Sehr geehrter Herr Pilhar,

schon seit etwa 1965 war ich durch die Krankheit(en) meiner Mutter, die damals laut Arzt an einer chronischen Siebbeinzellenentzündung litt, an der sie auch operiert wurde, und in „Folge“ an Asthma bekam, weil das andauernde entzündliche Sekret sich in den Bronchien festsetzte, sensibilisiert und auf der Suche nach alternativen Heilmethoden, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, daß in der Natur alles von selbst wieder regeneriert, nur die Menschen brauchen einen massiven Eingriff durch Ärzte mit Medikamenten mit erhebliche Nebenwirkungen.

Meine Mutter lebte 28 Jahre mit Cortisonspritzen, während sie vielleicht schon früher an einem Asthma Anfall gestorben wäre. Es waren aber dann auch Nieren, Bauchspeicheldrüse, kaputt und sie litt mehrfach unter blutenden Zwölffingerdarmgeschwüren, einer Darmfistel, Nierenbeckenentzündungen, usw. (Wahrscheinlich war an allem nicht nur das Cortison schuld, sondern noch Folgekonflikte).

Ich war jedenfalls eine Suchende, trotzdem sollte es noch 45 Jahre gehen, bis ich auf Hamer stieß. Von Ihrer Geschichte mit „Olivia“ las ich in allen möglichen Zeitungen, doch es war so ein Hick-Hack, daß ich die Lust am Lesen verlor und ich kannte niemanden, der Hamer kannte.

Nun aber zur Kinderlähmung

Mit 4 Jahren (1952) erkrankte ich an Kinderlähmung und kam deshalb in die Kinderklinik unserer Stadt. Ich konnte den rechten Arm und das linke Bein nicht mehr bewegen. Meinen Arm konnte ich zwar mit der linken Hand herumlegen, aber laufen war nicht mehr möglich. Der Professor attestierte sofort, daß das ein Virus ist, den man mit Glück durch Rückenmarkspunktationen erwischen kann. Auf die Frage meiner Mutter, woher ich das wohl haben könnte, erwiderte er Folgendes: „Ich will nicht sagen, daß sie ihr Kind zu sauber gehalten haben, aber die Kinder, die in der Gosse aufwachsen, bekommen so etwas nicht.“ (!)

Mein Klinikaufenthalt zog sich über 6 Wochen hin mit 3 Rückenmarkspunktationen. Was das heißt für ein 4 jähriges Kind, braucht man wohl nicht näher erläutern. Außerdem durfte ich während dieser Zeit meine Eltern nicht sehen, weil ich anfänglich bei den Abschieden immer so furchtbar geweint habe. Meine Eltern durften mich nur durch eine verspiegelte Scheibe sehen. Einmal habe ich meine Eltern wohl doch gesehen und habe geweint und gerufen, meine Eltern sind da, doch die Schwester hat mir das ausgeredet, ich häbe mich getäuscht.

Am Ende der 6 Wochen ging es mir aber doch so gut, ich bekam Krankengymnastik und lernte wieder laufen, so daß ich wieder nach Hause durfte. Allerdings bin ich später auf allen Schulbildern mit verbundenen Knien zu sehen, weil mir beim Rennen oftmals das Bein versagte, während mein rechter Arm heute noch schwächer ist als mein linker.

Ich hatte zeitlebens angenommen, daß ich nur wegen meiner Kinderlähmung und des schwächeren rechten Armes wegen mehr Dinge links mache. Doch bin ich wohl von Natur aus Linkshänderin.

Vor meiner Krankheit waren wir im Schwarzwald in Urlaub und wohnten in einer Pension mit Metzgerei. Wie es bei Kindern so ist, stiefeln sie, solange sich die Eltern unterhalten, herum und erkunden die Räumlichkeiten und als kleiner goldiger Fratz hat man auch alsbald die Herzen der Wirtsleute erobert. Doch eines Tages machten diese meine Eltern wohl darauf aufmerksam, ein Auge auf die kleine Tochter zu haben, da sie an diesem Tag ein Schwein schlachten wollten.

Da ich von alledem nichts wußte, entwischte ich doch in einem unbeobachteten Augenblick in die Küche. Doch dort war niemand. Also ging ich die drei Stufen hoch zu einer Tür, die zum Hof führte und öffnete: – SCHOCK – Ich blieb wie angewurzelt stehen, war nicht mehr fähig mich von der Stelle zu rühren und sah wie Mengen von Blut sich in eine Schüssel ergossen von dem wohl gerade abgestochenen Schwein. Erschrocken sah mich die Frau, stellte erst einmal die Blutschüssel in der Küche ab, bis sie mich dann zu meinen Eltern zurückbrachte.

Ich weiß noch, es war mir hunds-sterbens-schlecht.

Diese beiden Geschichten habe ich immer unabhängig voneinander gesehen, bis ich die GH näher kennenlernte. Ich erinnere mich jedoch, daß meine Mutter mir erzählte, daß ich nach diesem Urlaub die Kinderlähmung bekam.

Also war wohl das wie „Angewurzelt-stehen-bleiben“ mein Totstellreflex und in Folge die Kinderlähmung. Was von dem Schock übrig geblieben ist, ist, daß ich Schwierigkeiten habe größere Mengen Blut zu sehen. Ich habe, wenn irgendwo geschlachtet wurde, immer einen großen Bogen gemacht.

Ich bin heute sehr froh, daß ich die GH kennenlernen durfte. Ich wußte schon beim Einführungsvortrag, daß ich jetzt am Ziel meiner Suche angelangt bin. Allerdings werde ich als Jemand, der ja schon Vieles ausprobiert hat, auch heute von manchen belächelt mit dem Argument „jetzt hat sie wieder etwas Neues“. Aber das macht mir nichts aus.

Liebe Grüße
Angelika


Anmerkung von H.Pilhar

Herzlichen Dank für diesen Erfahrungsbericht!

Wer zuletzt lacht, lacht am Besten! Die beiden ersten Naturgesetze sind allgemein anerkannt und da gibt es doch tatsächlich noch Schlafschafe, welche freiwillig zum Metzger laufen, uns aber den Vogel zeigen …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.