Besuch von meinem Halbbruder Günther:

Er war bisher der einzige meiner Geschwister, der mit uns wieder Kontakt aufnahm. Seine Erzählungen über sein geführtes Gespräch mit dem Richter Masizek (damals waren wir noch in Spanien) waren hochinteressant. Während des Gespräches waren unzählige Leute der Interpol wegen unserer Angelegenheit beim Richter anwesend. Gegen Mittag brachte Günther Erika in das AKH zu Olivia.


Am späteren Nachmittag begab ich mich mit ein paar Verwandten nach Neunkirchen um Aufklärung unter der Bevölkerung zu betreiben. Es haben sich wirklich interessante Gespräche ergeben, und es gelang, zumindest den Großteil der Interessierten nachdenklich über den tatsächlichen Sachverhalt zu stimmen.

Wie es der Zufall wollte, gerieten wir an zwei Arztehepaare. Sofort entbrannte eine hitzige Diskussion, vor allem aber mit den Frauen, die selbst keine Medizinerinnen waren. Auf meine Frage, ob sie denn nicht selbst die Verantwortung bei einer Erkrankung ihrer Kinder tragen und sie sich für eine vertretbare Therapie entscheiden wollten, hoben sie abwehrend die Hände, schüttelten mit den Köpfen und erklärten hierfür die Verantwortung nicht übernehmen zu wollen.

Ich war erschüttert. Möge Gott den Kindern solche Eltern ersparen. Wie konnte man nur so denken und vor allem handeln?

Wir leben in einer Zeit, in der die Kinder, weil sie stören, in Kindergärten gesteckt werden. Sind sie krank, stecken wir sie in Spitäler. Sind die Angehörigen schwach und gebrechlich, stecken wir sie ebenfalls in Spitäler oder Pensionistenheime. Wir entledigen uns ihrer und schieben die Verantwortung auf die Institutionen ab. Und diese sind staatlich gefördert. Der Staat fördert dieses Abschieben von Verantwortung, er fördert die bürgerliche „Verantwortungslosigkeit“.

Zu Hause gab ich wiederum eine schriftliche Presseerklärung der letzten Ereignisse, welche ich auch wieder an die Behörden und an das AKH weitersandte.

Erklärung der Eltern von Olivia:

Am Sonntag, 6.8.95 erlaubte ich mir, ein Foto von Olivia mit Mutter zu machen. Sofort trat der Pfleger an mich heran und meinte, es wäre verboten, Fotos zu schießen, da diese sehr schnell von der Presse veröffentlicht würden.
Mein Recht als Vater von meiner eigenen Tochter ein vielleicht letztes Erinnerungsfoto zu besitzen, ignorierte er.

In dem folgenden Arztgespräch mit Frau Dr. Frenzel bestand diese darauf, den Fotoapparat zu beschlagnahmen. Als ich diesen aus der Tasche meiner Frau holen wollte, merkte ich, dass auch unser Zweitapparat darin war.

Wie hätten Sie reagiert? Ich griff nach dem Zweitapparat und gab ihn ab. Eine Bestätigung ließ ich mir ausstellen. Plötzlich trafen drei Sicherheitsbeamte des AKH in der Intensivstation (!!) ein und hielten mich fest. Einer von ihnen, Herr Ortner, erklärte, Fotografieren verstoße gegen die Hausordnung. Den Paragraphen konnte er nicht nennen. Mit Leibesvisite wurde gedroht. Ein Kriminalbeamter wurde gerufen. Als ich am Gang die ausgehängte Hausordnung durchlas und kein entsprechendes Verbot las, bat ich um eine Kopie. Dies wurde mir abgeschlagen. Im ganzen Bereich der Gänge war keine Verbotstafel diesbezüglich angebracht. Als ich neuerlich das AKH betreten wollte, wurde mir ein unbefristetes Besuchsverbot ausgesprochen.

