Wie vereinbart fuhren wir wieder in das Krankenhaus. Herr Konsul Esten erklärte, Erika bei Betreten des Krankenhauses mit Olivia, das Sorgerecht zurückerstatten zu wollen, was er dann auch im Beisein mehrerer Zeugen tat. Ich war von dieser Regelung aus mir unverständlichen Gründen ausgeklammert, was wiederum Dr. Hamer sehr belustigend fand. Dr. Hamer äußerte spaßeshalber die Vermutung, ich bekäme deshalb nicht das Sorgerecht zurück, weil ich nicht persönlich mit dem Bundespräsidenten gesprochen, Erika dagegen die Rückübertragung durch ihren Charme erreicht hätte.

Der mit Herrn Konsul Esten und Herrn Dr. Calvo ausgemachte Termin aber platzte.

Aus unerklärlichen Gründen musste just an diesem Tag Dr. Calvo seinen Urlaub unvorhergesehener Weise antreten! Eigenartig, nicht wahr? Ich hatte meinen eigenen Reim auf solch ein Verhalten. Dr. Calvo hatte Schiss! Ein solches Verhalten war mir bereits bestens bekannt! Das Nichtzustandekommen des Ärztekomitees nach der „help-tv“-Sendung, wurde mir wieder gegenwärtig.
Sollten sie sich einer öffentlichen Diskussion stellen, hatten sie plötzlich alle möglichen Ausflüchte zur Hand.

Zwei dortige Ärzte übernahmen notgedrungen die Aufgabe des Dr. Calvo und kamen natürlich zu dem Schluss, dass eine sofortige Chemotherapie unbedingt nötig sei. Frau Dr. Marcovich und Konsul Esten lehnten dies jedoch strikt ab, da wir ja gerade aus diesem Grund diese Odyssee auf uns genommen hatten.

Es kam zu diesem, von Herrn Dr. Hamer aufgesetzten Schreiben, in dem die weitere Behandlung von Olivia festgelegt wurde und das alle Beteiligten, wie der Konsul Esten als Vertreter des Staates Österreich, Frau Dr. Marcovich und unser Hausarzt Dr. Grill unterschrieben.


Malaga, 21.7.1995

Auf Bitten des österreichischen Konsuls Walter Esten gebe ich im Falle des Kindes OLIVIA PILHAR

folgenden ärztlichen Rat:

Nach meiner Ansicht hat Olivia im wesentlichen 3 organische Geschehen, die ich sinnvolle biologische Sonderprogramme der Natur nenne, die man früher Krebs nannte, alle 3 in der Heilungsphase.

1. Eine Nierenzyste in Induration rechts
2. Ein Sammelrohr-Ca ebenfalls der rechten Niere
3. Ein Leber-Ca

2 und 3 sind, zu erschließen aus dem typischen Nachtschweiß, in tuberkulöser Heilung.

Der große Streit ging eigentlich über die noch auf den Bildern vom Mai ‘95 liquide, inzwischen nahezu vollständig indurierte Nierenzyste, die nach den Regeln der Neuen Medizin 9 Monate benötigt vom Beginn der Konfliktlösung (Wasser/Flüssigkeitskonflikt), bis diese Induration vollständig ist. Quasi die Zeit einer Schwangerschaft. Zu einem gewissen Zeitpunkt dieses Vorgangs nannte man solche indurierende Zysten bisher „Wilmstumor“. Wenn solche indurierenden Nierenzysten, die ja Urin produzieren, klein sind, werden sie in Deutschland (Prof. KlippeI, Celle) aufgrund meiner Forschungsergebnisse schon nicht mehr operiert.

Bei OLIVIA ergibt sich eine Operationsindikation aufgrund der ind. Nierenzyste. Nach meiner Meinung und den Regeln der Neuen Medizin ist die ind. Zyste bereits „reif“. Man könnte sie praktisch sofort operieren. Man sollte sie auch sobald als möglich in Österreich operieren.

Sobald als möglich heißt: Sobald es möglich ist.

In diesem Falle stehen einer sofortigen Operation einstweilen noch schwerwiegende differential-risikomäßige Überlegungen entgegen:

1. Der Allgemeinzustand von OLIVIA ist deutlich reduziert – allerdings ist in dieser Hinsicht eine baldige Besserung zu erwarten: Das Kind hat guten Appetit, nimmt zur Zeit echtes Gewicht zu, schläft gut, fühlt sich relativ wohl.

2. OLIVIA ist derzeit in mindestens 3-facher Hinsicht in Vagotonie28. Eine solche extreme Vagotonie erlaubt eine Operation nur im vitalen Notfall. Der liegt hier glücklicherweise nicht vor. Eventuell wird die Vagotonie noch durch eine Leukämie (aleukämisch) wegen eines in Heilung(-Schmerz) befindlichen rekalzifizerenden, vorher osteolytischen Prozesses am rechten Querfortsatz des 2. LKW verstärkt.

