Drei auf einen Streich

Ich (männlich, >50J., LH) habe erst jetzt nach einem halben Jahr den letzten Baustein zum Verständnis eines Hexenschusses bekommen.

Letzten Sommer war ich so nett als Chauffeur für meine Frau einzuspringen für eine Fortbildung in der Ferne, von der mich der Psychiater glücklicherweise ausgeschlossen hatte wegen meiner germanischen Umtriebe. Meine Frau konnte ich nicht zur Absage motivieren.

Es war eine gewisse Spannung in der Luft. Guter Dinge stand ich trotzdem am Abfahrtstag früh auf und bereitete die Abfahrt vor. Als ich mit zügigem Schritt die Wohnungstür öffnete, zersprang der von meiner Frau in den Weg gebrachte Garderobenspiegel. Da ich in Bezug auf den Schaden logischerweise zu meiner Unschuld stand (wie wohl alle Menschen kann ich nicht durch Türen schauen), hing der Segen schief. Ich war sauer auf die uneinsichtige Art meiner Frau. Auf der anschließenden spannungsgeladenen Fahrt bot ich ihr an zum Bahnhof zu fahren, um getrennte Wege zu nehmen; sie genehmigte mir nicht auf der Fahrt das Studentenmädchen zu hören; das war ein Fehler (eine ihrer ersten Reaktionen auf mein „Fremdgehen/-hören“ war, dass sie den Stecker des CD-Players rausgezogen hatte). Wir kamen doch noch gemeinsam heil am Zielort an. Es hätte alles schön entspannt seine vagotone Bahn nehmen können.

Aber abends gegen 22 Uhr schickte meine Frau den wortgewaltigen Pfeil auf mich los: „Du bist ja nur zu feige, um Dich zu trennen!“ Ich war sofort auf 180 und konfliktaktiv. Meine Frau sah dies und versuchte geistesgewärtig ihre Aussage zu relativieren. Der Pfeil ihrer Worte saß aber schon als Konflikt in mir; damit war ich allein und isoliert von ihr; es war da eine akute Hochsteigerung von verbalen Dramen, die es zwischen uns schon gegeben hatte; ich war total auf dem falschen Fuß meines Ehrgefühls erwischt worden, denn nie im Leben bin ich feige bei jemandem geblieben, sondern nur aus Liebe. Masochistische Selbstquälerei ist nicht mein Ding, aber in Liebe auch Leid zu ertragen, das ist für mich ein Ausdruck der Reife.

Es ergab sich ein Wortwechsel, währenddessen ich meine Sachen packte, um alleine wieder nach Hause zu fahren. Ich wollte wissen, was ich sonst alles mitzunehmen hätte, da meine Frau für die Rückfahrt ja den Zug hätte nehmen müssen. Sie war bemüht mich aufzuhalten. Nach langem Hin und Her war ich gegen Mitternacht zu erschöpft zum Fahren, ich wollte niemanden auf der Straße gefährden. Ich versuchte das Beste aus dem Ganzen dort zu machen und die Wut abdampfen zu lassen. Meine Empörung schwelte die Tage und Nächte weiter.

Die richtige Lösung setzte erst zuhause ein. Sie machte sich folgendermaßen bemerkbar:Ein Hexenschuss auf der rechten Seite legte mich über längere Zeit fast lahm, so dass ich einige geplante Sachen nicht in Angriff nehmen konnte. Es war da unten an der Wirbelsäule die Lösung eines sexuellen Selbstwertkonfliktes schmerzhaft im Gange; aber warum bei mir als Linkshänder auf der Mutter-Kind-Seite rechts? Meine Frau ist nicht mein Kind, auch wenn sie sich kindisch benommen hatte. Als Mutter kann ich sie auch nicht ansehen. Ich kam mit dem Denken nicht drauf, warum ich mir das mit der Germanischen Heilkunde nicht erklären konnte. Die anderen Symptome konnte ich mir herleiten:

Eine hartnäckige Bronchitis (Lösung der Revierangst; meine Frau hatte unser Familienrevier bedroht, denn aus Ehrgefühl hätte ich mich eher trennen müssen) mit zähem Auswurf hatte sich dazu gesellt. Bei jedem tiefgehenden Husten war es so, als ob ein Messer an der Hexeneinschussstelle am unteren Rücken schneiden würde. Natürlich ging ich nicht zum Arzt, sonst hätte ja noch einer womöglich real schneiden wollen.

Mein Magen war auch nach dem Vorfall irritiert: leichter Schmerz mit Übelkeit und Appetitlosigkeit. Der Revierärger in Bezug auf die Partnerin war gerechtfertigt; sie hatte einfach frech mein mit ihr aufgebautes Revier in Frage gestellt.

Ich hatte wieder einmal einen schmerzlichen Preis dafür zu zahlen, dass ich mich zur Selbstwertsteigerung auf eine attraktive, profilierte Wilde an meiner Seite eingelassen hatte, um ein Rudel zu gründen.