Ich bin ein absolut gewaltfreier und beherrschter, eher ruhiger Mensch. Auch die vorhergehende Festnahme verlief völlig ruhig, ohne Aufsehen. Jede andere Darstellung ist Lüge.

Aber auch meine Geduld und mein überstrapaziertes Einsehen hat seine Grenzen. Schikanieren und gezielte Verbreitung von Lügen über meine Person veranlassten mich, auch gegen den Willen vom AKH dieses Foto zu veröffentlichen. Dieses Foto zeigt nicht nur meine Tochter, es zeigt vielmehr ein „chemobehandeltes“ Kind, aber vermutlich so, wie es in letzter Zeit vermieden wurde, zu zeigen. „Chemogequälte“ Kinder leiden, erbrechen und fallen oft vor Schwindelgefühl um. Ein lachendes, lustiges „Chemokind“ ist eher die Ausnahme als die Regel. Trotzdem werden aber gerade solche Fotos veröffentlicht.

Nun, zur Zeit wurde meine Besuchszeit auf eine Viertelstunde sanktioniert.

Gleich nach dem obigen Vorfall wurde auch unserem Vertrauensarzt Dr. Langer der Zutritt zum Kind neuerlich verwehrt. Gestern, 7 8.95, durften wir aber beide zu Olivia. Ich musste um einen Termin ersuchen. Herr Dr. Waldhauser hatte um 18:00 Uhr Zeit für den Vater von Olivia. Ein Gespräch mit ihm unter Beisein meiner Frau Erika fand statt. Einleitend erklärte er, dass ich meine Aktivitäten (Faxe) ruhig einstellen könne, Olivia würde ich nicht rausbekommen. Den Kontakt zu Dr. Hamer und den Medien solle ich unterbrechen und mich ausruhen. Interessant ist seine Erklärung über die Entstehung der Metastasen:

Vom Tumor (vielleicht Wilmstumor) ausgehende, außer Rand und Band geratene Nierenkrebszellen wandern über die Arterie zur Leber und Lunge, setzen sich fest und vermehren sich dort weiter. Typisch hierfür wären die Rundherde. Eine histologische Untersuchung würde dann an Leber und Lunge wildwachsende Nierenzellen zeigen.

Ich brauche kein Dr. Hamer zu sein, um diese Aussage zu belächeln. Das ist Theorie pur oder Glaube an was-weiß-ich-was, aber keine Wissenschaft.

Ich fordere Beweise über diese Metastasenentstehung, Fotos von wandernden Krebszellen in einer Arterie und einen histologischen Beweis, dass auf z.B. Leber oder Lunge ein Nierengewebe wachsen kann. Und weiters eine histologische Differenzierung zwischen Metastasen und Karzinom und den Beweis dafür, dass man bereits am CT hierbei unterscheiden kann. Oder stoße ich wieder auf ein Theoriegebäude?

Mein krebskrankes Kind, unsere krebskranken Kinder werden einer Theorie entsprechend zwangstherapiert!

Ich fordere die Schulmedizin auf, öffentlich über das von ihr vertretene Krebsgeschehen reproduzierbare Beweise vorzulegen. Wenn sie das nicht kann, fordere ich sie auf, ebenfalls öffentlich Dr. Hamers Naturgesetzmäßigkeiten zu widerlegen. Wenn sie das ebenfalls nicht vermag, soll sie zumindest versuchen, sich bei den Hinterbliebenen der „Chemoopfern“ und den „Chemogeschädigten“ zu entschuldigen.

Wie gesagt, zur Zeit darf ich mein Kind Olivia eine Viertelstunde am Tag besuchen und ihr „beistehen“. Wie lange noch? Zur Zeit fordere ich noch eine medizinische KlarsteIlung, die innerhalb eines Tages erbracht werden könnte. Und nicht nur wir Eltern von Olivia haben ein Recht darauf. Es betrifft uns alle.
Warum gewährt man uns das nicht? Wer bestimmt darüber? Warum werden wir nicht aufgeklärt?