3. Im Rahmen der 3fachen oder sogar 4fachen Vagotonie muss man bei OLIVIA, aufgrund des typischen Nachtschweißes, eine doppelte Tuberkulose (Leber und Sammelrohre der re. Niere) annehmen. Es ist damit zu rechnen, dass die Leber- und Sammelrohr- Tb bis in 6 Wochen weitgehend zum Abschluss gekommen sein wird. Es wird nicht verkannt, dass das Zuwarten mit einer Operation auch erhebliche Risiken in sich birgt, aus rein mechanischen Gründen:

Gefahr einer Mesenterialvenenthrombose und Gefahr einer Kompression der Vena cava. Bei gewissenhafter Abwägung aller Risiken rate ich zu einer Operation Anfang/Mitte September. Bis Ende August/Anfang September ‘95 ist zu erwarten, dass OLIVIA 3 bis 4 kg an echtem Gewicht zugenommen hat. Bis dahin kann auch die extreme Vagotonie und der tuberkulöse Prozess weitgehend abgeschlossen sein. In dieser Zeit bis Ende September ‘95 sollte eine gewissenhafte Kontrolle aller klinischen und Laborparameter durch die Univ. Kinderklinik Malaga erfolgen. Das entspricht wiss. Standard, wird von mir ausdrücklich gefordert und auch von den sehr vernünftigen Eltern bejaht.

Operation:

Die Operation Anfang/Mitte September ‘95 sollte sehr gewissenhaft vorbereitet werden. Das ist zwar selbstverständlich und sollte natürlich dem von den Eltern damit betrauten Chirurgenteam überlassen werden. In diesem Fall aber ist ein besonders günstiger Umstand besonders zu berücksichtigen:
Wir wissen ja, dass wir unter der Operation ein gut abgekapseltes („nicht bösartiges“) Gebilde vorfinden werden, das uns erlaubt, die gut funktionierende rechte Niere zu erhalten. Durch diesen von der Neuen Medizin eingebrachten günstigen Umstand wird die Operation komplizierter, muss also dementsprechend vorbereitet werden, evtl. in diesem Fall von dorsal und ventral zugleich.

Ich meine deshalb, dass alle Ärzte in diesem komplizierten Fall zum Wohle von OLIVIA sinnvoll zusammenarbeiten sollten.

Ich glaube auch, dass jeder Arzt – bei Abwägung aller Gesichtspunkte und Risiken – bei seinem eigenen Kinde meine Vorschläge, die ich nach bestem Wissen und Gewissen gebe, gerne folgen würde.
Dr. med. Ryke Geerd Hamer

Einverstanden: Helmut Pilhar, Erika Pilhar, Dr. Grill, Dr. Marcovich, Esten

tagebuch hamer aerztlicher rat

Der von allen unterzeichnete Behandlungsplan für Olivia

Dr. Hamer feierte dies als Novum in der Neuen Medizin. Ein Kind, unsere Olivia, sollte nun mit der Zustimmung eines Vertreters des österreichischen Staates und natürlich sachverständiger Ärzte therapiert werden dürfen. Dass sich die spanischen Ärzten auch damit einverstanden erklärten und diesen Vorschlägen zustimmten, braucht wohl nicht extra erwähnt zu werden. Viva Olivia! Viva Españia! Viva la medicina sagrada!

Es wurde im Hotel eine Pressekonferenz einberufen. Wir fuhren zusammen zurück in das Hotel. Vor dem Hotel war ein Journalistenrummel sondergleichen. Dr. Hamer hatte Olivia an der Hand und sie waren gerade im Begriff, entlang der Auffahrt zum Hotel zu gehen, als sich plötzlich ein Fernsehteam aus der Menge absonderte und hinter den beiden herlief. Ich war kaum überrascht Czogalla wiederzutreffen. Entsetzt war ich aber als ich hörte wie er schrie: „Herr Dr. Hamer! Hören sie auf, der Familie Pilhar Lügen zu erzählen! Sie besitzen gar keine Approbation!“

Dieser widerliche Mensch wollte lediglich Stunk verbreiten. Wir selbst erwähnten den Entzug der Approbation bereits in Deutschland Czogalla gegenüber. Er wusste also, dass wir uns darüber im Klaren waren. Viel schlimmere Aussprüche dieses Spiegel-Agenten bekam ich aber gar nicht mit. Erst später wurden sie mir von Dr. Hamer erzählt.

