Eine Hamer-Patientin schreibt …

(Original dieser Abschrift liegt vor)

27.07.1995

An
Amici di Dirk Verlagsges.
Sülzburgstr. 29
50937 Köln

 

Sehr geehrte Damen und Herren!

Seit Tagen verfolge ich im ORF die „Olivia„-Geschehnisse und bin sehr aufgewühlt. Wie kann man Dr. Hamer helfen? Obwohl es mir Angesichts der Bilder von Olivia Angst wird, ob die Konfliktlösung vielleicht schon zu spät war.

Ich selbst las – bereits im Krankenhaus – den Artikel aus raum&zeit 51/91 von Dr. Helmrich über Dr. Hamer am 27.3.1992.

Am 28.3.1992 waren ich und mein Mann in Köln bei Dr. Hamer. Am 29.3.1992 war die Operation geplant. Ich hatte einen Nierentumor (der mir nie Schwierigkeiten machte und nur zufällig entdeckt wurde).

Laut Dr. Hamer war es ein abgeschlossener Wasserkonflikt. Totgeburt mit Fruchtwasser in der Lunge. Bei der nächsten Schwangerschaft: die letzten 3 Monate nicht mehr zugenommen, nachts mehrere Stunden wach gelegen. Nach der Geburt einer gesunden Tochter nur geschlafen (6.3.91).

Laut einer bekannten Krankenschwester gaben mir die Klinikärzte nach dem 29.3.1992 noch ½ Jahr zu leben. Schreiben des Chefarztes liegt bei.

Ergebnis:

Ich lebe immer noch!
Der Tumor ist nicht gewachsen!
Ich fühle mich wohl!

Mit freundliche Grüßen


Anmerkung von H. Pilhar

Bitte anschnallen! Ein typischer Angst-Mache-Brief!


Schreiben des Chefarztes

Zentralklinikum Augsburg
Urologische Klinik
Prof. Dr. Rolf Harzmann

01.04.1992

An
Frau X

nachrichtlich:[an zwei Vertrauensärzte der Patientin]

 

Sehr geehrte Frau X,

mehrere Ärzte haben den Verdacht darauf geäußert, daß bei Ihnen ein bösartiger Nierentumor links vorliegt. Sie sind dementsprechend mit der Absicht, sich adäquat behandeln zu lassen, am xx.03.1992 in die Urologische Klinik des Zentralklinikums gekommen und sollten dort am xx.03.1992 operiert werden. An dem dazwischenliegenden Wochenende haben Sie sich – wie man mir sagte – dann auswärts im Rahmen einer entsprechenden Veranstaltung näher über den Nierentumor und seine Behandlung informiert. Konsequenz daraus war, daß Sie die hier vorgesehene operative Behandlung abgelehnt haben.

Ich schreibe Ihnen nicht, um Sie unter Druck zu setzen, sondern wegen der aus der jetzt eingetretenen Situation sich für mich ableitenden Verpflichtung, Sie nochmals über den Sachverhalt zu informieren, gleichzeitig auf die Gefährlichkeit dessen hinzuweisen, was Ihnen durch Herrn Dr. Hamer geraten wurde. Da Sie Mutter von vier Kinder und für diesen Tumortyp doch ungewöhnlich jung sind, meine ich, daß es meiner Fürsorgepflicht entspricht, Sie auf die Gefahren des von Ihnen jetzt eingeschlagenen Weges hinzuweisen.

Herr Dr. Hamer ist mir persönlich aus meiner Tübinger Zeit bekannt. Auch kenne ich die von ihm herausgegebenen Schriften zumindest zum Teil. Daher darf ich mir wohl auch unter Berücksichtigung des eigenen Fachwissens erlauben, festzustellen, daß Herr Dr. Hamer unverantwortlich handelt mit seinen Ratschlägen an Sie, da deren Folge ist, daß die einzig wirksame Behandlung bei Ihnen unterlassen wird.

Beim bösartigen Nierentumor existiert nur dann eine wirkliche Heilungschance, wenn dieser Tumor möglichst komplett entfernt wird. Für den Fall, daß dieser Krebs Tochtergeschwulste im Lauf der Zeit ausbildet, besteht keine weitere aussichtsreiche Behandlungsmöglichkeit, da Strahlen und Chemotherapie völlig wirkungslos sind. Aus diesem Grund muß man, was sich hunderttausendfach bewährt hat, einen solchen bösartigen Tumor operativ entfernen, um dann eben wirkliche Überlebenschancen zu haben. Dabei besteht bei der Verdachtssituation bei Ihnen die durchaus günstige Situation, daß bisher kein Nachweis von Tochterabsiedlungen vorliegt.

Auch wenn man dies Ihnen möglicherweise anders dargestellt hat, ist der bösartige Nierentumor sehr wohl und sehr häufig in der Lage, Tochtergeschwulste zu bilden, wobei dies die Lymphknoten neben der Niere betrifft, vor allem aber die Knochen und die Lunge. Wenn man Ihnen diesbezüglich – wo auch immer – anderes erzählt, dann ist dies allenfalls auf Unwissen zurückzuführen, wobei es dann eben unverantwortlich ist, dieses Nichtwissen zum Maßstab zu machen.

Da Sie für eine größere Familie verantwortlich sind und dies auch mit Sicherheit bleiben wollen, sollten Sie sich Ihre jetzige zweifellos falsche Entscheidung nochmals überlegen. Es geht mir wirklich nicht darum, daß Sie nun unbedingt in das Zentralklinikum nach Augsburg und hier in die Urologische Klinik kommen, sondern vielmehr darum, daß Sie adäquat und wirksam behandelt werden. Darauf zu hoffen, daß der Tumor, der dem Verdacht nach bei Ihnen zumindest vorliegt, ruhig bleiben wird, ist das Gegenteil von verantwortungsbewußtem Handeln sich selbst und anderen gegenüber.

Für den Fall, daß Sie dies wünschen, stehe ich Ihnen für ausführliche Besprechungen zu diesem Thema, auch zum Aussagenkomplex von Herrn Dr. Hamer, jederzeit zur Verfügung.

Ich wünsche Ihnen, daß Sie trotz der Verunsicherung durch andere, die Kraft finden zu der einzig richtigen Entscheidung für Sie zu finden.

Mit freundlichen Grüßen, gleichzeitig hoffend, daß Sie dies Schreiben richtig einordnen, bin ich

Unterschrift

PS:
Falls Sie es wünschen, kann ich Ihnen die Adresse anderer urologischen Kliniken nennen, in denen Sie in dieser Sache nachfragen oder sich behandeln lassen können.

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