Dr. Gudrun Gröbelbauer in der Hörfunksendung Ö2 vom 30.7.95?
„Diese Terminologie ist entlarvend. Sie entlarvt diejenigen, die sie verwenden!“
Erikas Tagebuchnotizen:
Gleich um 8:00 Uhr bekommt Olivia ein Zäpfchen gegen Fieber, das während der Nacht aufgetreten war. Ebenfalls gegen 12:00 Uhr. Um 16:00 Uhr war ihre Temperatur auf 40,3° gestiegen und es wurde ihr ein Mittel gespritzt.
Vormittags war Prof. Dr. Urbanek bei uns, und wir sprachen über eine dringende und baldigste Normalisierung der Umstände. Er forderte ein Gespräch mit Prof. Friedrich. Gegen 11:00 Uhr findet nochmals ein Gespräch zwischen ihm, Frau Dr. Slavc und Dr. Emminger statt. Kern des Gespräches war wiederum eine baldige Normalisierung der Situation. Der Sicherheitsbeamte könnte nur aufgrund einer Empfehlung des Prof. Friedrichs abgezogen werden. Helmut könnte zwei Stunden pro Tag auf Besuch kommen, währenddessen der Sicherheitsbeamte aber draußen bleiben könne.
Bezirkshauptmannschaft:
In einem Schreiben fasste unser Rechtsanwalt nochmals unsere Zielsetzung des gestrigen Gespräches zusammen.
Es solle mir nach Maßgabe der üblichen Besuchsregelung ein Besuchsrecht eingeräumt werden, welches jedem Elternteil in vergleichbarer Situation gewährt werde. Ich erhöbe keinen Anspruch auf Sonderregelung, es solle lediglich die gehandhabte, benachteiligende Regelung rückgängig gemacht werden. Meine Diskriminierung sei nicht begründbar und auch die Frage über die Bestellung des Psychiaters Prof. Friedrich nicht restlos geklärt.