In der Hotelhalle ließ dieses Pseudo-Fernsehteam nicht locker. Man jagte uns regelrecht! Czogalla soll Dr. Hamer nochmals angeschrien haben: „Herr Dr. Hamer! Was machen Sie, wenn Olivia übermorgen stirbt?“ Zu diesem Zeitpunkt hatte Dr. Hamer noch immer Olivia an der Hand. Sie hatte diese schwarzmagischen Ausrufe dieses Terrorjournalisten sicherlich mitbekommen. Daraufhin reichte es Dr. Hamer, und er verurteilte Czogalla scharf vor laufender Kamera.

Die Vorgehensweise dieses Güllesenders war später, als diese Szenen ausgestrahlt wurden, sehr deutlich erkennbar. Gezeigt wurde nicht diese grauenhafte Attacke des Journalisten, nein, lediglich Dr. Hamers erboste Reaktion flimmerte den Zuschauern über den Bildschirm. Dem nichtsahnenden Fernsehkonsumenten wurden ganz gezielt ausgewählte Bilder vorgesetzt und mit polemischer Wortwahl des Moderators eine verzerrte Sachverhaltsdarstellung vermittelt.

Und dies war in der gesamten Berichterstattung unseres Falles keine Ausnahme.

Fast sämtliche Interviews vor der Kamera, wurden geschnitten und zerstückelt und aus dem Zusammenhang mit einseitigen Ausschmückungen der Moderatoren verdreht ausgestrahlt. Dies ist die übliche Vorgehensweise unserer sogenannten freien Presse!

Erst viel später wurde mir dieser verhängnisvolle Umstand klar, und ich versuchte auf Live-Sendungen auszuweichen. Bei diesen kam es lediglich auf das persönliche Geschick von mir und meinem Gegenüber an, welcher Eindruck dem Zuschauer vermittelt werden konnte.

Auch während der Pressekonferenz hielten die Terroraktionen an. Bemerkenswert war, dass sich Czogalla und Pflughaupt plötzlich sehr gut verstanden, sie solidarisierten sich geradezu. Gestern noch hatte mir Pflughaupt erklärt, er würde gegen Czogalla wegen bestimmter falscher Behauptungen, prozessieren. Jetzt standen sie Seite an Seite und waren fürchterlich verärgert, dass wir ihnen das Filmen verboten hatten.

Auch ein „kronen-zeitung“-Reporter tat sich besonders hervor. Ohne an der Reihe zu sein, fiel er mit unqualifizierten Behauptungen vielen einfach ins Wort. Später, zurück in Österreich, erkannte ich diesen Reporter in einem „orf“-Interview wieder. Dieses wurde aufgenommen, als es hieß, wir wären wieder untergetaucht. Vor lauter Langeweile, oder weil sie einfach ein Material liefern mussten, interviewten sich die Journalisten schließlich gegenseitig! Und was sie alles zu erzählen wussten! In Wirklichkeit hatten wir nur 1000m weiter in unserem Appartement vor dieser wilden Journalistenhorde Zuflucht gesucht.

Trotz des Schadens, den sie in der Bevölkerung mit diesen oft obskuren Behauptungen anrichteten, ist es auch heute noch köstlich, die Wirklichkeit mit diesen Lügenmärchen zu vergleichen. Ein Blick auf die Headlines der damaligen Tageszeitungen genügt.

Eine gewisse Beruhigung seitens der Behörden stellte sich im Verlauf der nächsten Tage ein. Dem Konsul hatten wir unser Appartement bekannt gegeben, und vorerst war er zufrieden.

Interessant war auch die Tatsache, dass Konsul Esten sehr wohl über die Neue Medizin Bescheid wusste. Seine persönliche Sekretärin war durch diese geheilt worden.

Da wir annahmen, Erika sollte ebenfalls bei der Pressekonferenz anwesend sein, ließen wir Veronika im Appartement mit den Kindern zurück. Wir bedachten dabei nicht, dass für Veronika der körperliche Zustand von Olivia ungewohnt war und so passierte eine kleine Katastrophe. Olivia bekam Schmerzen, und Veronika war nicht in der Lage, sie zu beruhigen. Dadurch wurde sie selbst nervös und geriet nahezu in Panik, da sie uns nicht erreichen konnte. Schließlich erreichte uns doch im Hotel ihr Hilferuf, und als wir im Appartement eintrafen, war so ziemlich das ganze Haus und viele Passanten von der Straße in unserer Wohnung versammelt. Olivia schrie, Veronika war hysterisch. Endlich konnten wir die Situation beruhigen, und die Leute verabschiedeten sich höflich. Die Mentalität spanischer Mütter und Väter ist eine andere als die der unseren. Kinder zählen dort viel, sehr viel sogar, und alle waren Olivia zugetan. Erika legte sich zu Olivia und innerhalb von Minuten war sie ruhig und schlief während der ganzen Nacht, ohne einmal wachzuwerden.

Liste mit allen Tagebucheinträge, chronologisch sortiert, aufrufen

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