Vor dem Verfassen dieses Berichts wollte ich noch meine Unklarheit in der Aussprache mit Helmut Pilhar beseitigen, wieso denn bei mir als Linkshänder meine rechte Wirbelseite bei einem Konflikt mit meiner Partnerin reagiert (meine Partnerseite ist links). Er war stur als treuer Vertreter von Dr. Hamers Erkenntnissen darin, dass nicht der Partnerkonflikt maßgeblich sein konnte, da ja nicht die Partnerseite betroffen war. Durch seine Frage, ob ich das Problem Hexenschuss schon öfters gehabt hätte, brachte er mich auf die richtige Spur. Es fiel mir wie Schuppen vom geistigen Auge:Es war nicht der erste aus meiner Sicht ungerechtfertigte verbale Angriff meiner Frau; das heißt von ihr als meiner Sexualpartnerin hatte ich mir auf solche Weise (hoch expressiv emotional) schon öfters einen sexuellen Selbstwerteinbruch versetzen lassen.

Aber entscheidend dafür – dass es mich auf meiner rechten, Mutter-Kind-Seite traf – ist, dass ich mich aus Liebe zu den gemeinsamen Kindern nie richtig distanzieren konnte. Also aufgrund der Kinder und meiner treuseligen Art, war es mir nie möglich gewesen mich zu trennen; die Mutter, aus der das Leben meiner Kinder zur Welt kam, hat mir ja irgendwie heilig zu sein. Der Urkonflikt drehte sich zentral um das Thema: meinen bzw. unseren Kinder wollte ich unbedingt dauerhaft und möglichst friedlich ein Nest bieten.

Ich war also Mitte 2014 auf eine Schiene geraten. Obwohl unsere inzwischen schon sehr groß gewordenen Kinder räumlich und mental weit weg waren, schlug dieser Konflikt im Sinne der klassischen Konditionierung an meinem Kopf und Denken vorbei in die Schwachstelle am Rücken ein, die mir durch frühere Konflikte mit meiner Frau entstanden war, als ich mich wegen der Kinder nie hätte trennen können. Emotional war dieser Konflikt viel stärker an meine Kinder gekoppelt, obwohl meine Frau der Auslöser des Leidens gewesen war.

Diese Einsicht greift tief. Endlich ist meine intellektuelle Erklärungslogik im Kopf im Einklang mit meinem instinktiven Körpergefühl. Irgendwie bin ich beruhigt, dass ich so ein guter Vater sein konnte, der sich von seiner Frau bis tief in die Knochen quälen ließ. Ich war rasch nach Beginn der Beziehung zu meiner Frau Vater geworden; davor waren mir Rückenprobleme in der geschilderten Form nicht bekannt; wenn es Schweres zu schleppen gab, war ich eher der, der einsprang.

Auch Männer können aufgrund der Liebesfähigkeit ganz stark auf ihrer Mutter-Kind-Seite re/a/gieren.

Zum Glück gibt es Hilfe. „Mein Studentenmädchen“ ließ ich mir von meiner Frau nicht ausreden oder madig machen. In jungen Jahren hatte ich mit Mantren und Meditation mein Gemüt beruhigen können, das war rauschartig. Mit „Mein Studentenmädchen“ habe ich eine Möglichkeit gefunden geistesklar zu reagieren, anstatt von meiner Frau auf die Schiene gebracht zu werden.

Hier ein Beispiel: Wir waren zu Besuch bei unserem Sohn. Irgendwie schaffte es meine Frau wieder in mir Aufregung auszulösen, auf die mich mein Sohn netterweise hinwies. Ich sagte, dass ich mich gleich wieder fangen werde. Ich setzte den Kopfhörer auf, hörte leise „Mein Studentenmädchen“ und konnte wie umgeschaltet ruhig und vorbildlich die Konversation weiter führen.

Dies erwähne ich, weil ich dabei nicht nur die visuelle, sondern auch die optische Schiene in Griff bekam.

Durch die 2. Auflage des Buches „Mein Studentenmädchen“ (S. 178 f) kam mir zum Hexenschuss noch die folgende Idee:Ich hatte da ja genau betrachtet auch einen brutalen Trennungskonflikt erlitten, der bei Rekalzifikation den Nervengitter-Aufdehnungsschmerz verursacht. Dazu der Meister. „Der Schmerz hätte möglicherweise den Biologischen Sinn, z.B. das Tier zu stoppen als ‚Futter für den Löwen‘… Er macht dieses Tier aus… rennt… und das kranke Tier ist augenblicklich durch den Knochenhaut-Gitter-Schmerz postsensorisch und auch motorisch beim Anblick des Löwen im Schock gelähmt und lässt sich widerstandslos vom Löwen schlagen.“

Das spricht psychische Seiten der Erfahrung in mir an, wie ich z.T. zu sehr in eine Opferrolle geraten bin. Auch in menschlichen Beziehungen wirken tierische Elemente. Aber kein Tier würde wegen seiner Schmerzen freiwillig zum Raubtier gehen. Aber die dumm und nicht artgerecht gehaltenen Menschen in der Raubtier-Zivilisation gehen mit Heilungsschmerzen zur Raubtier-Medizin.

Hier kann endlich „Mein Studentenmädchen“ gut dagegen helfen.


Anmerkung von H. Pilhar

Eine rührende Fallbeschreibung und ein gutes Beispiel für die Hilfe, die „Mein Studentenmädchen“ bieten kann.

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