Lieber Herr Pilhar!

Nach Jahren des Studiums der GH komme ich nun auch mal dazu einen Fallbericht zu schreiben. Erlebt habe ich schon mittlerweile Hunderte …

Es handelt sich hierbei um eine Blasengeschichte die „rote Gruppe“ betreffend, also Reviermarkierungskonflikt. Mein Revier sind eindeutig meine Kinder, da ich einige habe und mich darum kümmere. Nun habe ich immer wieder, auch anhand der Konflikte meiner Kinder, gemerkt, daß es schwer möglich ist, allen Kinder die Aufmerksamkeit zu geben, die sie von ihrer Mutter benötigen. Diese Erkenntnis schwelte seit einiger Zeit so vor sich hin. Tja, und dann kam der Moment, wo diese Erkenntnis in der Praxis zum DHS wurde:Mittagszeit: Alle Kinder kommen nach Hause zum Essen. Ich muß die Jüngste zum Kindergeburtstag fahren. Und denke, ich bringe sie kurz hin und bin dann für den Zweitjüngsten zur Hausaufgabenbetreuung wieder zu Hause. Von wegen! Die Kleine will nicht alleine dableiben, wegen der vielen für sie fremden Kinder. Und da hat es eingeschlagen! Ich fühlte mich wie zerrissen. Ich muß hierbleiben und andererseits muß ich zu Hause sein. Nach fast zwei Stunden konnte ich meine Tochter dann alleine lassen und nach Hause fahren. Die Hausaufgaben waren längst gemacht und es war alles in Ordnung. Am nächsten Tag lag ich im Bett. Und ich hatte eine Blasenentzündung.

So weit so gut, doch dann folgten die Rezidive. Mir ging es immer wieder schlecht (= vagoton), immer wieder brennendes Urinlassen und/ oder unangenehmer Harndrang. Das ging gar nicht, denn eine Mutter von vielen Kindern muß gesund sein, um das nervlich zu verkraften …

So horchte ich in mich rein und merkte, daß es immer wieder einschlug, wenn ich mehreren Kindern gleichzeitig gerecht werden mußte. Und nun? Das hatte ich doch früher auch häufig. Warum bekam ich jetzt immer Probleme mit der Blase?

Vorher war es eben nur ein psychologisches Problem und noch nicht mit einem DHS belastet. Die Furche Blase war nun leider gelegt. Ich erinnere mich an einen Satz von Dr. Hamer, daß die Schienen Teufelswerk seien. Das konnte ich (nicht zum ersten Mal) nun wieder so unterstreichen!

Ich merkte aber, daß das Zerrissenheitsgefühl alleine schon zur Blasenreaktion führte, auch wenn die Kinder nicht der Auslöser waren. Was tun? Ich habe schon vor Jahren gelernt Prioritäten zu setzten. Was ist in der Situation am dringendsten? Auch mit der Affirmation wie „ich habe das alles im Griff“, konnte ich die Heftigkeit des SBS runterregeln. Und so habe ich das ganze einigermaßen im Griff. Es kommt zwar noch vor, daß es mich wieder auf dem falschen Fuß erwischt, aber dann muß ich nur häufiger am Tag aufs Klo. Ich denke, daß in einem halben Jahr das ganze Geschichte ist!

Ich hoffe, daß dieser Bericht einige Dinge wie die Gegenüberstellung von „psychologischen Problem“ und DHS, aber auch das Schienengeschehen verständlich machen.

Herzliche Grüße!
I.F.


Anmerkung von H. Pilhar

in der Tat ist dieser Erfahrungsbericht ein Lehrbeispiel um den Unterschied zwischen psychologisches Problem und biologischen Konflikt (DHS) + Schiene aufzuzeigen.

Der schmerzhafte Harndrang weist darauf hin, dass auch die Blasenmuskulatur mit involviert ist (epileptische Krise = Spasmus; tonisch-klonisch = Tenesmen)

Herzlichen Dank!

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