Durch einen Todesfall wurde ich Teilhaber einer Erbengemeinschaft.

Es war in dieser abgesprochen, dass mit dem Verkauf des familiären Stammhauses keine Eile zu erfolgen hat, und dass ein bestimmter Preis im Falle des Verkaufs nicht unterschritten werden soll.

In einer Hälfte des Hauses wohnt seit Jahrzehnten verwurzelt ein Mieter mit Frau, der mit viel Eigenleistung das Objekt vom baufälligen Zustand, zur gemütlichen Bewohnbarkeit hergerichtet hat und der die zusätzlichen Räume für sein Werkel-Hobby in seiner Rente benötigt. Leider hat er keine Möglichkeiten das Haus zu erwerben, da er Ersparnisse einem Kind für Objekterwerb übertragen hatte. Die Erblasser hatten ihm die Aussicht auf zeitlich unbeschränktes Wohnen gegeben; es war auch überhaupt nicht abzusehen gewesen, dass der Erbfall in Bezug auf diese Immobilie rasch eintreten könnte.

Da kam nun Anfang Februar 2017 die Erbengemeinschaft doch ohne eine weitere Vorabklärung und unerwartet für mich, zu einem Verkaufsgespräch zusammen. Bevor ich alleine hinging, hatte ich noch meiner Frau einen Minimalpreis beim möglichen Verkauf zugesichert. Die Dynamik beim Verkaufsgespräch überfuhr mich aber förmlich. Ein Miterbe hatte ohne sich abzustimmen der Käuferseite eine eigentlich nicht vorgesehene Möglichkeiten eröffnet. Ich wollte der Käuferseite gegenüber gönnerisch sein. Zu meiner Entlastung von der Immobilie war mir ein Verkauf ja recht, selbst unter dem eigentlich vorgesehen Preis.

Die vielen Widersprüche der beteiligten Interessen waren aber bei mir konfliktaktivierend. Ich hatte nicht die Zeit für mich, mit einem guten und klaren Gefühl zu einer Entscheidung zu gelangen. Ich war allein gegenüber den von allen anderen vorgebrachten Interessen; was mir auf der Zunge lag, was in mir zum Ausdruck drängte, konnte ich in der voran drängenden Dynamik nicht einbringen. Ich hatte da etwas ohne mich Ausgehandeltes zu fressen, was nicht zu meinen Gefühlen passte.

Da es im weiten Vorfeld des Geschehens schon dramatische Ungerechtigkeiten gegeben hatte, wollte ich auf keinen Fall an einer neuerlichen Ungerechtigkeit mitwirken. Ich fühlte immer mehr mit den in der Immobilie verwurzelten Bewohnern, wie hochakut dramatisch sich die Situation für diese Mieter entwickeln kann. Ich war zwischen allen Stühlen allein, wo ich es doch allen recht machen wollte. Ich wusste nicht mehr weiter, da war ich voll auf dem falschen Fuß erwischt; es war nicht möglich mir und allen gerecht zu werden.

Ich grübelte, der Konflikt war aktiv, denn ich hatte der am Kauf interessierten Seite ja zugesagt, aber telefonisch danach noch mitgeteilt, dass das Mietverhältnis ja auch gerecht übergeben werden soll. Nach einer Woche wurde mir immer klarer, dass ich keinen Kaufvertrag unterschreiben kann, der den Mieter in zu große Gefahr des Verlustes seines Lebensraumes bringt. Das musste ich dann den Beteiligten vermitteln, das hatte mir zu lange auf der Zunge gelegen.

Dann kam mit der Lösung zu den schon vorher bestehenden Aphthen und einer sich zu Größe schwellenden Zyste im Mund für ca. 1 Woche ein bisher im Leben von mir nicht bekanntes heftiges Brennen der Zunge in Gang. Das Essen war da eine Qual. Beim Schreiben dieses Berichts war ich schon gut auf dem Weg der Besserung vorangekommen, ohne irgendetwas einzunehmen.

Ich bin froh, dass ich mit der Germanischen Heilkunde den Ablauf besser verstehen konnte und mir somit keine ernsten Sorgen um meine Zunge machen musste. Die werde ich in Zukunft besser hüten müssen, dass sie früher ein schützendes Nein ausspucken kann, oder das sie bei Bedarf besser abwartet und in Ruhe Tee trinkt, bis alle wichtigen Punkte zufriedenstellend geklärt sind.

Anmerkung von H.Pilhar

Ein leicht nachvollziehbarer Erfahrungsbericht! Danke!

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