Lieber Herr Pilhar,

beim Lesen es Berichtes über die „Sonnenallergie“ ist mir folgendes bewußt geworden: Haut ist ja einerseits Trennung (abrupt) oder auch getrennt sein wollen.

Auch ich litt jahrelang unter Sonnenallergie, die mit ca. 18 Jahren begann. Ich hatte gerade das Abitur gemacht und bekam die Gelegenheit mit einer befreundeten jungen Familie meiner Tante einen 6-wöchigen Urlaub in verschiedenen Gegenden von Spanien zu verbringen. Der Mann der Familie war Spanier, seine Frau Deutsche und sie hatten einen kleinen 6 jährigen Sohn. Ich hatte sie beim Besuch meiner Tante schon öfter getroffen und wir waren uns sympathisch gewesen, so daß es zu der Einladung kam.

Daß ich dem Ehemann, der ca 18 Jahre älter war als ich, aber „mehr“ als sympathisch war, bekam ich dann auf dieser Reise zu spüren. Ich fühlte mich in den verschiedensten Situationen sehr bedrängt, weil er mir immer wieder beteuerte, wie sehr er mich liebte, und ich meine liebe Mühe hatte, ihn mir vom Halse zu halten, denn es wäre für mich schrecklich gewesen, wenn seine Frau hinter seine Absichten gekommen wäre, deren Opfer ich ja nur war.

Das mache einer Frau in einer solchen Situation aber mal weis. Ich schaute daher immer, daß es nie Gelegenheit gab, mit ihm allein zu sein, obwohl er mehrere Male morgens, als wir in einem einfachen Haus auf einer Obstplantage eines Freundes wohnten, in mein Schlafzimmer kam und ich mich dann unter Androhung von Schreien, daß seine Frau es merkt, wehrte. Dann machte er sich wieder davon.

Als ich von diesem zwar einerseits wunderschönen Urlaub wieder nach Hause kam, hatte ich eine Sonnenallergie entwickelt um Knie- und Ellenbogengelenke, zischen den Fingern und Fußzehen, die mich wegen des starken Juckreizes besonders, wenn ich abends im Bett lag, nicht schlafen ließ. Ich wußte, daß es nur schlimmer wird, wenn man anfängt zu kratzen, weil die Flüssigkeit in den Bläschen sich dann überall verteilte.

Ich suchte einen Hautarzt auf, der mir aber (1967) auch keinen Rat wußte – Cortisongaben oder Antihistaminicum waren damals nicht üblich bei Hauterkrankungen. Sein Rat war: kein Wasser, nur pudern!

Das hielt ich nicht lange durch, schließlich drehte ich den Duschhahn mit warmem Wasser auf, duschte die Stellen, indem ich langsam das Wasser immer heißer drehte, bis ein Punkt erreicht war, indem sich der Juckreiz bis zur Extase steigerte und dann plötzlich weg war. Diese Reaktion hielt ca 6 Stunden ohne Juckreiz und dann machte ich das Ganze von Neuem und nach einigen Tagen war alles weg.

Nur, die Sonnenallergie kam jedes Jahr wieder zwar nicht so stark wie am Anfang.

Da ich mir zu helfen wußte, war das anfänglich zwar unangenem, manchmal schälte sich dann mein Haut durch das quasi Verbrennen, aber das war nicht weiter schlimm. Seit einigen Sommern ist der Spuk vorbei, vielleicht, weil ich das Studentenmädchen regelmäßig hörte. Jetzt aber weiß ich den effektiven Grund „Getrennt sein wollen“.

Liebe Grüße
A.P.

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