Unser Sohn ist als junger Rekrut Anfang September zum Grundwehrdienst eingerückt.

Eine Woche später liegt er im Lazarett. Er war krank geworden. Ein paar Tage später war alles wieder in Ordnung.

Am Wochenende darf er heim und ich hole ihn ab. Am Nachhauseweg fragte ich, was er denn genau gehabt habe. Erbrechen habe er müssen und Fieber habe er gehabt.

Im ersten Moment dachte ich an den Magen und fragte, ob ihn was geärgert habe kurz vorher. Nein, meinte er. Vielleicht doch! Am vorangegangenen Sonntag Abend war er in der Kaserne angekommen und bis zum Dienstantritt waren noch ein paar Stunden Zeit. Er hatte Hunger und wollte mit seinen Kameraden zu einem nahegelegenen Wirten, denn die Kasernen-Kantine war schon längst geschlossen. Richtig gefreut habe er sich auf dieses Essengehen. Aber seine Kameraden hatten dazu überhaupt keine Lust und gingen früh ins Bett. Also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ebenfalls hungrig und enttäuscht ins Bett zu legen. Alleine wollte er auch nicht ins Gasthaus gehen.

Bereits in der dieser Nacht auf Montag wurde ihm schlecht und er konnte kaum schlafen. Am Morgen beim Stehen im Freien, bekam er plötzlich einen kalten Schweißausbruch und mußte sofort auf die Toilette sich übergeben und Durchfall habe er auch gehabt.

Jetzt war mir alles klar: das war nicht der Magen sondern der obere und untere Dünndarm!

Er kam ins Lazarett und lag den Tag über im Bett. Gegen Abend bekam er etwas Fieber. Am nächsten Morgen war er wieder fit.

Unser Sohn hatte den Konflikt erlitten: unverdaulicher Ärger mit dem Aspekt des Verhungerns! Ein vollständig geschildertes SBS! Der Konflikt, die Heilungsphase samt Krise. Die Konfliktlösung war vermutlich während dem ersten Schlaf, da hatte er sich damit abgefunden.


Anmerkung von H. Pilhar

Ich glaube, dieser Erfahrungsbericht ist so eindeutig, dass keine weiteren Erklärungen notwendig sind.

Einen Gedankengang möchte ich dennoch anführen: Wie würde so eine kleine Angelegenheit in einer Familie ablaufen, die nicht die Germanische Heilkunde kennt? Vielleicht folgendermaßen …

  • Die besorgte Mutter zu ihrem im Lazarett liegenden Sohn am Handy: Vielleicht hast Du etwas Verdorbenes gegessen?
  • Der Sohn wahrheitsgemäß: Nein, ich habe gar nichts gegessen!
  • Mutter: Hast Du Dich angesteckt?
  • Sohn: Nein, auch nicht! Niemand sonst im Zimmer ist krank!

Oder – wie wäre so etwas in einem Altersheim verlaufen, wo sich die alten Menschen hungrig auf das Abendessen freuen und dann einen ungenießbaren Fraß vorgesetzt bekommen, den sie verweigern und enttäuscht und hungrig ins Bett gehen. Da wären nun viele Personen gleichzeitig mit dem selben Sonderprogramm betroffen …

Dann würde es heißen, es ginge ein Virus um … Und jetzt bräuchten alle eine medizinische Behandlung … Die Räume müssen desinfiziert werden … Die Hygiene-Vorschriften müssen verschärft werden … Ein Händeschüttel-Verbot müsse eingeführt werden … Zum Glück habe man die medizinisch notwendigen Maßnahmen rechtzeitig ergriffen, um ein weiteres Ausbreiten der Epidemie zu unterbinden … Amen!

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