Den ganzen Tag über tippte ich mein Tagebuch ab. Erika war bei Olivia im AKH. Sie erzählte, dass Olivia und sie für eine Dreiviertelstunde im Garten waren, sogar ohne Aufsicht einer Schwester. Olivia konnte das Gewicht von gestern halten und soweit ging es ihr auch recht gut.

Die Post brachte eine Gerichtsklage der Rechtsanwaltskanzlei Wegrostek. Trotz Vereinbarung zwischen Herrn Rebasso und Herrn Miklautz, diese Angelegenheit mit einer sofortigen Einzahlung des vereinbarten Betrages zu erledigen, wurde von der Rechtsanwaltskanzlei Wegrostek die Klage bei Gericht eingereicht. Herr Rebasso, den ich sofort verständigte, meinte, ich brauche mir keine Sorgen zu machen, da es sich lediglich um einen Irrtum handeln könne. Für die Kanzlei Wegrostek spräche dies allerdings nicht.

Zu dieser Zeit befand ich mich in einem Gemütszustand, in dem mir diese Angelegenheit auch wirklich egal war.

Telefonat mit Dr. Hamer:

Eine Abstimmung der medizinischen Fakultät Tübingen vom 7.11.95 hatte den Beschluss ergeben, dass die Neue Medizin nicht verifiziert werde.

Seiner Ansicht nach herrschen nun klare Fronten. Tübingen hätte die volle Verantwortung zu tragen. Zu Schaden kämen die Patienten. Die Tübinger Taktik sei sicherlich, ein weiteres Jahr ohne Sachverhaltsklärung zu gewinnen. In einem Schreiben lud Dr. Hamer Herrn Dekan Becker von Tübingen trotzdem ein, bei der am 6. und 7.12.95 stattfindenden Verifizierung der Neuen Medizin unter der Leitung des Herrn Prof. Stammer dabei zu sein, zuvor jedoch zu bestätigen, dass er, bei erfolgreicher Verifizierung, diese auch unterschreibe.

Dr. Hamer beabsichtigte, mit seinem Rechtsanwalt nun eine neue Strategie zu entwerfen, welche er mir vorerst am Telefon nicht nennen konnte.

Erikas Tagebuchnotizen:

Olivia bekam wieder Appetit, und es ging ihr auch allgemein besser.

Bezirkshauptmannschaft:

Sie teilte meinem Rechtsanwalt mit, dass

  • der Strafantrag nicht zurückgezogen wird
  • Ich Olivia animiert hätte, einen meiner Live-Auftritte im Fernsehen zu verfolgen, bei dem ich gesagt habe, dass „das Kind kaum durchkommen wird“
  • Olivias Krankengeschichte mir aus „vorstellbaren“ Gründen nicht ausgefolgt werde.

Obwohl uns die BH ein vielversprechendes Fax nach Spanien gesandt hatte, wird nun der Strafantrag nicht zurückgezogen! Herr Hofrat Marady wollte uns weiter „dunsten“ lassen.

Olivia hatte ich niemals meine Auftritte im Fernsehen vorangekündigt. Vielmehr trug sich der Grund dieser Bemerkung folgendermaßen zu: Als diese Sendung ausgestrahlt wurde, befanden sich in Olivias Krankenzimmer zufällig außer ihr und Erika auch eine Ärztin und eine Krankenschwester. Dies war immer dann der Fall, wenn Olivia an oder von den Infusionen an- oder abgeschlossen wurde. Olivia musste daher im Bett liegen und zwangsläufig ihre Ablenkung im Fernseher suchen. So trug es sich auch in diesem Falle zu: Olivia drehte den Fernseher auf, und als sie mich sah, machte sie Erika darauf aufmerksam, dass ich gerade im Fernsehen zu sehen sei. Erika veranlasste Olivia aber sofort weiterzuschalten, da sie wusste, welche Statements ich von mir geben würde und diese nicht für die Ohren Olivias bestimmt sein würden. Natürlich wurde dieser Vorfall vom AKH entsprechend ausgeschlachtet.

Interessant sind aber auch die „vorstellbaren“ Gründe, derentwegen uns eine Einsicht in die Krankengeschichte verweigert wurden. Gemeint war natürlich Dr. Hamer. Damit wurde unterbunden, ihm neue „Munition“ zu liefern.

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Olivas tagebuch als PDF-Datei

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