Akteneinsicht Landesgericht:

Wie besprochen erhielt ich die Kopien. Die Zeugenaussagen der beiden Ärzte Dr. Loibner und Dr. Stangl waren weder besonders schlecht noch besonders gut.

Unverständlich war mir, wie Dr. Stangl die Ansicht äußern konnte, dass wir damals in Tulln auch unter anderem Einfluss als unter dem Dr. Hamers gestanden waren. Versuchte man hier die Schiene zum Sektierertum zu legen?

Gut in Dr. Stangls Aussage fand ich, dass er nochmals seine Ansicht und Überzeugung vertrat, dass psychische Konflikte für das Krebsgeschehen die Ursachen sind.

Treffen mit Mag. Rebasso:

Wir beschlossen, nun verstärkt auf eine Rückgabe des Sorgerechtes zu drängen.

Treffen mit Dr. Martin Zimper:

Dieses Mal trafen wir uns bei ihm in seiner Wohnung. Für ein paar Stunden konzentrierten wir uns auf die Geschichte rund um die Ereignisse in Tulln.
Er schien, betreffend das Filmprojekt von „sat1“, in großer Sorge zu sein.

AKH:

Gesundheitsbericht über das Kind Olivia:

Die Behandlung des an einem Wilmstumor (Nephroblastom) erkrankten Mädchens Olivia verläuft planmäßig. Da der Allgemeinzustand des Kindes eine kurzfristige Beurlaubung ermöglichte, konnte Olivia sowohl über die Weihnachtsfeiertage, als auch ihren Geburtstag zu Silvester zu Hause im Kreise ihrer Familie verbringen. Sie hat das sehr genossen und konnte auch an normalen spielerischen Aktivitäten, einschließlich des Rodelns teilnehmen. Das Körpergewicht hat zu Hause etwas abgenommen, so dass wir nach der erneuten Aufnahme in der Klinik die Ernährung weiterhin mit Infusionen unterstützen. Viele Menschen aus unserem Lande und auch aus dem Ausland haben aufrichtig Anteil an Olivias Behandlung genommen, wie uns sowohl Telefonisch als auch schriftlich mitgeteilt wurde.

Wir wünschen Olivia für das Neue Jahr alles Gute und viel Kraft für die gewünschte Genesung und möchten auch unsere Glückwünsche zu ihrem 7. Geburtstag von allen Schwestern, Ärzten und dem gesamten Personal der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde Wien übermitteln.

Univ. Prof. Dr. R. Urbanek

Das ungewöhnlich freundlich formulierte Schreiben konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die künstliche Ernährung ein wesentlicher Faktor für Olivias Überleben sein musste.

Auffällig war auch noch, dass immer nur davon geredet wurde, dass die „Behandlung“ planmäßig laufe, jedoch von planmäßiger Gesundung Olivias nie die Rede war. Logisch war dann auch, dass man behauptete, viele Menschen hätten an Olivias „Behandlung“ großen Anteil genommen, wogegen sie vermutlich eher an ihrem Schicksal Anteil nahmen.

Liste mit allen Tagebucheinträge, chronologisch sortiert, aufrufen

Olivas tagebuch als PDF-Datei

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.