Wie lange müssen/dürfen wir diese Fragen stellen?

Hochachtungsvoll …

Erikas Tagebuchnotizen:

Gespräch mit Dr. Trittenwein:

Er holte mich zu einem Gespräch in sein Büro und wollte wissen, ob ich wirklich glauben könnte, dass durch meine Arbeit und Übersiedlung Olivia erkrankt sei. Ohne aber von mir eine Antwort abzuwarten, erklärte er, dass für Wilmstumor die Anlage bereits vor der Geburt festgelegt sei. Außerdem war er auch der Ansicht, dass es das zweite Kind immer am schwierigsten hätte.

Doktor Trittenwein redete und redete, stellte Fragen in den Raum und wollte aber gar keine Antwort hören. Zum Schluss aber wollte er von mir wissen, ob ich noch irgendwelche Fragen hätte. Ein wirklich komisches Gespräch.

Olivia atmete zusehends selbständiger, so dass die Beatmungsmaschine schwächer gestellt werden konnte. Sie sah mich an, und von den Lippen las ich ab: „Ich möchte, dass Du bei mir bleibst.“ Olivia ist aber noch sehr schwach und bald war sie wieder eingeschlafen. Die Ärzte erklärten, Olivia bekäme nun mehr Beruhigungsmittel, damit sie nicht mehr so nervös sei.

Professor Dr. Waldhauser meinte am Gang noch: „Es kann uns nur mehr das Gebet helfen.“ Zynisch, oder nicht?

Bezirkshauptmannschaft:

Man schrieb an das Bezirksgericht folgenden Nachhang zur Stellungnahme vom 7.8.95:

Am 7.8.95 fand eine Besprechung zwischen Herrn Hofrat Marady, Prof. Waldhauser, Prof. Pollak (Leiter der Intensivabteilung), OA Trittwein, Prof. Laggner, Dir. Kaspar, Prof. Horcher, Prof. Pötter, Dozentin Slavc und dem Vertreter von Prof. Gadner statt. Dabei wurde bekanntgegeben, dass der progressive Tumor zum Stillstand gekommen, die Eigenatmung aber noch nicht möglich sei, weil das Kind zu schwach sei. Olivia hätte allgemein nur sehr geringe Chancen, da der Tumor eben so groß sei.

Unser Vertrauensarzt Dr. Langer und ich sollten „ausgeschaltet“ werden, weil wir auf die ganze Abteilung belastend wirkten. Jedoch solle, um das Vertrauen zu uns Eltern nicht abzubauen, Dr. Langer gelegentlich mit Prof. Dr. Waldhauser sprechen können. Weiters seien Befürchtungen geäußert worden, dass ich in meiner außerordentlichen Situation unberechenbare Handlungen setzen könne, deshalb dürfe ich nur in Begleitung eines Polizeiorganes oder einer Hauswache für kurze Zeit am Tag mein Kind besuchen. Dies allerdings nur dann, wenn ich mich voranmeldete. Bei Nichteinhaltung würde dieses Recht verfallen.


Doktor Langer behandelte bereits vielfach Krebspatienten und war auch als Assistent von Prof. Horcher mit dabei, als einem noch nicht vierjährigem Kind im AKH ein 6kg Wilmstumor herausoperiert wurde, dieser hatte aber wirklich nach der Operation auf der Waage nachgewogene 6kg.

Zur Zeit führt Dr. Langer eine Ordination und war aber zusätzlich auch in Spitälern tätig. Ihm nun zu unterstellen, er wirke belastend, war wirklich außerordentlich unfair einem Arztkollegen gegenüber und zeigte lediglich, dass man sich nicht gerne in die Karten schauen ließ.

Die Behauptung, ich könne unberechenbare Handlungen setzen, verdankte ich der Aussage des Herrn Dr. Heinz Zimper aus der Tullner Zeit. Dies wurde nun dafür verwendet, um mich zu diskriminieren.

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