Vor ein paar Jahren brachte die BILD-Zeitung folgende Karikatur:

Es sagt ein Schweinchen zum anderen:

„Du, der Bauer mästet uns nur deshalb, damit er uns anschließend an den Metzger gewinnbringend verkaufen kann! Und der Metzger setzt uns dann den Schußapparat an den Kopf oder schlägt uns mit einem Beil dagegen. Dann schlitzt er uns den Hals auf und läßt uns ausbluten. Anschließend werden wir an den Hinterbeinen aufgehängt, uns der Bauch aufgeschlitzt, es werden uns die Gedärme raus genommen und wir werden in der Mitte durchgesägt und in kleinen Portionen zerlegt. Und dann werden wir gebraten und aufgegessen!“

Sagt das Andere: „Jetzt hör doch mit diesen Gruselgeschichten auf! Du spinnst doch! Du glaubst an eine Verschwörung!“

Die Schweinchen untereinander

Es sagte ein Schweinchen zu anderen: „Du kannst schauen wohin Du möchtest. Der Bauer sitzt überall; in der Schweinchenstall-Regierung, in der Schweinchenstall-Presse, in der Schweinchenstall-Kirche, in der Schweinchenstall-Medizin.“

Es sagte ein Schweinchen zu anderen: „Hör auf mit Deinen schrecklichen Szenarien! Du machst mir Angst! Daran möchte ich gar nicht denken! Hau ab!“

Es sagt ein Schweinchen zum anderen: „Hör auf über den Bauern zu schimpfen. Er ist ein guter Bauer und sorgt für uns. Du betreibst Schweinchen-Verhetzung.“

Es sagt ein Schweinchen zum anderen: „Der Bauer ist schwächer als wir. Lassen wir uns zusammentun und rennen wir diesen Saustall nieder.“

Korrupte Schweinchen biedern sich dem Bauern an und spionieren andere Schweinchen aus, in der Hoffnung auf vollere Futtertröge.

Systemkritische Schweinchen haben es schwer ihren Futtertrog voll zu bekommen.

Glauben ( – wissenschaftlich nicht überprüfbar)

Verklärt erinnern sich die Schweinchen noch an das Leben vor ihrer Domestizierung als „Vertreibung aus dem Paradies“.

Es sagt ein Schweinchen zum anderen: „Weißt Du, das Leben ist schwer. Aber im Jenseits …!“

Es sagt die dem Schweinchen gegebene Glaubenslehre: Liebe Deine Feinde; Des Bauern Glaubenslehre besagt: Ich bin Bauer, die anderen sind Schweinchen. Ein Schweinchen könnte nicht das andere morden, ohne in Gewissenskonflikte zu geraten. Den Bauern zu morden, käme Gottesmord gleich. Der Bauer hingegen empfindet bei der Schlachtung der Schweinchen nicht die geringste Schuld.

Da der Bauer immer „freie Hand“ benötigt für seine „Schweinereien“, ist für ihn jeder starre Glaube hinderlich. Deshalb ermöglicht er den Schweinchen einen Glauben, welchen sie frei wählen können und den er über diese „Freiheit“ auch manipulieren kann. Schließlich ist es ja auch völlig unerheblich, was das einzelne Schweinchen für einen Glauben hatte. Jedenfalls interessiert es den Bauern nicht im Mindesten …

Zukunft

Es sagt ein Schweinchen zum anderen: „Du, schmieden wir Zukunftspläne. Praktizieren wir GNM!“

Geschichte

Es sagt der Bauer zu seinen Schweinchen: „Früher seid Ihr Wilde gewesen. Ich habe Euch zivilisiert! Eurer Vorfahren solltet Ihr Euch schämen.“

Gesundheit

Es sagt das Schweinchen zum Bauern: „Du, Bauer! Wir hier im Stall sind so was von krank und brauchen ständig Antibiotika. Unsere Vorfahren, die Wildschweine, sind gar nicht krank und brauchen gar kein Antibiotika. Wir hätten auch gerne diese Medizin der Wildschweinchen.“
Sagt der Bauer: „Jungs, diese Medizin kann ich Euch nicht geben, denn hierfür müßte ich Euch frei lassen und damit würde ich mich selbst abschaffen!“

Betriebsprobleme

Es sagt der Bauer zur Bäuerin: „Es ist mühsam, sich die Namen und Gewohnheiten der Schweinchen zu merken.“ Sagt die Bäuerin: „Impfe sie mit einem Barcode-Chip, damit unser Computer sie kontrollieren kann.“

Es sagt der Bauer zur Bäuerin: „Wir haben zu viele alte und unnütze Schweinchen! Die Gefahr der Rebellion aus Unzufriedenheit wächst.“ Sagt die Bäuerin: „Schlachte sie.“

Politik

Der Bauer weiß, dass er niemals alle Schweinchen für ewige Zeiten hinters Licht führen kann. Als Bauer hat er den Nachteil, bei allen Schweinchen bekannt zu sein.

Der Bauer verfolgt den Plan, die Schweinchen in das Gefühl der Entscheidungsfreiheit zu wiegen. Er gründet mit Hilfe von korrupten Schweinchen ein demokratisches Parteiensystem von links bis rechts, in welchem er nicht mehr sichtbar an der Spitze, sondern unsichtbar im Hintergrund herrscht.

Die Schweinchen wundern sich, warum ihr modernstes Politiksystem immer aus dem Ruder läuft und durchschauen nicht, dass alles nach den Plänen des Bauern vonstatten geht, es sich eben nur nicht um „ihren Schweinestall“ handelt.

Rechtssprechung

Es sagt das Wildschweinchen zum Mastschweinchen: „Wir haben uns selbst in Freiheit eine Verfassung (im Einklang mit der Natur) gegeben. Ihr habt vom Bauern seine Regeln als Grundsätze bekommen.“

Das Bauern-Höchstgericht hat entschieden; Liegen triftige Gründe vor, darf der Bauer das Schweinchen schlachten.

Revolution

Die meisten Schweinchen haben Angst vor der Freiheit und nennen sie Anarchie. Die Schweinchen erkennen nicht mehr, dass sämtliche Geschöpfe dieser Erde in einer freien Harmonie miteinander leben und Anarchie nur dort herrscht, wo die natürliche Freiheit der Schöpfung genommen wird.
Tatsächlich sind es die Schweinchen und der Bauer selbst, die auf diesem Planeten Erde anarchisch, dessen Naturgesetze ignorierend, in einem Glaubenswahn-Gebilde leben – auf Kosten ihrer selbst und aller anderen Geschöpfe.

Die Schweinchen glauben zu revoltieren, wenn sie den einen Bauern stürzen und sich einen anderen Bauern an die Spitze setzen.

Unterhaltung

Um einer Revolution vorzubeugen, sorgt der Bauer für Brot und Spiele. Körperlich und geistig satte Schweinchen revoltieren nicht. Wichtig ist die kontinuierliche Berieselung.

Was macht der Bauer, wenn er einen anderen Bauern stürzt? Er besetzt sofort die Presse und Rundfunk und stellt sich bei den eroberten Schweinchen als „Befreier“ dar.

Es sagt das Schweinchen zum Bauern: „Gell, Bauer! Die Schweinchen, die über Dich schimpfen, sind böse Schweinchen! Ich schimpfe nicht und bin deshalb ein gutes Schweinchen!“ Sagt der Bauer: „Ja, Schweinchen! Dich habe ich besonders lieb.“

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