Die Siebenjährige wurde am Mittwoch in die Obhut der Eltern übergeben

Martina Prewein

Bereits um 8 Uhr früh hatten sich am Mittwoch die Reporter in der Eingangshalle der AKH-Kinderklinik postiert. Als Olivia dann am späten Vormittag in Begleitung ihrer Eltern aus dem Aufzug stieg, begann das Blitzlichtgewitter.

Die Pilhars reagierten schnell: Sie präsentierten Transparente. Mit Slogans wie „Todbringende Chemo“ oder „Mord im Spital“ protestierten sie gegen die schulmedizinische Behandlung ihrer Tochter.

Ihre Zweifel bezüglich des Heilungserfolgs hatten sie davor auch den Ärzten kundgetan: Wieder wurden Olivias Eltern die (eindeutigen) Ergebnisse aller Befunde präsentiert. Doch das Ehepaar will lieber den Ferndiagnosen Geerd Hamers glauben. Wie berichtet, sind die Pilhars mit dem Kölner „Wunderheiler“ in ständigem Kontakt. Mindestens zweimal täglich versorgt er sie mit Tips, wie sie ihr Kind zu behandeln hätten.

Die Verbindung zu Hamer wurde auch bei den Sorgerechtsverhandlungen, die vor der Entlassung des Mädchens im AKH stattfanden, ausführlich diskutiert. Eindeutig wurde festgelegt, dass die Pilhars zwar die „Obsorge für die Pflege und Erziehung“ ihrer Tochter erhalten, sie aber keinerlei Bestimmungsrecht über die weitere medizinische Behandlung des Mädchens haben. Die Frage von Olivias Eltern, ob sie ihr Kind „demnächst einmal von Hamer anschauen lassen“ dürften, hat der zuständige Richter eindeutig beantwortet: „Reisen nach Deutschland werden wir in keinem Fall gestatten – und sollte der „Wunderheiler“ die österreichische Grenze überschreiten, werden ihn die Behörden sofort festnehmen.“

Schon im Sommer wurde gegen Geerd Hamer internationaler Haftbefehl erlassen – der allerdings im Heimatland des „Wunderheilers“ keine Gültigkeit hat. Das Rechtshilfeersuchen des Wiener Neustädter Gerichts jedenfalls blieb bis dato unbeantwortet.

Und das, obwohl sich die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Geerd Hamer ermittelt: Der selbsternannte „Krebsheiler“ soll im Oktober des vergangenen Jahres einen leukämiekranken Kölner zu Tode therapiert haben.

Anmerkung von H. Pilhar

die von uns verwendeten Transparente wurden allesamt unleserlich abgedruckt. Unsere „Nachricht“ wollte man nicht transportieren! Man erfand einfach andere …

Unsere Original-Transparente:

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